Stimmen zur Torlinientechnik:"Das ist Unfug, weil zu kurz gedacht"

Neuer Präsident des FC Augsburg - Klaus Hofmann

Augsburg neuer Präsident Klaus Hofmann.

(Foto: dpa)

Die Bayern loben den eigenen Antrag, Stuttgart hofft auf mehr Hilfe für die Schiedsrichter: Die Bundesliga stimmt für die Einführung der Torlinientechnik. Doch es gibt auch kritische Stimmen, etwa aus Augsburg.

Reinhard Rauball (Ligapräsident): "Ich glaube, dass es für den deutschen Fußball ein Schritt nach vorne ist."

Karl Hopfner (Präsident des FC Bayern): "Ich bin sehr froh, dass unser Antrag mit sehr, sehr klarer Mehrheit angenommen wurde. Das Ganze wurde sehr professionell von der Geschäftsführung der DFL vorbereitet. Ich glaube, das hat ein Umdenken bewirkt. Damals bei der ersten Abstimmung war das mit den Kosten nicht so konkret."

Heribert Bruchhagen (Vorstandsboss Eintracht Frankfurt): "Es ist ein klares Votum der Bundesliga. Und diesem Votum hat man sich zu beugen. Es wird dadurch sicher keine entscheidenden Veränderungen im Fußball geben. Wenn wir bei der Eintracht vor zehn Jahren die Torlinientechnologie eingeführt hätten, hätten wir sie zehn Jahre lang gehabt - ohne sie einmal zu nutzen. Aber die Einheitlichkeit der Bundesliga durch ein solches Votum ist gewährleistet. Die Kosten waren für uns nie ein Kriterium."

Klaus Hofmann (Präsident FC Augsburg): "Das ist Unfug, weil es zu kurz gedacht ist. Ich bin ein Befürworter des Video-Beweis. Das muss ja nicht permanent der Fall sein, aber zwei Mal pro Halbzeit könnte es doch möglich sein."

Horst Heldt (Sportvorstand Schalke 04): "Wir waren dagegen, aus den verschiedensten Gründen. Wenn sich die Mehrheit aber dafür entschieden hat, freuen wir uns 2015/16 auf die Torlinientechnik. Wenn man bereit ist, neue Techniken einzuführen, sollten wir hin zum Videobeweis gehen. Vielleicht war die heutige Entscheidung schon der erste Schritt."

Roberto Di Matteo (Trainer Schalke 04): "Ich finde es sehr gut. Die Entscheidungen fallen sehr schnell und es fallen keine Diskussionen an."

Markus Gisdol (Trainer 1899 Hoffenheim): "Es ist einfach eine gravierende Entscheidung, ob es ein Tor ist oder nicht. Im Zeitalter von Apple und Co. können wir uns vor der Technik nicht mehr verschließen."

Dirk Dufner (Sportdirektor von Hannover 96): "Es war eine lange Anlaufzeit, jetzt steht das System so, dass wir bedenkenlos zustimmen können. Aber das Votum war doch überraschend klar am Ende."

Tayfun Korkut (Trainer Hannover 96): "Manchmal bin ich froh, dass ich andere Entscheidungen zu treffen habe. Man wird erst danach sehen, ob es sich für den Fußball gelohnt hat. Auch, ob der Aufwand im Vorfeld gerechtfertigt war."

Klaus Allofs (Manager VfL Wolfsburg): "Wir haben dafür gestimmt. Die Rahmenbedingungen halten wir für vernünftig."

Harald Strutz (Präsident FSV Mainz 05): "Man hat erkannt, dass die Schiedsrichter Wert darauf legen, dass jedes zur Verfügung stehende technische Hilfsmittel eingesetzt wird. Es ging nicht um die Kostenfrage."

Huub Stevens (Trainer VfB Stuttgart): "Wenn es einem Schiedsrichter helfen kann, halte ich es für nicht schlecht, aber die Diskussion muss bleiben, dadurch lebt der Fußball auch."

Gerhard Poschner (Geschäftsführer des Zweitligisten 1860 München): "Das ist definitiv die richtige Entscheidung. Auch wenn es die 2. Liga nicht betrifft. Ich glaube, dass wir den Nutzen daraus ziehen werden."

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