French Open im Tennis:Kerbers Form

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Der Zopf fliegt wieder: Angelique Kerber gewinnt ihren Auftakt in Paris. (Foto: REUTERS)

Starker Auftakt für Angelique Kerber in Paris: In der ersten Runde gewinnt die Tennisspielerin klar gegen die Polin Piter. Nach Problemen hat sie zuletzt ihre Gesundheit überprüfen lassen, "Rücken; Blut und sogar die Zähne".

Die zuletzt schwächelnde Angelique Kerber winkte nach ihrem starken Auftakt erleichtert in die Menge und freute sich über ihren deutlichen Formanstieg. "Ich liebe Paris und bin happy, mein erstes Match gewonnen zu haben. Ich kann zufrieden sein, obwohl ich zu Beginn sehr nervös war", sagte die deutsche Nummer eins nach ihrem lockeren 6:3, 6:1 in der ersten Runde der French Open gegen ihre gute Bekannte Katarzyna Piter.

In Polen sind die beiden quasi Nachbarinnen und trainieren öfter zusammen. "So ein Spiel ist vom Kopf her immer schwer", meinte Kerber.

Doch drei Tage nach ihrem überraschenden Viertelfinal-Aus beim Nürnberger Versicherungscup überzeugte die Weltranglistenneunte am ersten Tag des mit 23,97 Millionen Euro dotierten Sandplatzturniers. Nach 66 Minuten verwandelte Kerber ihren ersten Matchball und zog als erster deutscher Profi in die zweite Runde ein. In Paris waren im Hauptfeld 16 DTB-Starter (8 Männer, 8 Frauen) vertreten. Annika Beck aus Bonn verlor allerdings am Sonntag gegen die Bulgarin Zwetana Pironkowa mit 7:6 (7:5), 3:6, 2:6.

Kerber indes nährte die Hoffnung, dass sie beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres doch noch ihre Sandplatz-Form findet. Mit ihrem druckvollen Spiel von der Grundlinie ließ sie ihrer Gegnerin Piter (WTA-Nr. 97) kaum eine Chance.

Zuletzt waren Kerber die Folgen der Strapazen des Trips zum Fed-Cup-Halbfinale Mitte April nach Australien (3:1) deutlich anzumerken gewesen. "Das war mental als auch physisch schon eine große Belastung. Wir wussten alle, dass das Einfluss auf unsere Sandplatz-Saison haben wird", sagte die Kielerin, betonte aber gleichzeitig: "Das war es uns wert. Ein Fed-Cup-Finale ist etwas Besonderes." Am 8./9. November trifft Deutschland auf Gastgeber Tschechien.

Um mit Blick auf Paris nichts dem Zufall zu überlassen, hatte sich Kerber nach den sportlich enttäuschenden Wochen mit zwei Auftaktniederlagen (Stuttgart, Rom) und einer verletzungsbedingten Aufgabe (Madrid) einigen Untersuchungen unterzogen. Am Chiemsee ließ sie sich zuletzt "von oben bis unten" durchchecken - ohne Befund. "Rücken, Blut, sogar die Zähne wurden überprüft. Alles ist okay. Das ist wichtig für den Kopf", sagte die Wimbledon-Halbfinalistin von 2012, deren bestes Ergebnis in Paris zwei Jahre zurückliegt. Damals hatte Kerber in Roland Garros das Viertelfinale erreicht.

Zeit zu Hause hat Kerber in den letzten Monaten aufgrund ihrer Einsätze auf dem Court kaum verbracht. Nach Nürnberg war ihre Mutter Beata mit dem Auto angereist, um unter anderem ein paar Taschen mit Klamotten ihrer Tochter abzuholen.

Mit ganz anderen Dingen hat derzeit Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer zu tun. Der an Position vier gesetzte Schweizer feierte beim mühelosen 6:2, 6:4, 6:2 gegen Lukas Lacko (Slowakei) seinen ersten Sieg als Vierfach-Papa. Erst vor knapp drei Wochen waren seine Zwillingssöhne Lenny und Leo geboren worden, die in Paris ebenso wie deren Schwestern Myla Rose und Charlene Riva (beide 4) mit dabei sind. "Es ist alles im Lot und läuft verhältnismäßig ruhig ab. Es ist ziemlich ähnlich, wie es vorher war", sagte der 32-jährige Federer und berichtete als "Daddy Cool" über seine Großfamilie: "Die ganz Kleinen schlafen noch sehr viel."

Bei den Frauen gab sich die topgesetzte Titelverteidigerin Serena Williams beim 6:2, 6:1 gegen Lokalmatadorin Alize Lim (Frankreich) keine Blöße. Die Amerikanerin könnte in Paris ihren 18. Grand-Slam-Titel gewinnen und damit zu ihren Landsfrauen Martina Navratilova und Chris Evert aufschließen.

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