Football:Super-Bowl-Sieger lehnen Besuch bei Trump ab

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Einigige Profis der Philadelphia Eagles (u.a. Malcolm Jenkins, Mitte) wollen sich nicht von Donald Trump ehren lassen. (Foto: REUTERS)

Aus Protest gegen den US-Präsidenten wollen drei Spieler der Philadelphia Eagles nicht ins Weiße Haus. Dirk Nowitzki erreicht einen bemerkenswerten Rekord, Chelsea blamiert sich in England.

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NFL, Super Bowl: Drei Spieler der Philadelphia Eagles wollen nach ihrem Sieg im Super Bowl aus Protest gegen US-Präsident Donald Trump nicht zum traditionellen Treffen ins Weiße Haus kommen. "Nein, ich persönlich rechne nicht damit teilzunehmen", sagte Eagles-Safety Malcolm Jenkins dem US-Sender CNN. Wide Receiver Torrey Smith und Verteidiger Chris Long hatten sich zuvor ähnlich geäußert. Danach gefragt, welche Botschaft er Trump damit schicken wolle, sagte Jenkins: "Ich habe keine Botschaft an den Präsidenten", verwies dann aber auf seine Arbeit für die Verbesserung der Lebensumstände von schwarzen Amerikanern und sozial Schwachen.

"Meine Botschaft war das ganze Jahr über klar." Während der abgelaufenen Saison hatte sich unter den großenteils schwarzen US-Football-Profis eine Protestbewegung gegen Ungleichheit, Rassismus und Polizeigewalt gegen Afroamerikaner gebildet. Die Footballer protestierten, indem sie während der Nationalhymne, die vor jedem Spiel gespielt wird, niederknieten. Trump hatte die Spieler heftig für dieses Verhalten kritisiert und ihnen mangelnden Patriotismus vorgeworfen.

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki hat mit den Dallas Mavericks eine knappe Auswärtsniederlage kassiert. Die Texaner mussten sich am Montag (Ortszeit) den Los Angeles Clippers mit 101:104 (55:58) geschlagen geben. Der 39 Jahre alte Würzburger erzielte zwölf Punkte und holte sechs Rebounds. Er knackte nebenbei aber eine neue Rekordmarke: Er ist jetzt der insgesamt sechste NBA-Profi der Geschichte, der über 50.000 Minuten auf dem Parkett stand. Landsmann Maxi Kleber kam auf drei Punkte. Für die Südkalifornier überzeugte der Italiener Danilo Gallinari mit 28 Punkten. Dallas ist mit aktuell 17 Siegen und 37 Niederlagen das schlechteste Team in der Western Conference.Nationalspieler Paul Zipser und die Chicago Bulls kassierten die siebte Niederlage nacheinander. Das Team aus Illinois unterlag den Sacramento Kings 98:104 (55:41). Der 23-jährige Zipser erzielte 10 Punkte und verbuchte vier Rebounds. Bei den Gastgebern kam der Serbe Bogdan Bogdanović auf 15 Zähler. Mit 18 Siegen und 35 Niederlagen befinden sich die Bulls auf dem drittletzten Platz im Osten.

Fußball, England: FC Chelsea hat in der Premier League die nächste heftige Niederlage kassiert. Die Blues verloren am Montag in Unterzahl mit 1:4 (0:1) beim FC Watford und verpassten es damit auch, den FC Liverpool in der Tabelle zu überholen. Mit 50 Punkten bleibt Chelsea Tabellenvierter, hat aber nur einen Punkt weniger als der Dritte Liverpool. Watford feierte im ersten Heimspiel unter Trainer Javier Gracia den ersten Sieg.Daryl Janmaat (84. Minute), Gerard Deulofeu (88.) und Roberto Pereyra (90.+1) machten das Debakel für Chelsea perfekt, das kurz vorher durch Eden Hazard (82.) zum etwas schmeichelhaften Ausgleich gekommen war. Zuvor hatte Troy Deeney (42.) die Hornets per Strafstoß in Führung gebracht.

Chelsea war im Stadion Vicarage Road nach einer Gelb-Roten Karte für Tiemoué Bakayoko (30.) rund eine Stunde zu zehnt. Neuzugang Olivier Giroud wurde in der 64. Minute eingewechselt. Der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger blieb 90 Minuten auf der Bank.Die hohe Niederlage in Watford verschärft die Krise beim Meister, der sich erst am vergangenen Mittwoch zuhause mit 0:3 gegen den AFC Bournemouth blamiert hatte. Zudem wird in britischen Medien schon länger über ein Zerwürfnis zwischen der Vereinsführung und Chelsea-Coach Antonio Conte berichtet. Der Italiener forderte zuletzt mehr Unterstützung vom Club und äußerte sich auch unzufrieden über die Transferpolitik.

Borussia Dortmund
:"Der neue Spieler ist gut"

Er heißt Michy Batshuayi und schießt beim 3:2 des BVB in Köln zwei Tore. Doch was das Spiel womöglich entscheidet, ist die Stimmung im Stadion - weil sie zu euphorisch ausfällt.

Von Philipp Selldorf

2. Liga, Montagsspiel: Die Talfahrt von Union Berlin in der 2. Fußball-Bundesliga geht weiter. Zum Abschluss des 21. Spieltages kamen die Köpenicker bei Arminia Bielefeld nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus und blieben auch im fünften Spiel unter Trainer Andre Hofschneider sieglos. Die mit großen Aufstiegsambitionen in die Saison gestarteten Berliner rutschten in der Tabelle auf Rang zehn ab.Steven Skrzybski (16.) hatte Union mit seinem achten Saisontor auf den ersten Sieg nach zuletzt sieben Partien ohne Dreier hoffen lassen, doch Konstantin Kerschbaumer (53.) erzielte den verdienten Ausgleich. Bielefeld (28 Punkte) bleibt damit auf Rang acht zwei Zähler vor den Hauptstädtern.

Olympia: Die sibirische Kälte hält Pyeongchang fest im Griff. Kurz vor dem Start der Olympischen Winterspiele sind die tiefen Temperaturen Gesprächsthema Nummer eins im Olympiaort. Bis zu minus 20 Grad Celsius zeigen die Thermometer derzeit an, ein eisiger Wind macht die Sache zusätzlich unangenehm. Am Freitag steht nun die Eröffnungsfeier auf dem Programm - und vor allem das lange Stehen der Sportler im offenen Stadion bereitet Sorgen. "Es ist tatsächlich so, dass wir uns vor zwei, drei Tagen intensive Gedanken wegen der Kälte gemacht haben", sagte der deutsche Olympiaarzt Bernd Wolfarth . Wichtig sei es, dass man alle Hautflächen schützt, auch im Gesicht, meinte der Mediziner. So setzen manche Athleten Gesichtsmasken auf oder tapen sich die Wangenknochen und den Nasenbereich.

"Zum Glück", sagt Wolfarth, soll die Extremkälte in den nächsten Tagen etwas nachlassen: "Einstellige Minusbereiche sind bei entsprechender Kleidung kein Problem." Sollte es doch wieder sehr frostig werden, könne es sein, dass der eine oder andere Athlet, der schon einen Infekt hat oder sich nicht wohl fühlt, nicht zur Eröffnungsfeier erscheint. Wintersportler sind extreme Kälte gewohnt, doch es gibt laut Wolfarth auch Grenzen, an denen die Wettkämpfe abgesagt werden können. So soll es im Biathlon nicht kälter als 20 Grad, im Skilanglauf nicht kälter als 25 Grad unter Null sein. Minusbereiche, die in Pyeongchang momentan nicht außer Reichweite sind.

Der japanische Skisprung-Altmeister Noriaki Kasai bereitet sich wegen der klirrenden Kälte besonders auf den Beginn seiner achten Olympia-Teilnahme vor. "Der gruseligste Teil wird die Eröffnungsfeier sein. Ich werde Wärmepflaster an meinem gesamten Körper tragen müssen", sagte der 45-Jährige der Nachrichtenagentur AFP. Die Organisatoren treffen schon Vorkehrungen, damit die Athleten sowie die 35.000 Zuschauer nicht allzu sehr frieren müssen. Neben Schutzplanen gegen den eisigen Wind installieren die Südkoreaner 27 Wärmezonen und 40 mobile Heizstrahler im Stadion. Zudem sollen auf jedem Platz eine Decke, Heizkissen sowie Wärmepads für Hände und Füße bereitliegen.

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