FC Bayern:"Wir könnten 100 Millionen für einen Spieler zahlen"

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Jan-Christian Dreesen (li.) kann sich einen Riesentransfer des FC Bayern vorstellen. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Der Finanzvorstand der Münchner spricht von erstaunlichen Transfersummen - gleichzeitig gibt es neues Geld für den Klub. Die U21-Fußballer scheitern an England 2:3. Rafael Nadal scheitert überraschend in der dritten Runde von Miami.

Bundesliga, FC Bayern: 100 Millionen für einen Spieler? Der Finanzvorstand des FC Bayern hält einen Transfer in einer in Deutschland bislang unvorstellbaren Größenordnung für möglich. "Ja, wir könnten 100 Millionen Euro für einen Spieler zahlen", sagte Jan-Christian Dreesen in einem Interview mit dem kicker. Er versuche bewusst zu vermeiden, "nie" zu sagen, "weil ich mich ungern irgendwann korrigieren möchte, sagte der 47-Jährige. Unabhängig davon sieht Dreesen die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga gefährdet. "Es kann nicht sein, dass das Land des Weltmeisters mit einer hochattraktiven Liga den schlechtesten TV-Topf der führenden fünf Länder in Europa hat. So werden wir dauerhaft international nicht konkurrenzfähig sein", sagte er. Der FC Bayern werde deshalb womöglich einen Spieler, "der einzig sein Gehalt maximieren will", nicht bekommen. Bislang, betonte Dreesen, habe der Klub noch jeden Spieler geholt, "den wir wollten". Er habe bislang auch noch keinen Wunsch gesehen, der Trainer Pep Guardiola nicht erfüllt worden wäre. Sein Eindruck sei, "dass gerade der Input des Trainers, welche Spieler hierher passen, sehr wichtig ist.

Unterdesssen gibt es weiter reichlich Geld für die Münchner. Während der Rekordmeister von der Deutschen Fußball Liga (DFL) auch in der kommenden Saison die größten Anteile erhält, könnte der Gang in die 2. Liga insbesondere Klubs wie den VfB Stuttgart und den HSV schwer treffen. Laut kicker dürfen die Bayern für die kommende Spielzeit mit mehr als 68 Millionen Euro planen - rund 40 Millionen aus der nationalen und 28 Millionen aus der internationalen Vermarktung. Von solchen Summen können sie in Stuttgart und Hamburg nur träumen. Der VfB erhält etwa 31,6 Millionen Euro, der HSV 28,2 Millionen - allerdings nur, wenn beide Vereine auch die Klasse halten. Im Falle eines Abstiegs stünden Stuttgart gerade einmal 11,8 Millionen Euro und damit rund 20 Millionen Euro weniger zur Verfügung, Hamburg drohen Einbußen in Höhe von rund 16,5 Millionen Euro. Ausschlaggebend für die Ausschüttung ist eine Fünfjahresrangliste der DFL, in der die Bayern derzeit weit vor Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund und Schalke 04 liegen.

Fußball, U21: Die deutschen U21-Fußballer haben den letzten Härtetest vor der EM verloren. Die Mannschaft von Trainer Horst Hrubesch unterlag in Middlesbrough dem zweimaligen Europameister England 2:3 (1:1) und musste erstmals seit mehr als einem Jahr wieder eine Niederlage hinnehmen. Vor etwa 30 000 Zuschauern im Riverside-Stadium traf Philipp Hofmann (15./50.) für die DFB-Elf. Die Treffer zum Sieg für England erzielten Jesse Lingard (35.), Nathan Redmond (80.) und James Ward-Prowse (82.). Bei der Endrunde in Tschechien vom 17. bis 30. Juni trifft die DFB-Auswahl in der Vorrunde auf Serbien, Dänemark und den Gastgeber.

Tennis, Miami: Rafael Nadal muss mindestens ein weiteres Jahr auf seinen ersten Sieg beim Tennis-Turnier der ATP-Masters-Serie in Miami warten. Der spanische Weltranglisten-Dritte verlor am Sonntag (Ortszeit) überraschend sein Drittrunden-Match gegen Landsmann Fernando Verdasco mit 4:6, 6:2, 3:6. So früh war Nadal seit 2006 nicht mehr beim mit 5,38 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Event in den USA ausgeschieden. Der Linkshänder von der Ferieninsel Mallorca hatte viermal in seiner Karriere das Finale in Miami erreicht, konnte das Turnier aber noch nie gewinnen. Es ist der einzige bedeutende Titel, der dem 28-Jährigen noch fehlt.

Derweil steht Sabine Lisicki als zweite deutsche Spielerin nach Andrea Petkovic im Achtelfinale des Tennis-Hartplatz-Turniers von Miami. Die Berlinerin besiegte am Sonntag (Ortszeit) in ihrer Wahlheimat Florida die ehemalige serbische Weltranglisten-Erste Ana Ivanovic mit 7:6 (7:4), 7:5. Bei ihrem Erfolg in 1:47 Stunde lag Lisicki im zweiten Satz zwischenzeitlich mit 1:4 hinten. Dennoch konnte sie ihren zweiten Sieg im sechsten Duell gegen Ivanovic bejubeln. In der Runde der besten 16 heißt ihre Gegnerin Sara Errani. Gegen die Italienerin gewann Lisicki drei der bisherigen vier Partien. Zuletzt besiegte die Nummer 21 der Weltrangliste Errani vor zwei Wochen im kalifornischen Indian Wells in nur 72 Minuten mit 6:4, 6:2.

Fußball, Länderspiel: Bundesliga-Profi Roberto Firmino hat Rekordweltmeister Brasilien zu einem 1:0-Sieg im Testspiel gegen Chile geschossen. Der Angreifer von 1899 Hoffenheim erzielte am Sonntag in London in der 72. Minute zwölf Minuten nach seiner Einwechslung den einzigen Treffer der Partie. Für die Seleção war es der achte Sieg im achten Spiel unter Trainer Carlos Dunga. Der frühere Stuttgarter hatte die brasilianische Fußball-Nationalmannschaft nach der enttäuschenden Heim-WM im vergangenen Sommer zum zweiten Mal übernommen. Am Donnerstag feierte sein Team bereits einen 3:1-Erfolg in Frankreich.

Bundesliga, FC Bayern: Trotz eines angeblichen Interesses von Real Madrid wird David Alaba dem deutschen Meister Bayern München auch über das Ende der aktuellen Saison hinaus die Treue halten. "Es gibt kein Treffen, keine Gespräche", wird George Alaba, Vater des österreichischen Nationalspielers, bei Sport Bild Plus zitiert. Die spanische Sporttageszeitung Marca hatte berichtet, David Alaba habe sich für einen Wechsel zu den Königlichen entschieden. "Das ist kein Thema. David wird beim FC Bayern bleiben", erklärte George Alaba: "Wieso sollte er wechseln?" Der Vertrag des Defensivspielers läuft noch bis 2018.

Eishockey, DEL: Die Chancen der Grizzly Adams Wolfsburg auf den Einzug in die Finalserie der Deutschen Eishockey Liga (DEL) sind rapide gesunken. Am Sonntag verlor das Team von Trainer Pavel Gross aus das zweite Halbfinalspiel gegen die Adler Mannheim mit 3:5 (3:2, 0:1, 0:2). Damit liegt Wolfsburg in der Serie mit 0:2 nach Siegen hinten. Zum Weiterkommen sind vier Siege notwendig. Das dritte Halbfinalspiel findet am Dienstag wieder in Mannheim statt.

Titelverteidiger ERC Ingolstadt hat derweil gegen die Düsseldorfer EG den Ausgleich geschafft. Der Überraschungsmeister der Vorsaison setzte sich am Sonntag mit 5:2 (0:0, 4:2, 1:0) beim rheinischen Traditionsverein durch. Das erste Spiel am Freitag hatte die DEG nach Verlängerung für sich entschieden. Die Partie in Düsseldorf stand lange kurz vor dem Abbruch. Wegen Arbeiten am Eis hatte sich der Spielverlauf nach dem Ende der zweiten Pause lange verzögert. Das Schlussdrittel begann vor 12 373 Zuschauern erst mit einer Verspätung von rund 85 Minuten. Die Eisfläche war zu dünn, in einem Loch kam Werbung zum Vorschein. Auch während des zweiten Drittels war die Partie bereits kurz unterbrochen worden.

Volleyball, Champions League: Die Berlin Volleys haben beim Finalturnier in der Champions League den dritten Platz erreicht. Der deutsche Volleyball-Meister bezwang am Sonntag vor eigenem Publikum den polnischen Club PGE Skra Belchatow mit 3:2 (25:21, 19:25, 25:20, 26:28, 23:21). Nachdem die Volleys in der Max-Schmeling-Halle im vierten Satz eine Chance ungenutzt ließen, entschieden sie den Tiebreak mit dem insgesamt achten Matchball für sich. Im Halbfinale hatten die Berliner beim erstmals in Deutschland ausgetragenen Final Four gegen Zenit Kasan verloren. Letztmals hatte Friedrichshafen als deutscher Verein 2007 die Champions League gewonnen.

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