FC Bayern München:Zwei Neue unter Hoeneß

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Der FC Bayern München stellt sein neues Präsidium vor: Die Plätze hinter Uli Hoeneß müssen neu besetzt werden, der Präsident stellt eine Woche vor der Jahreshauptversammlung bereits seine neuen Vizes vor. Und lobt außerdem die Entwicklung von Rekordtransfer Javi Martínez.

FC Bayern in der Einzelkritik
:Spaßfußball mit den Straßenkickern

Manuel Neuer gibt den Ultra in Rot, Bastian Schweinsteiger den Häuptling der Fußball-Gang: Beim Spaziergang mit einem überforderten Gegner aus Frankreich zaubert der FC Bayern wie ihr Vortänzer Franck Ribéry, den "footballeur de la rue". Die Münchner beim 6:1 gegen den OSC Lille in der Einzelkritik.

Thomas Hummel

Mit dem scheidenden Finanzchef Karl Hopfner und Verwaltungsbeirats-Mitglied Rudolf Schels als Kandidaten auf die Vize-Posten geht Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß in die turnusmäßigen Neuwahlen. Der Verwaltungsbeirat des Rekordmeisters bestimmte das Trio einstimmig, bei der Jahreshauptversammlung am 15. November zur Wahl anzutreten, wie der Klub mitteilte.

Der frühere Manager Hoeneß begann 2009 seine erste Amtszeit als Präsident. "Sie erwischen mich heute an einem guten Tag, Bilanz zu ziehen", sagte der 60-Jährige am Donnerstag: "Der FC Bayern steht da wie eine 1." Wirtschaftlich sei der Klub "in einer Situation wie kaum ein Verein in Europa, vielleicht wie gar keiner".

Mit Blick auf das 6:1 in der Champions League gegen den OSC Lille am Mittwoch, sagte er: "Mein Gemütszustand gestern Abend beschreibend, denke ich an meinen alten Freund Jack Nicholson: besser geht's nicht!"

Hoeneß' bisherige Vize-Präsidenten Fritz Scherer und Bernd Rauch scheiden aus ihren Ämtern, weshalb die Neubesetzung dieses Gremiums notwendig wurde. "Wir brauchen Leute im Präsidium, die den Verein lieben, etwas von Wirtschaft verstehen und mit Zahlen umgehen können", sagte Hoeneß. Sowohl Hopfner (60) als auch der "tolle Unternehmer" Schels (63) hätten bewiesen, dass sie das könnten.

Scherer (72), dienstältester Funktionär der Bundesliga, amtierte nach seiner Zeit als Schatzmeister von 1985 bis 1994 selbst als Präsident. Seit 1994 war er Vize. "Der FC Bayern war ein Teil meines Lebens, den ich niemals missen möchte", sagte er. Rauch (69), seit 1979 im Verein und seit 2002 Vize, betonte: "Auf der Couch kann's auch schön sein." Für Hopfner wird Jan-Christian Dreesen, der seit 2009 Vorstand der Bayerischen Landesbank ist, Finanzvorstand.

Gleichzeitig lobte Hoeneß den Rekordeinkauf Javi Martínez. Er ist laut Hoeneß auf dem besten Weg, sein wahres Können zu zeigen. "Gestern ist er durchgestartet", sagte Präsident mit Blick auf die Leistung des spanischen Nationalspielers beim 6:1 (5:0) in der Champions League gegen den OSC Lille.

Die Begegnung sei "ein Spiel für Insider" gewesen, merkte Hoeneß an. Er habe beobachtet, dass der 24 Jahre alte Martinez vor allem in der Balleroberung stark aufgetrumpft habe. "Stealing balls, würde der Engländer sagen, das habe ich als Fachmann gesehen. Das Herz hat mir zum ersten Mal im Leibe gelacht, weil ich das erste Mal gesehen habe, warum wir ihn gekauft haben", sagte Hoeneß.

Stimmen zur Champions League
:"Sie waren zehn Mal stärker als wir"

Der Torwart des OSC Lille beschreibt die Ohnmacht seiner Mannschaft. Arjen Robben weiß nun, warum er Fußballer geworden ist. Matthias Sammer spielt weiterhin den Euphorie-Bremser. Eine spanische Zeitung titelt nach dem Dortmunder Spiel in Madrid: "Das Beste war alles deutsch."

Champions League

Martinez war Ende August kurz vor dem Ende der Transferfrist für die Bundesliga-Rekordsumme von 40 Millionen Euro von Athletic Bilbao an die Isar gewechselt. Trainer Jupp Heynckes hatte zuletzt noch Steigerungspotenzial bei Martinez gesehen, die bisweilen dürftigen Leistungen des Mittelfeldspielers aber auf dessen Trainingsrückstand zurückgeführt. Nach dem Spiel gegen Lille sagte Heynckes aber: "Die Leistungskurve geht nach oben, super."

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