FC Bayern München:Podolski-Wechsel fast perfekt

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Nur noch Kleinigkeiten stehen der Rückkehr von Nationalstürmer Lukas Podolski zum 1. FC Köln im Weg. Unterdessen baut Franck Ribéry einen Unfall mit dem Mannschaftsbus.

Lukas Podolski ist im Stürmer-Ranking des FC Bayern noch hinter Leihspieler Landon Donovan auf Rang vier zurückgefallen, trotzdem darf der Fußball-Nationalspieler jubeln. Die Ampel für eine Rückkehr zum 1. FC Köln im kommenden Sommer steht nach einem zähen Millionen-Poker der beiden Vereine seit Freitag endgültig auf Grün: "Ich denke, dass wir bis Ende des Monats eine Lösung hinkriegen", sagte Bayern-Manager Uli Hoeneß am Freitag in Dubai dem ZDF. Man sei bei den Ablösemodalitäten mit den Kölnern "nah beieinander", es seien lediglich noch "einige Kleinigkeiten zu regeln".

Darf sich auf eine Heimkehr nach Köln freuen: Lukas Podolski, hier beim Abschied aus seiner Heimatstadt im Jahr 2006. (Foto: Foto:)

Die letzten Details will Hoeneß nach der Rückkehr aus dem Trainingslager am kommenden Dienstag mit seinem Kölner Kollegen Michael Meier aushandeln. "Ich denke, dass wir das hinkriegen." Er müsse dafür aber Einblick in die bestehenden Verträge haben. Zehn Millionen Euro hatte Bayern im Sommer 2006 an Köln gezahlt, so viel soll auch die Rückkehr kosten. Für den endgültigen Vollzug des ersten großen Bundesliga-Transfers 2009 stehe man nicht unter Zeitdruck, betonte Hoeneß.

In dem knappen halben Jahr bis zur ersehnten Rückkehr nach Köln wird es "Prinz Poldi" bei Bayern nicht leichter haben. Nachdem er in Dubai wegen eines Grippe-Infekts fehlte, wird er zu Rückrunden-Beginn nicht einmal mehr "Joker" Nummer 1 sein. Der vorerst bis Mitte März ausgeliehene US-Amerikaner Donovan hat ihn verdrängt, wie Trainer Jürgen Klinsmann zum Abschluss der Übungswoche in Dubai verkündete: "Landon ist im Moment automatisch Nummer 3, weil Lukas seit zwei Monaten mit Krankheit und Verletzungen zu tun hat. Er muss erst einmal Aufbautraining machen, das braucht Zeit. Luca Toni und Miroslav Klose seien im Angriff gesetzt, erklärte Klinsmann: "Wenn sich vorne etwas tut, ist Landon danach erste Wahl."

Kroos muss bleiben

Dagegen muss U 21-Nationalspieler Toni Kroos in München bleiben. Obwohl Vater und Berater Roland vehemnt ein Ausleihgeschäft für den Sohn fordert, weil dieser mehr Spielpraxis brauche, lehnen die Bayern nun ab: "Wir haben uns entschieden, dass Toni beim FC Bayern bleibt", gab Trainer Klinsmann bekannt. An dem 19 Jahre alte Mittelfeldspieler war unter anderem der VfB Stuttgart und der Karslruher SC interessiert.

"Er muss lernen, sich bei uns immer mehr durchzuboxen", forderte Klinsmann. Kroos habe trotz seiner Reservistenrolle in der Hinrunde der laufenden Saison "einen großen Sprung" gemacht und sei unter anderem in die deutsche U 21-Auswahl aufgestiegen. Der ehemalige Rostocker hat in München einen Vertrag bis 2012 und gilt als eines der größten Talente in Deutschland. Im Mittelfeld des deutschen Rekordmeisters hat er aber hochkarätige Konkurrenz, gegen die er sich bislang nicht durchsetzen konnte. In Dubai kann er zudem wegen eines Bänderrisses am Fuß nicht trainieren, sondern sich lediglich behandeln lassen.

Nach einer "bestens verlaufenen" Woche im warmen Dubai wird Donovan am Samstag (14.00 Uhr/ZDF) im ersten Testspiel in Abu Dhabi gegen Al Jazeera sein Debüt für Bayern geben. "Er wird von Anfang an spielen", kündigte Klinsmann an, dem die dünne Personaldecke im Angriff einige Sorgen bereitet. "Es ist gut gegangen in der Hinrunde, Gott sei Dank. Ich hatte immer etwas Bammel, was passiert, wenn sich Luca oder Miro verletzen sollten", verriet der Trainer.

Trotz der Forderung von Franck Ribéry nach Verstärkungen sieht Klinsmann den FC Bayern personell gerüstet für die Jagd nach drei Titeln. "Wir sind gut aufgestellt mit unserem Kader. Wir sind wettbewerbsfähig." Sorgen, dass sein französischer Top-Star wie angekündigt vor dem Vertragsende abwandern könnte, macht sich Klinsmann angeblich nicht. "Wir haben ihn Minimum bis 2011."

Stars wie Ribéry wollten Erfolge und Titel. "Franck weiß sehr wohl, was er an Bayern hat", meinte Klinsmann. In Dubai versetzte der Scherzbold seinen Team-Kollegen aber einen "kleinen Schock", wie Tim Borowski berichtete. Ribéry hatte sich am Donnerstag ans Steuer des Team-Busses gesetzt und bei einer Runde um das Hotel einen Unfall gebaut. "Wir sind froh, dass bis auf ein Schild niemand zu Schaden kam", kommentierte Klinsmann: "Franck wollte einen Spaß machen."

Das Lachen verging den Profis auch in mancher Übungseinheit. "Die Jungs haben sehr gut mitgezogen, auch in den Trainingseinheiten, die wehgetan haben", lobte Klinsmann. Es wird um die Plätze gekämpft, aber die Elf, die zum Hinrundenende spielte, hat einen Vorsprung. "Das Grundgerüst steht", sagte der Coach. Zur Stammelf zählt unter anderem Philipp Lahm, den Klinsmann am Freitag adelte: "Was Philipp seit längerem zeigt, ist Weltklasse. Er ist in Europa im Moment der beste Links-Verteidiger."

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