FC Bayern München:"Für alles offen"

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Franck Ribéry kokettiert mit einem Klubwechsel vor Vertragsende und fordert weiterhin Neueinkäufe - trotz eines Rüffels von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Zuletzt hatten Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge ihren Vereinshelden Franck Ribéry und dessen Frau Wahiba zum Essen eingeladen. Der Franzose wird beim deutschen Fußball-Meister hofiert, wo es nur geht. Doch der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler lässt trotz aller Liebesbekundungen der Bayern seine sportliche Zukunft offen. Eine vorzeitige Verlängerung seines Vertrages ist nicht vorgesehen, sogar ein vorzeitiger Abschied ist nicht ausgeschlossen.

Franck Ribéry setzt die Bayern unter Druck: Eine Einhaltung seines Vertrages bis 2011 könne er nicht versprechen, sagte der Vereinsheld. (Foto: Foto: Getty)

Ob er versprechen könne, dass er seinen bis 2011 laufenden Kontrakt erfüllen werde, wurde Ribéry im Trainingslager des deutschen Meisters in Dubai gefragt. Seine Antwort: "Ich habe vier Jahre Vertrag. Aber versprechen, dass ich ihn erfüllen werde? Ich fühle mich sehr wohl, aber das ist schwierig. Ich bin offen für alles. Im Fußball weiß man nie, was passiert", antwortete der Nationalspieler ausweichend. Im kicker hatte er jüngst erklärt: "Natürlich gibt's Klubs, von denen man träumt: Real Madrid und Barcelona, Chelsea und Manchester."

Offiziell 25 Millionen Euro haben die Bayern im Sommer 2007 für Ribéry an Olympique Marseille überwiesen. Trotz Finanzkrise ist der Marktwert des Mittelfeldspielers noch gestiegen. Wenn er 2009 oder nach der WM 2010 wechseln sollte, würden die Bayern viel Geld bekommen, 2011 aber wäre er ablösefrei zu haben. In Spanien war unlängst zu lesen, dass Real Madrid bereit sei, 60 Millionen Euro für Ribéry zu zahlen. Bayerns Vorstandschef Rummenigge erklärte den Spieler daraufhin für "unverkäuflich".

Die Münchner wissen, dass ihr Spiel in besonderem Maße von den Künsten des kleinen Dribbelkönigs abhängig ist, und dass sie sich wohl nur mit Ribéry ihren Traum vom Champions-League-Sieg erfüllen können. Ribéry wiederum weiß um seine starke Position und forderte deshalb in Dubai erneut Verstärkungen für die Mannschaft, obwohl es aus ähnlichem Anlass jüngst bereits einen Rüffel von Rummenigge gab.

"Ich habe Leute, die sich kümmern"

"Wir brauchen in jedem Mannschaftsteil noch einen guten Mann. Wenn die Qualität besser ist, haben wir mehr Chancen in der Champions League", sagte Ribéry. Zuletzt hatte er seine Landsleute Sebastien Frey (AC Florenz/Tor) und Jérémy Toulalan (Olympique Marseille/Mittelfeld) empfohlen, was Rummenigge als "nicht förderlich" bezeichnet hatte: "Das habe ich Franck auch gesagt. Man darf nämlich nicht vergessen, dass er damit auch über aktuelle Spieler und Kollegen diskutiert. Wir machen uns grundsätzlich immer Gedanken über neue Spieler." Gerade die Empfehlung von Torhüter Frey, 28, hatte die Bayern-Chefs gestört, da sie zunächst weiterhin auf den nicht unumstrittenen Michael Rensing als Nachfolger von Oliver Kahn vertrauen wollen.

Keine allzu großen Gedanken scheint sich dagegen Ribéry über die von der Staatsanwaltschaft in Marseille eingeleiteten Ermittlungen zu machen. Dabei geht es um angeblichen Betrug und Urkundenfälschung bei Transfers des Franzosen. Anzeige hatte sein einstiger Berater Bruno Heiderscheid erstattet. "Ich denke nicht, dass ich Probleme bekomme. Ich habe Leute, die sich darum kümmern. Ich konzentriere mich voll auf den Fußball", sagte Ribéry dazu.

Sein großes Ziel ist die Champions League, die er "so schnell wie möglich" gewinnen will: "Dort finden die großen Spiele statt, dort spielen die Besten. Im Moment sieht Ribéry den FC Barcelona "über allen Mannschaften", mit den übrigen Klubs "sind wir auf Augenhöhe". Die Bayern treffen im Achtelfinale im Frühjahr auf Sporting Lissabon.

© sueddeutsche.de/dpa/sid/mikö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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