FC Bayern in der Einzelkritik:Viel Gedribbel um nichts

Ribéry tanzt Demichelis mit seinen Freestyle-Dribblings selten aus. Dante hämmert mit den Fäusten, dass die Locken beben. Und Neuer stellt fest, dass er als Torwart angestellt ist. Der FC Bayern beim 2:3 gegen Manchester City in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Philipp Schneider

FC Bayern in der Einzelkritik

Manuel Neuer

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(Foto: REUTERS)

Manuel Neuer: Positionierte sich zu Beginn so weit vorne, dass er näher am Mittelkreis stand als Edin Dzeko, Manchesters einziger Spitze. Die Geste war klar: Ich bin heute kein Torwart, sondern allenfalls Libero. War gerade noch mit Aufwärmübungen beschäftigt, als Thomas Müller schon einschoss zur überaus frühen Führung. Dante, Boateng und Alaba stürzten sich beim Jubel auf ihn. Es wurde mollig warm. Merkte ziemlich bald, dass er doch als Torwart angestellt ist.

FC Bayern in der Einzelkritik

Dante

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(Foto: AFP)

Dante: Spielte zunächst den überragend weitsichtigen und feinfüßigen Pass zur frühen Führung. Lag dann wenige Minuten später nach Silvas Gegentor bereits staunend auf dem Boden und hämmerte auf den Rasen, dass die Locken bebten. Hatte schließlich selten aus so großer Nähe ein Gegentor miterleben dürfen. War aber nicht allein sein Fehler (siehe Lahm). Ging als Elfmeterverursacher im Zweikampf mit Milner auch noch plump zu Werke. Hätte in der 80. Minute fast noch das 2:4 verschuldet, das den Gruppensieg gekostet hätte.

FC Bayern in der Einzelkritik

Jérôme Boateng

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Jérôme Boateng: Ahnte als einer von wenigen vor dem Anpfiff, dass Pellegrini nicht eine C-Elf, sondern nur eine B-Elf aufbieten würde: Dies hier sei die Champions League, da denke keiner an Arsenal, erzählte Boateng. Dachte dann mit zunehmender Spieldauer immer mehr über Edin Dzeko nach. So sehr, dass er vor dem 2:3 über den Fußball stolperte, als habe er nie zuvor einen gesehen.

FC Bayern in der Einzelkritik

Philipp Lahm

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(Foto: AFP)

Philipp Lahm: Braucht eine Mannschaft einen Spieler, ohne den sie gegen Werder Bremen 7:0 gewinnt? Theoretisch ja. Lahm ist kein Spieler, sonder der Kapitano. War nach zweiwöchiger Zwangspause wieder dabei, als Rechtsverteidiger. Verdrängte also Kollege Rafinha aus der Startelf, nicht Thiago im Mittelfeld, wo der Kapitano bekanntlich auch spielen kann. Verlor vor dem 1:2 das entscheidende Duell gegen Milner. Er ist aber auch klein.

FC Bayern in der Einzelkritik

David Alaba

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(Foto: dpa)

David Alaba: Hinten noch der Beste, vorne eher bemüht. Nicht gerade das beste Spiel des Österreichers, wenn auch das poppigste. Er trägt ja neuerdings orangenfarbiges Schuhwerk. Ging immerhin nicht plump zu Werke.

FC Bayern in der Einzelkritik

Thiago

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(Foto: AFP)

Thiago: Hatte unlängst einige schlaflose Nächte, wusste er doch nicht, ob ihn der Kapitano aus dem Mittelfeld verdrängen würde. Durfte dann als Belohnung für das Spiel in Bremen doch wieder ins Mittelfeld. Verteilte die Bälle in Form von schnittigen Kurzpässen. Verrannte sich mit zunehmender Spieldauer immer häufiger mit eigensinnigen Sololäufen, das kannte man früher auch von Robben. Der lernte schnell dazu in München.

FC Bayern in der Einzelkritik

Thomas Müller

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(Foto: AFP)

Thomas Müller: Warf, nachdem es mal wieder ziemlich früh gemüllert hatte, seine Fäuste mit so viel Verve in Richtung Himmel, dass sich einer sorgen musste, er wolle fortan ein Leben nur mit Füßen führen. Verständlich wäre es, war er doch auch diesmal wieder unheimlich viel unterwegs. Wurde, als in der zweiten Halbzeit der Spielfluss stockte, immer langsamer.

FC Bayern in der Einzelkritik

Franck Ribéry

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(Foto: dpa)

Franck Ribéry: Hatte zunächst enorm viel Platz, angedenk der Tatsache, dass er als Europas Fußballer des Jahres am Tag des Spiels auch noch zu Frankreichs Fußballer des Jahres gewählt worden war. Kann einer der beste Fußballer Europas sein, ohne zugleich der beste Frankreichs zu sein? Schoss, um endlich mehr Aufmerksamkeit zu erhalten, gleich zum Auftakt einfach einmal an den Außenpfosten. Tanzte danach mehrfach mit dem Argentinier Demichelis. Nein, keinen Tango. Französischen Freestyle. Viel Gedribbel um nichts.

FC Bayern in der Einzelkritik

Toni Kroos

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(Foto: AFP)

Toni Kroos: Lieferte mal wieder ein typisches Kroos-Spiel ab. Schlich viel um den Mittelkreis herum, orientierte sich im Gegensatz zu Thiago eher defensiv. Dort aber fielen die vielen Tore.

FC Bayern in der Einzelkritik

Mario Götze

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(Foto: dpa)

Mario Götze: Sorgte abgesehen von seinem feinen Tor zum 2:0 auch neben dem Platz für die schönsten Geschichten. Er lässt derzeit sein Trikot versteigern, in dem er als ehemaliger Dortmunder den Dortmundern der Gegenwart neulich ein überaus schmerzhaftes Tor zufügte. Alles für den guten Zweck. Nach SZ-Informationen stammt der aktuell Höchstbietende aus München und nicht aus Dortmund. Ging vom Platz für Martinez, und mit ihm: der Spielfluss.

FC Bayern in der Einzelkritik

Mario Mandzukic

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(Foto: dpa)

Mario Mandzukic: Legte in seiner schönsten Szene im Stile eines falschen Neuners mit viel Gefühl und Übersicht den Ball ab auf Müller. Blieb aber freilich ein echter Neuner, und als solcher: viel zu oft an Demichelis hängen.

FC Bayern in der Einzelkritik

Javi Martinez

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(Foto: AFP)

Javi Martínez: Kam Anfang der zweiten Halbzeit für Mario Götze, sollte als ordnender Sechser die Defensive stabilisieren. Funktionierte nicht, lag aber nicht allein an Martínez. Xherdan Shaqiri (nicht im Bild): Betrat in der 68. Minute für Mandzukic das Feld. Weitere bemerkenswerte Vorkommnisse: keine.

© SZ vom 11.12.13 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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