FC Bayern in der Einzelkritik:Eisregen statt Sandstrand

Bastian Schweinsteiger ist am wärmsten angezogen. Gianluca Gaudino zeigt seinem Vater, wie Hackentricks gehen. Und Pierre-Emile Højbjerg entfernt sich weiter vom FC Bayern. Die Münchner beim 3:0 gegen ZSKA Moskau in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Matthias Schmid

Manuel Neuer

1 / 14
(Foto: AFP)

Vor dem Spiel hatten einige russische Fußballfreunde den Marienplatz gesucht. Sie hofften, sagten sie, dort auf Manuel Neuer zu treffen. Gar nicht so abwegig die Idee, dass der Münchner Torhüter statt auf dem Spielfeld zu stehen, eine Stadtführung geben könnte. Gegen ZSKA Moskau wurde er irgendwann aber doch noch gebraucht. Einmal musste Neuer sogar Handballtorwart spielen und mit einer blitzschnellen Schienbeinabwehr den Ausgleich gegen Seydou Doumbia verhindern.

Jérôme Boateng

2 / 14
(Foto: REUTERS)

Ließ sich als einziger Bayern-Profi das kurze Sommertrikot herauslegen. Als rechtes Mitglied der Dreierkette an diesem Abend unterfordert. Er hätte russischen Fußballfreunden den Marienplatz zeigen können - wäre er nicht so leicht bekleidet gewesen. Hätte in der zweiten Hälfte mit einem Seitfallzieher fast ein Tor geschossen.

Dante

3 / 14
(Foto: AFP)

Gedanklich zu Hause in Salvador da Bahia, stellte sich vor, was er bei angenehmen 17 Grad alles anstellen könnte. In München spielte er mit Handschuhen und grätschte manchmal vergeblich, vor allem gegen den schnellen Doumbia. In der zweiten Hälfte hatte er viel Zeit, um sich Weihnachtsgeschenke zu überlegen.

Juan Bernat

4 / 14
(Foto: AP)

In der eigenen Hälfte war der Linksverteidiger kaum zu finden, er stürmte nach vorne. Dort bekam er aber kaum Bälle, sodass er diesen Abend und dieses Spiel schnell wieder vergessen dürfte.

Bastian Schweinsteiger

5 / 14
(Foto: AFP)

Stand zum ersten Mal seit dem WM-Finale in der Startformation. War am wärmsten angezogen, mit langer Unterhose, langem Skihemd und Handschuhen. So als wäre er mit seinem Kumpel Felix Neureuther auf dem Gletscher zum Nachtslalom verabredet. Die Gegenspieler fürchteten sich vor dem WM-Heroen und ließen ihm viel Platz für öffnende Pässe. Schweinsteiger blieb deshalb ohne Cut und blaue Flecken, dafür gelang ihm die Vorlage für den zweiten Treffer.

Sebastian Rode

6 / 14
(Foto: AP)

Durfte im zweiten Champions-League-Spiel hintereinander von Anfang an spielen, diesmal im rechten Mittelfeld, wo er die Linie hoch und runter lief. Kommt wohl eher nicht am nächsten Tag als Stadtführer für die russischen Fans in Frage. Erstens kennt er sich noch nicht so gut in München aus, zweitens dürfte er müde sein. Lief nicht nur viel, sondern schoss auch das erste Champions-League-Tor seiner Karriere. Das dürfte er am Abend noch ausgiebig gefeiert haben.

Gianluca Gaudino

7 / 14
(Foto: AP)

War Profiteur der Guardiola'schen Rotation. Der 18-Jährige wechselte für einen Abend von den A-Junioren in die Champions League. Spielte zunächst auch wie ein Jugendlicher: wenig körperbetont. Zeigte aber wenig später, mit zwei feinen Hackentricks und schönen Zuspielen, warum er seinen Vater Maurizio bald schon übertreffen wird, der zweimal in der Champions League (für den VfB Stuttgart) spielten durfte.

Pierre-Emile Højbjerg

8 / 14
(Foto: AFP)

Will in der Winterpause weg aus München, hat deswegen sicherlich auch wenig Lust, den Stadtführer zu geben. Durfte im zentralen Mittelfeld diesmal für Xabi Alonso spielen, dem Guardiola mal eine Pause gönnte. Der 19-Jährige war ein seriöser Ballverteiler, vor dem Strafraum fehlte ihm aber die Fantasie. Seine Fehlpässe dürften ihn noch weiter vom FC Bayern entfernen.

Franck Ribéry

9 / 14
(Foto: Bongarts/Getty Images)

Ließ sich in der ersten Halbzeit im Strafraum geschickt sein Standbein wegziehen, der Elfmeter führte zum 1:0. Fiel sonst nicht weiter auf, durfte zur Pause im Warmen bleiben. Hätte nun genug Kraftreserven, um sich auf die Stadtführung der russischen Freunde vorzubereiten. Den Rathausbalkon am Marienplatz kennt er ja auch als Zuagroaster sehr gut.

Mario Götze

10 / 14
(Foto: Bongarts/Getty Images)

Rannte viel, um nicht zu frieren. Effizient war das aber nicht, tauchte nur selten gefährlich im Strafraum auf. Das 3:0 ließ er sich aber nicht nehmen.

Thomas Müller

11 / 14
(Foto: Bongarts/Getty Images)

Hatte seine beste Szene beim Elfmeter: kurzer Anlauf, der Torwart fliegt in die rechte Ecke, der Ball in die linke. Müller ist nun der erfolgreichste Champions-League-Torjäger des FC Bayern. Hatte damit sein Tagwerk verrichtet und musste zur Belohnung nach der Pause nicht mehr raus - als es zu regnen begann.

Einwechselspieler: Arjen Robben

12 / 14
(Foto: AFP)

Wärmte sich in der ersten Hälfte mit einer Begeisterung auf, als wolle er noch zum Weihnachtsgeschäft eine DVD über seine Dehn- und Stretchübungen herausbringen. Durfte nach der Pause 45 Minuten mitspielen, verkaufsförderndes Material war dann nicht mehr dabei. Der Niederländer vergab ein paar gute Tormöglichkeiten.

Einwechselspieler: Robert Lewandowski

13 / 14
(Foto: Bongarts/Getty Images)

Lewandowski (im Bild rechts) begann den Abend auf einer ungewohnten Position: auf der Ersatzbank. Kam nach der Pause für Thomas Müller, vergab eine Riesenchance. Schonte sich danach weiter.

Einwechselspieler: Mitchell Weiser

14 / 14
(Foto: Bongarts/Getty Images)

Durfte noch ein paar Minuten spielen und den Beweis antreten, dass ihn der FC Bayern noch nicht verkauft oder an einen Zweitligisten verliehen hat. (Archivbild)

© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: