Eisschnelllauf:Pechstein verlor Bewusstsein

Lesezeit: 1 min

Schwächeanfall vor Olympia: Claudia Pechstein (Foto: dpa)

"Mir war, als würden mir die Beine weggezogen": Claudia Pechstein verlore bei einer Routineuntersuchung eine Woche vor dem Rennen über 3000 Meter kurz das Bewusstsein - möglicherweise kostete sie dies die Medaille. Die einstige Rivalin Anni Friesinger-Postma attackiert unterdessen Pechsteins Verhalten scharf.

Die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein hat eine Woche vor ihrem vierten Platz über 3000 Meter in der Klinik von Sotschi einen kleinen Schwächeanfall erlitten. "Ich hatte Probleme mit den Blutwerten und wollte das checken lassen. Die Krankenschwester konnte aber nicht so gut Blut abnehmen, da ist mir nicht so wohl gewesen", bestätigte die 41-jährige Berlinerin am Montag bei der Pressekonferenz des deutschen Olympia-Teams in Krasnaja Poljana.

"Es wollten noch ein paar Leute Fotos machen, doch ich sah im Gesicht nicht mehr so rosig aus und mir war, als würden mir die Beine weggezogen", fügte sie hinzu. Danach habe sie kurz das Bewusstsein verloren und fand sich in den Armen ihres Lebensgefährten Matthias Große wieder.

"Ob der Vorfall einen Einfluss darauf hatte, dass ich Vierte wurde und keine Medaille geholt habe, weiß ich nicht. Ich wollte es jedoch nicht darauf schieben", sagte Pechstein.

In der Welt griff unterdessen Olympiasiegerin Anni Friesinger-Postma ihre einstige Rivalin Claudia Pechstein scharf an. In einer am Montag veröffentlichten Kolumneschrieb die nicht mehr aktive Inzellerin: "Vielleicht war es jetzt selbst für Claudia zu viel - aber wenn, dann hat sie das selbst zu verantworten, dann ist das ihre eigene Schuld."

Um die 41-Jährige herrsche große Unruhe. Dass ihr Freund Matthias Große vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eine Akkreditierung erhalten habe, sei Pechsteins erster Sieg schon vor dem Start gewesen. Die Akkreditierung habe bei vielen Athleten und deren Betreuern für Verwunderung und Unmut gesorgt. "All jene (im Team oder außerhalb des Teams), die nicht die Meinung von Claudia und ihrem Lebensgefährten teilen, haben schnell ein Problem", erklärte Friesinger-Postma.

Dem deutschen Verband warf sie vor, Pechstein gewähren zu lassen und sogar in Kauf zu nehmen, "dass junge und sensible Talente wie eine Stephanie Beckert eben an dieser forschen Art zerbrechen". Die Team-Olympiasiegerin von Vancouver konnte zuletzt nicht mehr an ihre einstigen Leistungen anknüpfen und war nur 17. über 3000 Meter.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: