Eishockey-WM:DEB bleibt erstklassig, Österreich steigt ab

Lesezeit: 4 min

Kassenerhalt gesichert: Marcus Kick (links) und Yannic Seidenberg feiern. (Foto: dpa)

Deutsches Eishockey-Team kann schon vor dem letzten Gruppenspiel gegen Frankreich den Klassenerhalt feiern. Drittligist Osnabrück kommt der Rücktrittsankündigung von Trainer Claus-Dieter Wollitz zuvor. Kevin de Bruyne soll sich mit dem BVB einig sein.

Sportnachrichten in Kürze

Eishockey, WM: Die Aufsteiger Österreich und Slowenien sind bei der Eishockey-WM in Schweden und Finnland gleich wieder abgestiegen. Österreich verlor sein letztes Vorrundenspiel in der Gruppe B in Helsinki gegen Rekordweltmeister Russland mit 4:8 (3:3, 1:3, 0:2) und muss zum fünften Mal seit 2005 in die Zweitklassigkeit. Slowenien stand schon vor dem 3:4 (2:0, 1:2, 0:1, 0:1) nach Verlängerung gegen Olympiasieger Kanada als Absteiger in der Gruppe A in Stockholm fest. Nach dem 3:2 (2:0, 1:2, 0:0)-Sieg von Dänemark gegen Weißrussland wären für die Slowenen lediglich noch die Weißrussen zu erreichen gewesen, die jedoch als Ausrichter für die WM 2014 gesetzt sind. Das Team um die Kölner Vizemeister Ales Kranjc und Rok Ticar war am Ende Letzter und damit zum fünften Mal seit 2003 zweitklassig. Nach 16 Minuten führten die Österreicher, die 6:3 gegen Lettland und 2:1 nach Penaltyschießen gegen die Slowakei gewonnen hatten, gegen die Sbornaja überraschend mit 3:2. Doch dann machte der Titelverteidiger ernst und schoss die Mannschaft von Trainer Manny Viveiros, die der DEB-Auswahl im Februar das Ticket für die Olympischen Spiele weggeschnappt hatte, zurück in die Division I. Die Slowenen führten durch zwei Tore von Jan Urbas (6. und 8.) mit 2:0 sowie nach einem weiteren Treffer des Ravensburgers Tomaz Razingar bis 13 Minuten vor Schluss mit 3:2. Aber Brenden Dillon erzwang die Verlängerung, und NHL-Torjäger Steven Stamkos (64.) besiegelte die siebte Niederlage im siebten Spiel.

Tennis: Tennisprofi Philipp Kohlschreiber ist beim Masters-Series-Turnier in Rom in die zweite Runde eingezogen. Der 29 Jahre alte Augsburger setzte sich am Montag etwas überraschend gegen den an Nummer 14 gesetzten Kanadier Milos Raonic mit 7:6 (7:2), 6:4 durch. Im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale trifft der Weltranglisten-22. nun auf Albert Ramos. Gegen den im Ranking auf Position 65 notierten Spanier hat Kohlschreiber noch nie gespielt. Die Sandplatz-Veranstaltung ist mit 3,205 Millionen Euro dotiert. Nach seiner Final-Teilnahme in München hatte Kohlschreiber das Masters-Series-Turnier in Madrid in der vergangenen Woche ausgelassen und wegen leichter Beschwerden an der Schulter drei Tage mit dem Training ausgesetzt. Gegen Raonic zeigte der Davis-Cup-Spieler eine starke Leistung und verwandelte nach 1:17 Stunden den Matchball zum Erstrunden-Erfolg.

3. Liga, VfL Osnabrück: Nach der Rücktrittsankündigung von Claus-Dieter Wollitz zum Saisonende hat sich der VfL Osnabrück mit sofortiger Wirkung von seinem Trainer getrennt. Wie der Fußball-Drittligist am späten Montagabend mitteilte, wurde der 47-Jährige von seinen Aufgaben entbunden. Wollitz hatte am Samstag nach dem 0:1 im Spitzenspiel bei Zweitliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld seinen Abschied angekündigt und Differenzen mit namentlich nicht genannten handelnden Personen im Verein als Grund für diesen Schritt genannt. Daraufhin reagierte die VfL-Führung nach einer Sitzung am Montagabend. "Grund für die sofortige Freistellung des Fußballlehrers waren die öffentliche Bekanntgabe seines bevorstehenden Rücktritts und die geäußerte Kritik an Teilen der Vereinsführung auf der Pressekonferenz nach dem Spiel bei Arminia Bielefeld am vergangenen Samstag", teilte der Klub auf seiner Homepage mit. "Wir bedauern diesen Schritt, sahen aber angesichts der Umstände keine andere Handlungsmöglichkeit", sagte Vereinspräsident Christian Kröger. Für das letzte Saisonspiel gegen Absteiger Alemannia Aachen am Samstag sei eine Interimslösung gefunden worden. Osnabrück kann sich noch den dritten Platz und damit die Teilnahme an den Relegationsspielen zur 2. Liga sichern.

Bundesliga, BVB: Der belgische Fußball-Nationalspieler Kevin de Bruyne soll sich nach Informationen der Bild-Zeitung mit Borussia Dortmund über einen Wechsel einig sein. Wie die Zeitung (Dienstag-Ausgabe) schreibt, soll der Leihspieler von Werder Bremen einen Fünfjahresvertrag beim BVB erhalten. Dies sei "aus der Heimat des Belgiers" durchgesickert. Dortmund müsse sich nur noch mit dem FC Chelsea über die Ablösesumme verständigen. Borussia-Manager Michael Zorc wollte die Einigung mit dem 21-Jährigen am Montagabend auf Bild-Anfrage "weder bestätigen noch dementieren". De Bruyne war vor dieser Saison auf Leihbasis vom FC Chelsea nach Bremen gewechselt. Nach dem 1:1 am Samstag gegen Eintracht Frankfurt und dem damit feststehenden Klassenverbleib hatte der Belgier gesagt: "Ich habe viele Angebote, aber ich weiß noch nicht, wohin ich gehe." Auch Bayer Leverkusen galt als möglicher neuer Club.

FC Bayern in der Saison-Einzelkritik
:Übermächtig und magnifique

Manuel Neuer ist meist nur beim Warm-up gefordert, der "Sohn" von Ribéry nimmt den Münchnern die Angst vor dem Elfmeter, Abwehrchef Dante glänzt mit innovativen Tänzen. Nur Holger Badstuber durchleidet ein Seuchenjahr. Der FC Bayern in der Saison-Einzelkritik.

Von Andreas Burkert

Eishockey, NHL: Dennis Seidenberg und die Boston Bruins haben nach einem Krimi der Extraklasse doch noch das Halbfinale der Eastern Conference erreicht. Der Meister von 2011 lag im siebten und entscheidenden Duell gegen die Toronto Maple Leafs nach 5:29 Minuten des Schlussdrittels bereits 1:4 zurück, schaffte aber mit einem unglaublichen Kraftakt noch die Wende zum 5:4 nach Verlängerung. Patrice Bergeron erzwang 51 Sekunden vor der Schlusssirene mit dem umjubelten Ausgleich die Overtime, in der er nach 6:05 Minuten auch für die Entscheidung sorgte. Für Seidenberg lief das Spiel allerdings wenig erfreulich: Nach nur 37 Sekunden Eiszeit verletzte sich der Verteidiger am Bein. Wie lange der ehemalige Mannheimer ausfallen wird, ist noch unklar. Der Stimmung im ausverkauften TD Garden litt nach dem Siegtreffer nicht darunter.

"Alle in der Halle und auch zu Hause vor den Fernsehern sind aufgestanden. Es war unglaublich, auf dem Eis zu stehen und das zu sehen. So etwas kann man nicht beschreiben", sagte Bostons Verteidiger Johnny Boychuk. Boston hatte in der Serie best of seven bereits 3:1 geführt, ehe der sechsmalige Stanley-Cup-Gewinner zwei Niederlagen kassierte. Boston setzte sich damit gegen die Kanadier ebenso mit 4:3 durch wie der kommende Gegner New York Rangers im Duell mit den Washington Capitals. Die Rangers feierten dabei in Spiel sieben einen 5:0-Triumph in der US-Bundeshauptstadt.

Basketball, NBA: Die Miami Heat und die Memphis Grizzlies liegen im Conference-Halbfinale klar in Führung. Miami feierte bei den völlig indisponierten Chicago Bulls einen 88:65-Erfolg und gingen in der Serie best of seven 3:1 in Führung. Spiel fünf findet am Mittwoch in Miami statt. Ebenfalls 3:1 steht es zwischen den Memphis Grizzlies und Vizemeister Oklahoma City Thunder. Spiel vier entschied Memphis in eigener Halle mit 103:97 nach Verlängerung für sich. Oklahoma, das erneut auf seinen verletzten Allstar Russell Westbrook verzichten musste, hat am Mittwoch in der fünften Begegnung die Chance, den Anschluss herzustellen. Herausragender Akteur beim Sieg von Titelverteidiger Miami war einmal mehr LeBron James mit 27 Punkten. Der sechsmalige Meister Chicago scheiterte an seiner Wurfschwäche aus dem Feld. Nur 25,9 Prozent der Würfe landeten im Korb. Dabei hatte Chicago bei Halbzeit noch 44:33 in Führung gelegen, doch ab dem dritten Viertel verlor die Mannschaft von Coach Tom Thibodeau den Faden. In Memphis machten die Gastgeber ihrerseits einen 17-Punkte-Rückstand nach zwei Vierteln noch wett. Mike Conley (24), Zach Randolph und Marc Gasol (beide 23) waren die Stützen der Grizzlies. Bei Oklahoma reichten auch 27 Punkte von Kevin Durant nicht zum Erfolg.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: