Ebola-Bedenken in Marokko:Verband lehnt Verschiebung des Afrika-Cups ab

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Marokkanische Krankenhelfer am Flughafen von Casablanca - wird Ebola zum Problem für den Afrika Cup? (Foto: AP)

Mitte Januar soll in Nordafrika die kontinentale Fußballmeisterschaft stattfinden, obwohl das Gastgeberland Einwände hat. Luis Suárez kehrt im Trikot von Uruguays Nationalelf auf den Platz zurück. Im italienischen Fußball könnte es eine Testphase mit Videobeweis geben.

Fußball, Afrika-Cup: Gastgeber Marokko ist mit seinem Antrag gescheitert, den Afrika-Cup 2015 aufgrund der sich ausweitenden Ebola-Epidemie in Westafrika zu verschieben. Wie die Afrikanische Fußball-Konföderation CAF am Samstag mitteilte, werde es "keine Änderungen im Ablaufplan der Spiele und Events" geben. Die Kontinentalwettkämpfe sollen vom 17. Januar bis 8. Februar stattfinden. Das marokkanische Gesundheitsministerium hatte am Freitag bei den Organisatoren des Turniers den entsprechenden Antrag gestellt und dies mit Gesundheitsrisiken begründet.

Die drei am stärksten von Ebola betroffenen Länder sind Guinea, Sierra Leone und Liberia. Guinea und Sierra Leone sind noch in der Qualifikationsrunde aktiv. Ob das Turnier auch wie geplant in dem nordafrikanischen Land stattfinden wird, ließ die CAF am Samstag allerdings offen. Der Antrag Marokkos soll "auf dem nächsten Treffen des Exekutivkomitees der CAF am 2. November in Algier bearbeitet" werden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind bislang rund 4000 Menschen an Ebola gestorben, die Tendenz ist deutlich steigend. Rund 8000 Menschen haben sich mit dem gefährlichen Virus infiziert.

Fußball, Italien: Nach dem Vorstoß von FIGC-Präsident Carlo Tavecchio für den Einsatz des Videobeweises in der Serie A diskutiert Italiens Fußball über die Einführung der Technologie. "Ich bin absolut gegen den Videobeweis auf dem Platz, weil ich glaube, dass er das Problem nicht löst und das Spiel schlechter macht", sagte der Trainer von Juventus Turin, Massimiliano Allegri, am Freitagabend. Der Präsident des italienischen Fußball-Verbandes hatte zuvor in einem Brief an Fifa-Präsident Sepp Blatter erklärt, Italien sei bereit, die Einführung technischer Hilfsmittel in der Serie A zu testen.

"Ich bin immer für die Technologie gewesen, sie wird in allen Sportarten genutzt", lobte Adriano Galliani, Geschäftsführer des AC Mailand, den Vorstoß. "Wir haben die Mittel, nutzen wir sie." Tavecchio erklärte in seinem Brief an den Chef des Fußball- Weltverbandes, Italien stehe für eine Testphase in Einklang mit der Form und dem Zeitplan, den die Fifa in Erwägung ziehe, zur Verfügung. "Die FIGC will sich für den Schutz der Traditionen des Spiels, aber gleichzeitig für eine Modernisierung einsetzen", erklärte er. Blatter hatte Anfang September angekündigt, den Einsatz des Videobeweises schon im kommenden Jahr testen zu wollen, in einer nationalen Liga und bei der U20-Weltmeisterschaft in Neuseeland.

Fußball, Luis Suárez: Uruguays Stürmer hat gut vier Monate nach seiner Beiß-Attacke bei der WM ein starkes Comeback in der Nationalmannschaft gefeiert. Der 27-Jährige war beim allerdings peinlichen 1:1 (0:0) in Saudi-Arabien maßgeblich am Tor der Südamerikaner beteiligt. Ein Direktabnahme des Torjägers (47.) prallte vom Pfosten gegen das Bein eines saudischen Spielers und von dort ins Tor. In der 90. Minute gelang dem krassen Außenseiter Saudi-Arabien durch Naif Hazazi aber noch der Ausgleich.

"Ich bin glücklich, wieder dieses Trikot zu tragen. Das gibt mir so viel Freude, ich liebe dieses Trikot. Uruguay!!", twitterte Suárez nach Spielende. Der Stürmer ist zwar bis Ende 2015 für Pflichtspiele der Nationalelf gesperrt, in Freundschaftsspielen darf er aber mitwirken. Ab dem 25. Oktober kann "El pistolero" dann auch für seinen neuen Klub FC Barcelona auf Torejagd gehen. Suárez war wegen seiner Beiß-Attacke im WM-Vorrundenspiel gegen den Italiener Giorgio Chiellini aus dem Verkehr gezogen worden. Am Dienstag bestreitet Uruguay im Oman einen weiteren Test.

Basketball, BBL: Nach ihrem überraschenden Erfolg über den NBA-Champion San Antonio Spurs befinden sich die Basketballer von ALBA Berlin auch in der Basketball Bundesliga auf Erfolgskurs. Der Pokalsieger gewann am Freitagabend bei den Telekom Baskets Bonn dank einer überragenden ersten Hälfte mit 83:74 (48:31). Damit übernahmen die Albatrosse mit 6:0-Punkten wieder die Tabellenführung in der Liga, während die Gastgeber im unteren Mittelfeld rangieren. Leon Radosevic mit 13 sowie Jamel McLean und Alex King mit jeweils elf Punkten waren die besten Werfer des Hauptstadtclubs. Für Bonn traf Tadas Klimavi?ius (17) am stärksten.

Turnen, WM: Lisa-Katharina Hill hat im Stufenbarren-Finale der Turn-Weltmeisterschaften in Nanning den siebten Platz belegt. Beim Sieg der Chinesin Yao Jinnan (15,633) kam die Stuttgarterin am Samstag nach kleinen Haltungsfehlern auf 14,333 Punkte. Silber gewann Huang Huidan (China/15,566) vor der Russin Daria Spiridonowa (15,283). Am Boden entthronte der russische Europameister Denis Abljasin mit perfekter Übung den Japaner Kenzo Shirai, der sich zwei Standfehler erlaubte. Dem Ungarn Krisztian Berki gelang der WM-Hattrick am Pauschenpferd. In der Konkurrenz am Sprung feierte Hong Un-Jong den ersten WM-Titel für Nordkorea seit 23 Jahren.

Fußball, USA: Nationaltrainer Jürgen Klinsmann ist mit seiner US-Mannschaft in einem Testspiel gegen Ecuador nicht über ein 1:1 hinausgekommen. Die erste Heimpartie der Amerikaner seit der Weltmeisterschaft in Brasilien stand am Freitag (Ortszeit) in Hartford im Bundesstaat Connecticut im Zeichen von Landon Donovans Abschied. Der Rekordtorschütze (57 Treffer), der von Klinsmann nicht mit zur WM genommen wurde, führte das Team in seinem 157. Länderspiel als Kapitän auf das Feld und wurde in der 41. Minute unter dem Jubel der Fans ausgewechselt. Mittelfeldspieler Mix Diskerud hatte in der fünften Minute das 1:0 für die Gastgeber erzielt. Enner Valencia gelang kurz vor dem Schlusspfiff der verdiente Ausgleich (88.) Stürmer Joseph Gyau von Bundesligist Borussia Dortmund musste in der 22. Minute mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden. Eine erste Untersuchung ergab eine Meniskus-Schädigung. Das Kreuzband ist nach Angaben des US-Verbandes nicht betroffen.

Bundesliga, Borussia Dortmund: Die Rückkehr von Fußball-Nationalspieler Ilkay Gündogan in die Bundesliga rückt immer näher. Nach seiner 422 Tage währenden Zwangspause wegen einer langwierigen Rückenverletzung und einer Operation bestritt der 23-Jährige am Freitag mit Borussia Dortmund II eine Testpartie gegen das Regionalligateam des VfL Bochum. Beim 2:0-Erfolg der Dortmunder gelang Gündogan mit einem Lupfer auf Anhieb wieder ein Treffer. Die Begegnung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Auch sein Nationalmannschaftskollege Marco Reus wurde nach seiner Blessur am Sprunggelenk wieder eingesetzt. Reus hatte sich die Verletzung im EM-Qualifikationsspiel am 7. September in Dortmund gegen Schottland (2:1) zugezogen. Beide BVB-Profis kamen jeweils in der ersten Halbzeit zum Einsatz. Seinen bislang letzten Spiel-Einsatz hatte Gündogan am 14. August 2013 beim 3:3 im Länderspiel gegen Paraguay. Danach waren die Rückenprobleme aufgetreten. Seitdem arbeitete er an seinem Comeback und soll in der kommenden Erstligapartie bei Aufsteiger 1. FC Köln am 18. Oktober wieder zum Kader von Trainer Jürgen Klopp gehören. Reus wird in Köln sogar in der BVB-Startformation erwartet.

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