Doping:Neuer Whistleblower belastet russische Leichtathletik

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Leichtathletik in Russland: Offenbar geht es trotz Sperren weiter wie zuvor (Foto: AP)

Der Athlet berichtet in der ARD von einem Doping-Trainer, der trotz Sperre weiter arbeitet. Pascal Wehrlein hat einen Unfall, der DFB verlängert offenbar mit Löws Assistenten.

Doping, Russland: Ein doping-belasteter russischer Trainer arbeitet trotz seiner Suspendierung offenbar weiter aktiv mit Leichtathleten. Dies hat Whistleblower Andrej Dmitrijew am Sonntag in einem Interview der ARD-Dopingredaktion enthüllt. "Er tut, was er immer getan hat. Er trainiert weiter. So einfach ist das", sagte der Augenzeuge, der von den ARD-Reportern aus Sicherheitsgründen im kasachischen Almaty befragt wurde.Dmitrijew filmte mit versteckter Kamera, auf einem Video vom 12. Januar dieses Jahres taucht dabei Wladimir Kasarin auf. In einer Sporthalle in Tscheljabinsk ist der erfolgreiche Coach beim Training mit einem 400-Meter-Spitzensprinter zu sehen. Kasarin - einer der erfolgreichsten 800-Meter-Trainer der Welt - ist wegen seiner Dopingpraktiken international gesperrt.Offenbar nimmt es Russland mit den versprochenen Reformen zur Bewältigung seiner Doping-Vergangenheit nicht ganz ernst, meint Dmitrijew. "Wenn man behauptet, dass wir uns ändern, dann aber diese Leute einfach weitermachen - das ist doch Heuchelei, das sind Lügen", betonte der Whistleblower, selbst ein guter Mittelstreckenläufer. "Da wird ein Wandel vorgetäuscht, den es gar nicht gibt."

Formel 1, Pascal Wehrlein: Formel-1-Pilot Pascal Wehrlein muss nach seinem spektakulären Unfall beim Race of Champions in Miami eine Zwangspause einlegen. Auf Anraten der Ärzte durfte der künftige Sauber-Rennfahrer am Sonntag nicht mehr beim Nationen-Cup der Motorsport-Veranstaltung starten. "Es sind nur leichte Beschwerden, aber Priorität in diesem Jahr hat für mich die Formel-1-Saison", sagte Wehrlein. Der 22-Jährige hatte am Samstag nach einem Rennen der Einzelwertung die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Der dreirädrige Renner wurde in die Luft katapultiert und landete nach einem spektakulären Flug auf einer Begrenzungsmauer.

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Von SZ-Autoren

Ski alpin, Garmisch-Partenkirchen: Skirennfahrerin Lara Gut hat auch den dritten Super-G des WM-Winters gewonnen. Die Schweizerin war beim Ausfall von Viktoria Rebensburg am Sonntag in Garmisch-Partenkirchen 0,67 Sekunden schneller als Stephanie Venier aus Österreich und steht mit ihrem 22. Weltcup-Sieg nun auf Platz 20 der ewigen Bestenliste. Tina Weirather aus Liechtenstein wurde Dritte. Rebensburg war einen Tag nach ihrem dritten Platz in der Abfahrt mit deutlichem Vorsprung an der letzten Zwischenzeit ausgeschieden, weil sie an einem Tor vorbei fuhr. Lindsey Vonn aus den USA stand nach ihrem Sieg in der Abfahrt nach 30 gestarteten Fahrerinnen auf Platz neun im Super-G.

Ski alpin, Kitzbühel: Felix Neureuther liegt beim Weltcup-Slalom in aussichtsreicher Position. Der 32 Jahre alte Partenkirchener hat auf dem schwierigen Ganslernhang als Dritter nach dem ersten Lauf 0,74 Sekunden Rückstand auf den Überraschungs-Führenden Dave Ryding aus England (53,42 Sekunden).Zweiter ist der Italiener Stefano Gross (0,29 Sekunden zurück). Favorit Henrik Kristoffersen (Norwegen) schied aus, Lokalmatador Marcel Hirscher belegt mit 1,02 Sekunden Rückstand nach 30 Läufern den achten Platz. "Der Hang ist eine große Herausforderung, sehr anspruchsvoll. Der Lauf ist mir teils gut, teils nicht so gut gelungen. Die Abstände sind wahnsinnig eng, da bleibt mir im zweiten Lauf nichts anderes übrig, als Vollgas zu geben", sagte Neureuther, der bereits zweimal in Kitzbühel gewonnen hat, im ZDF. Dominik Stehle (Obermaiselstein) liegt im Zwischenklassement mit 1,88 Sekunden Rückstand auf einem guten 13. Rang.

DFB, Co-Trainer: Bundestrainer Joachim Löw kann über die WM 2018 hinaus mit seinen Assistenten Andreas Köpke und Thomas Schneider planen. Der Deutsche Fußball-Bund hat sich nach Informationen der Bild am Sonntag mit den beiden Co-Trainern der deutschen Nationalmannschaft auf eine Vertragsverlängerung bis 2020 geeinigt. Eine offizielle Bestätigung des DFB gab es zunächst noch nicht. Aber Löw erklärte bereits Ende Oktober des Vorjahres, als er selbst einen neuen Kontrakt bis nach der EM 2020 unterzeichnete hatte, dass er fest von einer weiteren Zusammenarbeit mit seinen Assistenten ausgeht. Zum Stab von Löw gehört auch Co-Trainer Marcus Sorg.

Basketball, NBA: Nationalspieler Dennis Schröder und die Atlanta Hawks bleiben in der NBA auf Play-off-Kurs. Zum 110:93 der Hawks gegen die Philadelphia 76ers steuerte Spielmacher Schröder in 30 Minuten Einsatzzeit 15 Punkte und einen Rebound bei. Besser machte es sein Teamkollege Paul Millsap, mit 22 Punkten und zehn Rebounds bester Spieler der Partie. Auch Paul Zipser verbuchte mit den Chicago Bulls ein Erfolgserlebnis. Die Bullen gewannen 102:99 gegen die Sacramento Kings, Nationalspieler Zipser kam in 23 Minuten Spielzeit auf 13 Punkte und vier Rebounds.

Eine Niederlage kassierte der amtierende NBA-Champion Cleveland Cavaliers mit LeBron James. Die Cavs unterlagen Ex-Meister San Antonio Spurs mit 115:118 nach Verlängerung. James kam dabei auf 29 Punkte und sechs Rebounds, ebenfalls 29 Punkte erzielte sein Teamkollege Kyrie Irving. Mann des Abends war Kawhi Leonard, der 26-Jährige verbuchte 41 Punkte und sechs Rebounds und avancierte damit zum Matchwinner der Spurs.

Biathlon, Doping: Im Zuge des russischen Dopingskandals hat der Biathlon-Verband IBU dem Druck der Athleten nachgegeben und noch vor dem Start der WM am 9. Februar einen außerordentlichen Kongress anberaumt. Auf diesem sollen schärfere Anti-Doping-Regeln verabschiedet werden, die dann schon bei der WM umgesetzt werden sollen. Das teilte die IBU am Sonntag mit. Die Athleten hatten zuvor vehement schärfere Bestrafungen für Dopingsünder gefordert. Der IBU-Vorstand versteht und unterstützt die Initiative der Athleten, hieß es in der Pressemitteilung.

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Am Samstagabend hatte die IBU nach einer Vorstandskrisensitzung bei einer Pressekonferenz am Rande des Weltcups in Antholz verkündet, dass die Verfahren gegen 22 der insgesamt 29 des Dopings beschuldigten russischen Biathleten mangels Beweisen eingestellt werden. Die anderen sieben Verfahren werden weitergeführt. Gegen den russischen Verband wurde ein formales Verfahren eingeleitet. Von einem außerordentlichen Kongress war da noch nicht die Rede. Das hatte viele Athleten wie Martin Fourcade erzürnt.

Fußball, Afrika Cup: Ghana steht im Viertelfinale. Mit dem 1:0 (1:0) gegen Mali feierten die Westafrikaner am Samstag im zweiten Vorrundenspiel der Gruppe D ihren zweiten Sieg, sie stehen damit vorzeitig in der Runde der letzten Acht. Den einzigen Treffer für die ohne den am Knie verletzten Schalker Abdul Rahman Baba angetretenen Black Stars erzielte Kapitän Asamoah Gyan nach 21 Minuten. Auch Bernard Tekpetey, der zweite Schalker im Nationalteam von Ghana, kam in Port-Gentil nicht zum Einsatz.

Bei Mali wurde Werder Bremens Sambou Yatabaré zur Pause ausgewechselt.Gute Chancen aufs Weiterkommen hat auch Ägypten nach einem späten 1:0 (0:0) gegen Uganda. Abdallah El-Said (89.) entschied die Partie.Ghanas Außenverteidiger Baba droht dem Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 derweil womöglich längere Zeit zu fehlen. "Es deutet auf einen Kreuzbandanriss und zwei Meniskusverletzungen hin. Ich befürchte, dass die Saison für Baba beendet sein könnte", sagte S04-Manager Christian Heidel dem TV-Sender Sky am Rande des Spiels gegen den FC Ingolstadt.

Fußball, Mammut-WM: Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender von Rekordmeister Bayern München und Chef der europäischen Klubvereinigung ECA, droht dem Fußball-Weltverband Fifa aufgrund der Aufblähung der WM-Endrunde ab 2026 von 32 auf 48 Teams mit der Aufkündigung der Zusammenarbeit: "Ich bin der Meinung von Christian Seifert (DFL-Geschäftsführer, d. Red.), der gesagt hat, dass wir in eine Revolution laufen, wenn wir so weitermachen", sagte der 61-Jährige der Fußball-Bild. Auch ein Bruch mit dem Weltverband scheint möglich.

Grundsätzlich sei er kein Freund von Revolutionen, so Rummenigge, "weil die meistens blutig enden. Ich befürchte aber, dass es unausweichlich auf eine Revolution hinausläuft", so der ehemalige DFB-Kapitän. Rummenigge weiter: "Die großen Klubs und auch Ligen werden vielleicht irgendwann einmal fragen: Brauchen wir eigentlich die Fifa und ihre kuriosen Entscheidungen, die am Ende des Tages den Fußball nur belasten - und nicht dem Fußball dienen."Droht eine Abnabelung der europäischen Klubs von der Fifa? "Die ECA hat mit der Fifa eine Vereinbarung, die 2022 beendet ist. Das heißt, für die Zeit danach, und das betrifft ja die WM 2026, gibt es aktuell keine Vereinbarung", betonte Rummenigge, "dementsprechend wird man da weitersehen müssen, ob man hier überhaupt zu einer weiteren Zusammenarbeit zusammenfinden kann." Bislang gibt es eine Kooperation der ECA mit der Fifa vor allem über die Abstellung der Spieler für die Fifa-Wettbewerbe.

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