Die Elf des Spieltages:Das dreckige Dutzend - 1966 und heute

Die Bayern sind so schlecht gestartet wie seit 43 Jahren nicht mehr. Zeit für einen Vergleich zwischen dem Team von 1966 und der Pleite-Elf von Mainz. Die Elf des Spieltages

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Ehrlich gesagt haben elf Fußballer für die "Elf des Spieltages" dieses Mal einfach nicht ausgereicht. Es sind ausnahmsweise 24, denn wer so einen historischen Fehlstart wie die Bayern hinlegt, muss auch mit den historischen Bürdenträgern inklusive Trainer verglichen werden. Vor 43 Jahren startete zuletzt eine Bayern-Zwölf ähnlich miserabel in die Saison.Sepp Maier - Michael RensingMichael Rensing ist schon arm genug dran, weil er andauernd Vergleiche mit Oliver Kahn aushalten muss. Und nun ist er noch ärmer dran, weil er in dieser Gegenüberstellung auch noch den Vergleich mit dem einzigen Torwart der Bayern-Geschichte aushalten muss, der seinerseits einen Vergleich mit Oliver Kahn aushalten könnte. Beim 0:0 am 3. Spieltag der Saison 1966/67 in Hannover hütete Sepp Maier das Tor und war dabei, anders als Michael Rensing in Mainz, einer der Besseren. Vom Kicker gab es die Note zwei. Aber Maier darf sich ja auch mit Kahn messen. Rensing nicht.Foto: imago, AP

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Klaus Walleitner - Philipp LahmEs gibt Menschen, die behaupten, dass Philipp Lahm gar nicht schlecht spielen könne, sondern schlimmstenfalls durchschnittlich. Klaus Walleitner hatte beim FC Bayern in der Saison 1966/67 nur zwei Spiele Zeit, um zu beweisen, dass er zumindest bestenfalls durchschnittlich spielt. Das war nicht der Fall. Gegen Hannover war er lediglich in die Mannschaft gerückt, weil Hans Nowak ausfiel. Danach durfte er nochmal am achten Spieltag ran, dieses Spiel verloren die Bayern sogar (1:4 gegen Bremen). Im Jahr darauf blieb er ohne jeden Einsatz und verließ die Münchner über den TSV Haar in Richtung Tasmania Berlin - auch bekannt als erfolgloseste Mannschaft der Bundesliga-Geschichte.Foto: imago, Getty

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Peter Kupferschmidt - Daniel van BuytenDer Auftritt von Peter Kupferschmidt gegen Hannover war nicht besonders überzeugend, vom Kicker erhielt er die Note vier. Er hatte allerdings auch die gute Ausrede, dass er auf einer ungewohnten Position spielen musste. Weil der Stammverteidiger Hans Nowak ausgefallen war (siehe Walleitner - Lahm), baute Trainer "Tschik" Cajkovski die Abwehr ziemlich um und zog den Läufer Kupferschmidt auf die Verteidiger-Position. Daniel van Buyten hat diese Ausrede nicht, er spielte gegen Mainz dort, wo er immer spielt - und er spielte so schlecht, dass er dafür nicht einmal eine Vier bekam.Foto: imago, Getty

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Werner Olk - Holger BadstuberEin ziemlich unfairer Vergleich. Der "Adler von Giesing", wie Werner Olk genannt wurde, war damals einer der erfahrensten Spieler des FC Bayern, er trug sogar die Kapitänsbinde. Badstuber steht dagegen in der Blüte seiner Jugend, und gegen Mainz war er einer der wenigen in der Bayern-Defensive, der zumindest nicht auffiel - also auch nicht negativ.Foto: imago, Getty

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Hans Rigotti - Edson BraafheidOb Hans Rigotti das Spiel des Edson Braafheid gegen Mainz verfolgte, ist nicht überliefert - erst recht nicht, was er dabei dachte. Vielleicht so etwas wie: "Mann, das würde ich heut' auch noch hinkriegen." Rigotti, Jahrgang 1947, kam bei den Bayern nach 1966 jedenfalls bald gar nicht mehr zum Einsatz und wechselte nach einer für ihn ziemlich faden Saison 1967/68 (kein Einsatz) zum FC Nürnberg. Ob man dort das Braafheids Spiel gegen Mainz verfolgte, ist ebenfalls nicht überliefert. Falls nicht, ist das Braafheids Glück, falls er mal zu Nürnberg wechseln möchte.Foto: imago, Getty

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Franz Beckenbauer - Anatolij TimoschtschukWeil Franz Beckenbauer als kaiserlicher Lichtgestalt alles erlaubt ist, verbieten sich Vergleiche mit ihm. Weil Anatolij Timoschtschuk aber der Ruf eines ukrainischen Beckenbauers anhaftet, muss an dieser Stelle festgehalten werden: So ein Spiel wie das von Timoschtschuk gegen Mainz hätte sich der Kaiser nicht einmal zu den Zeiten erlaubt, als er bei Cosmos New York ein wenig rumkickte.Foto: imago, Getty

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Rainer Nafziger - Thomas MüllerUrsprünglich hätte hier eigentlich Hamit Altintop auftauchen sollen, doch dessen Leistung vom Samstag und Rainer Nafziger in eine Bildunterschrift zu bringen, wäre eine Beleidigung für Nafziger gewesen. Und das, obwohl der an jenem 3. September 1966 die Note fünf erhielt und damit 43 Jahre später das indirekte Duell gegen seinen Erben Thomas Müller verlor. (Das gegen Altintop hätte er locker gewonnen.)Foto: imago, AP

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Franz "Bulle" Roth - Bastian SchweinsteigerBastian Schweinsteiger als einen Wiedergänger von Franz Roth zu bezeichnen wäre etwas übertrieben, aber zumindest in ihrer Treue zum Verein sind sich die beiden ähnlich: Zwölf Jahre kickte Roth für die Bayern, Schweinsteiger geht in seine neunte Saion für die Münchner. Und bei Spielen wie gegen Mainz steht die Frage im Raum, ob er nicht schon zu lange in München ist.Foto: imago, Getty

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Gerd Müller - Mario GomezGerd Müller hatte nach jenem dritten Spieltag 1966 erst ein einziges Saisontor erzielt! Nun wäre es unverschämt, an dieser Stelle auf Mario Gomez umzuschwenken. Deshalb nur kurz: Auch der frühere Stuttgarter hat bislang ein Saisontor erzielt und würde er am Saisonende - wie Gerd Müller anno 1966/67 - 28 Tore erzielt haben, wären alle Bayern-Fans mit Gomez hochzufrieden.Foto: imago, Getty

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Rainer Ohlhauser - Miroslav KloseObwohl Rainer Ohlhauser ein grandioser Stürmer war, verblasst er in der Geschichtsschreibung des Fußballs immer ein wenig neben seinen einstigen Sturmpartner Gerd Müller - ein bisschen so, wie Klose neben seinem Sturmpartner Luca Toni verblasste. Aber dies gehört inzwischen auch schon in die Geschichtsbücher. Denn Luca Toni rennt Genesung und Form hinterher, Klose wurde von Louis van Gaal zum Mann ohne Partner hinter den Spitzen umfunktioniert - und hat beim Blättern in den Geschichtsbüchern vielleicht festgestellt, dass es Ohlhauser einst genauso erging.Foto: imago, Getty

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"Mucki" Brenninger - Ivica OlicSchenkt man den Chronisten Glauben, so kickte Brenninger in den ersten drei Partien gegen Frankfurt, Düsseldorf und eben Hannover mittelmäßig bis katastrophal (Notenschnitt 4,66). Während man sich bei Brenninger also fragen musste, weshalb sein Trainer Zlatko Cajkovski dennoch immer wieder auf Brenninger setzte, ist bei Olic die Frage berechtigt, weshalb sein Trainer Luis van Gaal nicht häufiger auf íhn setzt. Der Ausgang des Duells ist deshalb noch unklar.Foto: imago, Getty

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Zlatko Cajkovski - Louis van Gaal"Bin ich nix Lehrer für Deutsch, sondern für Futball", hat der jugoslawische Fußballtrainer Zlatko Cajkovski einmal gesagt. Louis van Gaal hat zwar fleißig Deutsch gelernt, allerdings ist seine Fußballlehre offenbar doch noch nicht so gut bei den Spielern angekommen, wie die das immer beteuern. Und auch wenn van Gaal zwar mehr als drei Spieltage, aber sicher keine 43 Jahre dafür Zeit hat, darf er sich mit der Tatsache trösten, dass die Bayern am Ende der Saison 1966/67 Pokalsieger wurden und den Europapokal der Pokalsieger in Europa gewannen. In der Liga schaffte die Mannschaft zwar nur Platz sechs - aber das würden die Bayern-Fans beim Gewinn eines internationalen Titels wohl verschmerzen.Foto: imago, Getty

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