DFL-Chef Christian Seifert:"Der Wettbewerb wird noch heftiger"

Kampf zwischen den Ligen: Findet nicht nur auf dem Platz statt (im Bild Dortmunds Ciro Immobile (li.) und Arsenals Per Mertesacker) (Foto: PATRIK STOLLARZ/AFP)

Der englische TV-Vertrag hat die Bundesliga alarmiert. Im SZ-Interview spricht DFL-Chef Christian Seifert über die Konsequenzen für die deutschen Klubs und warum unpopuläre Schritte nötig sein könnten.

Von Philipp Selldorf

Seit zehn Jahren sitzt Christian Seifert, 45, an der Spitze der Deutschen Fußball Liga (DFL). Die neuen Zahlen aus England, nach denen die Premier League ab 2016/17 ungefähr 3,5 Milliarden Euro für die Fernsehrechte erhält, machen ihm Sorgen, erklärt Seifert im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Freitagsausgabe): "Es ist nicht aus der Luft gegriffen, wenn man befürchtet, dass sich die mit Abstand reichste Liga der Welt in der Bundesliga bedienen könnte."

Seifert erklärt den enormen Betrag des englischen TV-Vertrags mit dem Bieterwettstreit zwischen Sky und British Telecom und der Stärke des Pay-TV in England. Als Konsequenz aus diesen Zahlen werde für die deutschen Vereine der Druck auf dem Spielermarkt steigen, sagt er: "Die Klubs werden gezwungen sein, sich noch mehr zu engagieren, wenn sie ihre Spieler halten wollen."

In der Frage nach möglichen neuen Anstoßzeiten der Bundesliga betont Seifert die schwierige Abwägung der Interessen von Vereinsmanagern, Amateur- und Fanvertretern: "Es ist faktisch unmöglich, eine Entscheidung zu treffen, die nicht an irgendeiner Stelle unpopulär ist." Es sei derzeit nicht geplant, viele weitere Spieltermine einzuführen. Falls überhaupt, "werden sie sich in einem recht engen Korsett bewegen", sagt er. Einen Bundesliga-Spieltag mit neun Anstoßzeiten für neun Spiele schließe er aus.

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