DFB-Pokal:Gladbach müht sich beim Winzling Drochtersen

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Drochtersens Florian Nagel im Zweikampf mit Gladbachs Jannik Vestergaard. (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Die Fußball-Bundesligisten geben sich in den ersten Samstagsspielen im DFB-Pokal keine Blöße.
  • Borussia Mönchengladbach zittert sich allerdings zu einem 1:0 0:0) beim Regionalligisten SV Drochtersen/Assel.
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Lange Anlaufphase, aber am Ende kurzer Prozess: Ungefährdet, aber ohne jeden Glanz hat sich Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal für die zweite Runde qualifiziert. Der Königsklassen-Aspirant setzte sich vier Tage nach dem 3:1-Sieg in der Champions-League-Qualifikation bei Young Boys Bern beim niedersächsischen Landespokalsieger SV Drochtersen/Assel mit 1:0 (0:0) durch.

Für den entscheidenden Treffer sorgte in der 55. Minute Julian Korb. Der Defensivspieler drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Sekunden zuvor war André Hahn freistehend am Drochtersens Torhüter Patrick Siefkes gescheitert.Vor 7154 Zuschauern im ausverkauften Kehdinger Stadion präsentierte sich der Viertligist durchaus achtbar. Der Tabellenneunte der Regionalliga Nord kompensierte spielerische Defizite durch großen läuferischen Aufwand.

Drochtersens Trainer Enrico Maaßen ließ seine Truppe phasenweise sogar mit einer Fünferkette agieren. Eine Halbzeit lang leiste der Außenseiter so bemerkenswert energischen Widerstand. Den dichten Abwehrriegel der Platzherren vermochten die Gladbacher zunächt nicht zu knacken. Die 2000 mitgereisten Borussen-Fans mussten bis zur 36. Minute warten, ehe Hahn mit einem Distanzschuss das Tor nur knapp verfehlte. Fünf Minuten später rettete SVA-Kapitän Sören Behrmann für seinen bereits geschlagenen Torhüter Patrick Siefkes auf der Torlinie.Aber auch nach dem hochverdienten Führungstor fehlte den Gästen der eines Bundesliga-Vierten würdige Zug zum Tor. Obwohl die Norddeutschen sich nun offensiver orientierten, konnte man die nur entstehenden Lücken nicht nutzen. Neben Spielführer Behrmann verdiente sich bei den Gastgebern Meikel Klee, schon wegen seiner extrem weiten Einwürfe, eine gute Note. Bester Gladbacher Akteure waren Torschütze Korb sowie der einsatzfreudige Hahn.

Würzburg gelingt die Revanche

Revanche geglückt, zweite Runde erreicht: Zweitliga-Aufsteiger Würzburger Kickers gewann gegen Ligakonkurrent Eintracht Braunschweig in einer umkämpften Partie verdient 1:0 (0:0) nach Verlängerung und steht zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte unter den letzten 32 im DFB-Pokal. Das Tor des Tages gelang Torjäger Elia Soriano in der 103. Minute.

Für die mit zwei Siegen in die Saison gestarteten Braunschweiger war es dagegen ein erster Dämpfer. Vor zwei Wochen hatte das Team von Torsten Lieberknecht noch gegen Würzburg zum Ligastart 2:1 gewonnen. Die Kickers, die in der Liga erst ein Unentschieden erreicht haben, sammelten Selbstvertrauen für die kommenden Wochen.In der ersten Hälfte entwickelte sich vor 6384 Zuschauern eine ausgeglichene Partie mit wenigen Höhenpunkten. Die Kickers, die deutlich offensiver als zuletzt in der Liga agierten, hatten durch Patrick Weihrauchs Flachschuss (40.) und Tobias Schröcks Kopfball (42.) gute Möglichkeiten. Auf der anderen Seite vergab Domi Kumbela kurz vor dem Pausenpfiff per Kopf. Nach der Pause waren die Kickers das aktivere Team, ohne daraus in der regulären Spielzeit Kapital ziehen zu können.

Kaiserslautern scheitert an Drittligist

Der 1. FC Kaiserslautern hat nach seinem schlechten Ligastart auch im Pokal enttäuscht und ist überraschend gescheitert. Die Pfälzer verloren bei Drittligist Hallescher FC trotz zweimaliger Führung 3:4 (3:3, 2:1) nach Verlängerung. Klaus Gjasula erzielte den entscheidenden Treffer (94., Foulelfmeter). In der regulären Spielzeit hatten die Neuzugänge Osayamen Osawe (23., 90.+4) und Zoltán Stieber (37.) für Kaiserslautern getroffen, Naser Aliji (33.) per Eigentor und Hilal El-Helwe (54./58.) sorgten für die Treffer für Halle.

Spieler des Spiels waren der Lauterer Osawe und El-Helwe vom HFC. Osawe war erst im Sommer aus Halle an den Betzenberg gewechselt und rettete den zweimaligen Pokalsieger in allerletzter Sekunde in die Verlängerung. Nach der Pausenführung für den Favoriten drehte El-Helwe die Partie mit einem Doppelschlag in rund vier Minuten. Der Libanese traf jeweils per Kopf nach einem Eckball.In der Verlängerung räumte FCK-Torwart André Weis den Hallenser André Wallenborg im Strafraum ab, Gjasula verwandelte den fälligen Elfmeter eiskalt. Für Neu-Trainer Tayfun Korkut wird die Luft in Kaiserslautern damit schon früh in der Saison sehr dünn, in den ersten beiden Ligaspielen holte der FCK nur einen Punkt.

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Da ist noch viel Luft nach oben: Mit wesentlich mehr Mühe als erwartet haben die Profis von Schalke 04 ihren neuen Bossen Markus Weinzierl und Christian Heidel den ersten Pflichtspielsieg beschert. Der Fußball-Bundesligist setzte sich mit 4:1 (2:0) beim Schwarzwälder Sechstligisten FC Villingen durch.

Trainer Weinzierl und Manager Heidel haben vor dem Bundesligastart bei Eintracht Frankfurt noch jede Menge Arbeit vor sich. Dennis Aogo (10.), Neuzugang Breel Embolo (19.), Johannes Geis (75.) und Klaas-Jan Huntelaar (86.) erzielten die Tore für die in bestmöglicher Besetzung angetretenen Schalker. Mario Ketterer (90.) gelang das Ehrentor für Villingen.

Die Villinger hatten schon vor dem Anpfiff der Partie vor 14.400 Zuschauern im 70 Kilometer entfernten Freiburg den Jackpot geknackt. Dank der anvisierten Netto-Einnahmen von knapp 200.000 Euro kann der Verbandsligist seine Verbindlichkeiten in Höhe von rund 165.000 Euro mit einem Schlag tilgen.Bei den Königsblauen liefen die Neuzugänge Embolo, Naldo und Abdul Rahman Baba von Beginn an auf. Nach ein paar kleinen Problemen zu Beginn bekamen die Schalker die Partie rasch in den Griff. Die Tore durch Aogo und Embolo sorgten frühzeitig für relativ klare Verhältnisse. In der 24. Minute vergab Villingens Angreifer Nedzad Plavic allerdings die große Chance, das Spiel wieder spannend zu machen.Drei Minuten später traf Huntelaar per Kopf den Pfosten. Auf der Gegenseite war es erneut Plavic, der mit einem Freistoß für Gefahr sorgte (28.). In den letzten Minuten vor der Pause konnten die Gäste mehrere gute Möglichkeiten auf den dritten Treffer nicht nutzen.Nach dem Seitenwechsel vergab Naldo per Kopf (52.), danach ging zunächst nicht mehr viel bei Schalke - vor allem in der Offensive. Weinzierl war sichtlich unzufrieden.

Köln feiert Kantersieg

Der 1. FC Köln hat die 2. Runde ungefährdet erreicht. Der Fußball-Bundesligist gewann beim stark spielenden Berliner Sechstligisten BFC Preussen mit 7:0 (2:0), hatte aber lange Zeit mehr Mühe als erwartet. Die Kölner Tore vor 6318 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei erzielten Konstantin Rausch (19.), Anthony Modeste (45.), Dominic Maroh (68.), Marcel Risse (71.), Artjoms Rudnevs (75.) und Yuya Osako (79./88.).

Eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt gegen den SV Darmstadt 98 haperte es bei den Kölnern trotz des hohen Sieges noch an der Chancenverwertung. Die Kölner, bei denen von den Neuzugängen Rudnevs und Rausch in der Startelf standen, ergriffen sofort die Initiative. Der FC benötigte jedoch gut zehn Minuten, bis er etwas Struktur in sein Spiel brachte. Die Kölner Führung erzielte der frühere Darmstädter Rausch per direkt verwandeltem Freistoß aus 23 Metern (19.). Zuvor hatten Leonardo Bittencourt (11.) und Stürmer Modeste (14.) gegen den gut parierenden Preussen-Schlussmann Mateusz Mika die ersten guten Chancen des Favoriten vergeben.

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Die deutlich überlegenen Kölner betrieben auch fortan Chancen-Wucher und wären fast dafür bestraft worden: In der 30. Minute musste Dominique Heintz auf der Linie klären. FC-Keeper Sven Müller, der für den Olympia-Fahrer Timo Horn im Tor stand und sein Pflichtspieldebüt gab, war schon geschlagen. Für den wacker kämpfenden Berliner Landespokalsieger blieb es in der ersten Hälfte bei dieser einen Gelegenheit. Die Gäste nutzten dann doch noch eine ihrer vielen Möglichkeiten zum 0:2 durch den Franzosen Modeste (45.).

Nach der Pause vergab Preussen-Sürmer Rene Robben nach einer der sich häufenden Unachtsamkeiten der Gäste die Riesenchance zum Anschluss. Aus wenigen Metern brachte er bedrängt durch einen Kölner den Ball nicht im leeren Tor unter (56.). Das 3:0 des FC durch Marohs Kopfball beendete letzte Zweifel am Sieg der Kölner. Den Preussen schwanden nun die Kräfte und der Bundesligist vom Rhein ließ den Ball laufen und kam doch noch zu einem standesgemäßen 7:0-Sieg.

Freiburg dank Grifo ohne Probleme

Bundesliga-Aufsteiger SC Freiburg hat sich dank Vincenzo Grifo keine Blöße gegeben. Der Zweitliga-Meister setzte sich beim Regionalligisten SV Babelsberg ohne Mühe verdient mit 4:0 (2:0) durch.

Grifo brachte die klar überlegene Mannschaft von Trainer Christian Streich in der 20. Minute per Foulelfmeter in Führung. Neuzugang Janik Haberer erhöhte kurz vor der Halbzeit (40.) in einer vom Regionalligisten hart geführten Partie nach Ecke von Grifo auf 2:0. Dem starken Grifo gelang mit einem sehenswerten Freistoß das 3:0 (63.), Florian Niederlechner erhöhte (69.).

Der seriös auftretende Sportclub kam nie in Gefahr.Vor 6341 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion tat sich der Bundesligist zunächst aber schwer, Chancen herauszuspielen. Babelsberg verteidigte aggressiv und bot dem Erstligisten kaum Räume. So war es ein von Torwart Kevin Otremba an Niederlechner verursachter Elfmeter, den Grifo sicher zur Führung verwandelte.Der SC blieb danach am Drücker, es fehlten aber die Ideen. Ein Kopfball von Haberer nach Ecke von Grifo brachte dennoch eine beruhigende Pausenführung, die die Breisgauer nach dem Wechsel locker ausbauten.Dass Streich in der Abwehr auf die verletzten Marc Oliver Kempf und Marc Torrejón sowie den gesperrten Neuzugang Manuel Gulde verzichten musste, fiel kaum ins Gewicht. Babelsberg spielte zwar sehr engagiert und körperbetont, schaffte es aber nur selten, den Bundesliga-Aufsteiger in größere Verlegenheit zu bringen. Selbst das Fehlen von Torjäger Nils Petersen, der in Rio bei Olympia im Einsatz war, machte sich nicht groß bemerkbar.

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