DFB-Pokal:Erstes Erstrundenaus seit 18 Jahren

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Stuttgarter Antonio Rüdiger (u.): Im DFB-Pokal schon draußen (Foto: Bongarts/Getty Images)

Nach Mainz 05 scheitert der zweite Erstligist im DFB-Pokal: Der VfB Stuttgart spielt gegen den VfL Bochum erschreckend schwach. Eintracht Frankfurt hat beim Debüt von Trainer Thomas Schaaf Probleme. Die Sportfreunde Siegen und der FSV Frankfurt liefern sich ein Fußballdrama.

Die Partien im Überblick.

  • VfB Stuttgart verpasst als zweiter Bundesligist die zweite Runde im DFB-Pokal.
  • Alle Ergebnisse der ersten DFB-Pokalrunde finden Sie hier

VfB Stuttgart geht unter in Bochum

Rückkehrer Armin Veh hat bei seinem Pflichtspiel-Debüt für den VfB Stuttgart eine bittere Enttäuschung erlebt. Die Schwaben verloren gegen Zweitliga-Spitzenreiter VfL Bochum 0:2 (0:1) und scheiterten zum ersten Mal seit 18 Jahren wieder in der ersten Runde des DFB-Pokals. Matchwinner der Bochumer war Simon Terodde, der den VfL mit seinen Toren vier und fünf (9. und 48.) im dritten Pflichtspiel der Saison fast im Alleingang in die zweite Runde schoss. Während bei den Westfalen nach dem gelungenen Saisonstart nun endgültig Euphorie ausbricht, muss Veh nach einer über weite Strecken enttäuschenden Leistung schon mit einem mulmigen Gefühl in Richtung Bundesligastart bei Borussia Mönchengladbach am kommenden Samstag blicken.

Eintracht enttäuscht, aber weiter

Eintracht Frankfurt ist beim Pflichtspieldebüt von Trainer Thomas Schaaf mit einem glanzlosen Sieg in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Die Hessen gewannen beim Regionalligisten Viktoria Berlin 2:0 (1:0), müssen sich beim Bundesliga-Auftakt am kommenden Samstag gegen den SC Freiburg aber deutlich steigern.

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Für die sich über weite Strecken abmühende Eintracht trafen Neuzugang Haris Seferovic (9.) und der eingewechselte Alexander Meier (90.+3) gegen den deutschen Meister von 1908 und 1911. Ein Ausscheiden in der ersten Runde wie zuletzt 2012 bei Erzgebirge Aue blieb den Hessen dadurch erspart.

Fußballdrama in Siegen

Die Sportfreunde Siegen haben eine Überraschung in der ersten Runde des DFB-Pokals verpasst. Der Fußball-Viertligist verlor am Samstagabend im heimischen Leimbach-Stadion mit 4:5 nach Elfmeterschießen gegen den Zweitligisten FSV Frankfurt. Zafer Yelen (41. Minute) sowie Edmond Kapllani (73 Minute./Foulelfmeter, 98.) gelangen die Tore für die Gäste. Die Siegener waren durch Zouhair Bouadoud (17.) und Ali Ibrahimaj (32.) in Führung gegangen. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit bekam Marcel Kaffenberger vom FSV wegen einer Notbremse die Rote Karte, ehe erneut Bouadoud (118.) die Frankfurter ins Elfmeterschießen zwang.

Gladbach entgeht Blamage

Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat eine erneute Pokal-Blamage verhindert. Der fünfmalige deutsche Meister setzte sich in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Regionalligisten FC Homburg mit 3:1 (2:1) durch. Im Vorjahr war der dreimalige Pokalsieger zum Auftakt noch am damaligen Drittligisten Darmstadt 98 im Elfmeterschießen gescheitert. Nationalspieler André Hahn (8.) und Branimir Hrgota (45.+2/51.) trafen für die Mannschaft von Trainer Lucien Favre und sorgten damit auch für eine gelungene Generalprobe für das Play-off-Hinspiel in der Europa League am Donnerstag beim bosnischen Vertreter FK Sarajevo. Für die Homburger erzielte Tim Stegerer den zwischenzeitlichen Ausgleich (20.).

Hertha muss zittern

Hertha BSC hat in einer Zitterpartie bei Regionalligist Viktoria Köln dank seiner Neuzugänge die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Die Berliner siegten durch die Tore von Ronny (33.) sowie der Sommertransfers Roy Beerens (41.), Genki Haraguchi (51.) und Julian Schieber (76.) mit 4:2 (2:0) und zogen zum elften Mal in den vergangenen zwölf Jahren in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Allerdings hätte der zweimalige Pokalfinalist beinahe eine 3:0-Führung aus der Hand gegeben. Mike Wunderlich (57.) und Fatih Candan (67.) trafen für den Außenseiter, dessen Keeper Nico Pellatz, von 2002 bis 2007 in der Jugend und der zweiten Mannschaft von Hertha aktiv, bei den ersten beiden Treffern nicht gut aussah.

Hannover kommt weiter trotz Schwächen

Pokal-Qual statt lockerem Pflichtspiel-Auftakt: Bundesligist Hannover 96 hat mit viel Mühe die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Die Mannschaft von Trainer Tayfun Korkut zitterte sich beim Regionalligisten Astoria Walldorf zu einem 3:1 (1:0) und offenbarte eine Woche vor dem Saisonstart der Fußball-Bundesliga noch erhebliche Schwächen. Lars Stindl (76.) und Neuzugang Joselu (80.) machten in der Schlussphase den Erfolg für den Favoriten perfekt. Zuvor hatte Fünf-Millionen-Einkauf Joselu (29.) die Niedersachsen in Front gebracht, ehe Marcelo nur zehn Minuten später wegen einer Notbremse die Rote Karte sah. In Überzahl gelang dann Nico Hillenbrand (58.) der zwischenzeitliche Ausgleich für die Gastgeber, die bereits zuvor durch Marcel Carl (26.) einen Pfostenschuss verbucht hatten.

Ujah lässt den 1. FC Köln jubeln

Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln ist dank Torjäger Athony Ujah ohne Probleme in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Am Samstag gewann der viermalige Pokalsieger beim Viertligisten Freie Turner Braunschweig mit 4:0 (0:0). Ujah erzielte zwei Tore (46. Minute/52.) für die ersatzgeschwächten Kölner im Braunschweiger Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße. Matthias Lehmann (63.) und der eingewechselte Simon Zoller (87.) trafen vor 9067 Zuschauern zudem jeweils per Heber.

Lautern ringt SV Wehen im Elfmeterschießen nieder

Nach einem arbeitsreichen Samstagabend steht der 1. FC Kaiserslautern in der zweiten Runde. Der Fußball-Zweitligist setzte sich beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden erst im Elfmeterschießen mit 5:3 durch, nachdem sich beide Mannschaften nach Verlängerung 0:0 getrennt hatten. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte Dominique Heinz. Zuvor hatte FCK-Schlussmann Tobias Sippel gegen Sebastian Mrowca pariert.

St. Pauli hat null Probleme mit Fünftligist

Zweitligist FC St. Pauli ist souverän in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Die Hamburger setzten sich beim Fünftligisten FSV Optik Rathenow problemlos 3:1 (2:0) durch und feierten damit ihren ersten Saisonsieg. Christopher Nöthe (9., 51.) und Ante Budimir (31.) sorgten dafür, dass auch die aufkommende Diskussion um Trainer Roland Vrabec nach nur einem Zähler aus dem ersten beiden Punktspielen vorerst verstummt. Den Ehrentreffer für die Gastgeber erzielte der Amerikaner Shelby Printemps (83.)

Braunschweig quält sich

Mit viel Mühe ist Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Beim fünftklassigen Bremer SV gewannen die Niedersachsen mit 1:0 (0:0) und atmeten erleichtert auf. Denn in den vergangenen sieben Wettbewerben war für die Eintracht sechsmal schon in der Auftaktrunde Endstation. Havard Nielsen (46.) erzielte den einzigen Treffer der Partie.

Fürth dominant weiter

Zweitliga-Spitzenreiter Greuther Fürth hat mit einem 3:0 (0:0) gegen den Verbandsligisten SV Waldkirch den Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals geschafft. Treffer gelangen dem Bundesliga-Absteiger im Kaiserstuhlstadion in Bahlingen dabei aber erst in der zweiten Halbzeit. Das 1:0 erzielte der zur Pause eingewechselte Neuzugang Stephan Schröck wenige Sekunden nach Wiederanpfiff. Ognjen Mudrinski erhöhte nach 52 Minuten auf 2:0. Den Schlusspunkt setzte Benedikt Röcker per Kopf (83. Minute).

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