DFB-Frauen in der Einzelkritik:Angerer rettet, rettet - und ist machtlos

Die starke Torfrau erhält Trost und Komplimente, Célia Šašić schluchzt noch bei den Interviews, Alexandra Popp spielt trotz Platzwunde und Kopfverband weiter. Die DFB-Frauen in der Einzelkritik.

Von Frank Hellmann, Montréal

Nadine Angerer

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(Foto: dpa)

Erhielt nach Schlusspfiff sofort Trost von ihrer Teamgefährtin bei den Portland Thorns, Alex Morgan. Und ein Kompliment. Völlig zu Recht. In ihrem vorletzten Länderspiel zeigte die Torhüterin eine starke Leistung. Rettete in der Anfangsphase gleich zweimal: bei einem Kopfball von Megan Rapinoe (7.) und eben gegen Morgan (14.). Gute Ausstrahlung, sicher im Strafraum. Entschied sich beim Elfmeter von Carli Lloyd für die falsche Ecke, beim 0:2 machtlos.

Leonie Maier

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Ihre wohl schwächste Vorstellung bei diesem Turnier. Lief fast die gesamte erste Halbzeit ihrer Gegenspielerin Megan Rapinoe hinterher. Die blonde Powerfrau war eine Nummer zu groß für die Verteidigerin des FC Bayern, die sich dazu auch noch früh die gelbe Karte einhandelte. Positiv: Biss sich später in die Partie und kämpfte unverdrossen.

Saskia Bartusiak

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(Foto: AFP)

Rückte wieder für Babett Peter in die Mannschaft. War sehr auf Sicherheit bedacht. Kopfball- und zweikampfstark. Gewagte Kopfballabwehr, als der Ball am Tor vorbeitrudelte (36.). Beim 0:2 wie die gesamte Hintermannschaft nicht bestens postiert. Insgesamt war sie nicht in der Verfassung wie bei der EM 2013.

Annike Krahn

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(Foto: AFP)

Die zweite tragische Figur an diesem Abend. Nach deutscher Zeit hatte sie ja schon Geburtstag, ihren 30., als ihr das Foulspiel an Alex Morgan unterlief. Die Bochumerin ließ die Amerikanerin auflaufen, das war unstrittig, aber geschah das Foul nicht vor dem Strafraum? "Was soll ich über die Schiedsrichterin meckern, das hat nicht alleine das Spiel entschieden", sagte sie. Stand schlecht beim 0:2.

Tabea Kemme

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(Foto: AFP)

Beste Spielerin in der Abwehrkette. Trat keck und kampfstark, selbstsicher und selbstbewusst auf. Traute sich als beidfüßige Abwehrspielerin auch in der Vorwärtsbewegung viel zu. Es gelang zwar nicht jede Aktion, aber ein Lichtblick an diesem unerfreulichen Abend beim Indoor-Soccer von Montréal.

Lena Goeßling

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Zeigte mehr Präsenz als im Viertelfinale gegen Frankreich, gewann wichtige Zweikämpfe und bemühte sich, Struktur ins Mittelfeldspiel bringen. Doch das gelang meist nur mit Querpässen. Im Vertikalspiel ging zu viel daneben. Auch daran krankte das Offensivspiel.

Melanie Leupolz

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(Foto: dpa)

Die aus dem Allgäu stammende Fußballerin ist lernfähig, deshalb könnte ihr dieses Spiel helfen: Gegen die robuste Zweikampfführung des Gegners wirkte sie mitunter etwas überfordert. In der ersten Hälfte in einigen Sequenzen auch zu naiv. Gut: Sie steckte nie auf, kurbelte vor allem in der zweiten Halbzeit unermüdlich an.

Simone Laudehr

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Begann wie aufgedreht, zeigte sich laufstark und entschlossen. Fand aber gegen die athletische Verteidigung der USA keine Lücke, kam kaum zum Abschluss. Schlug auch nur eine gefährliche Flanke (62.).

Anja Mittag

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(Foto: AFP)

Wie schon gegen Frankreich konnte sie die gute Form aus der Vorrunde nicht bestätigen. Hing zu häufig in einem Vakuum hinter Mittelstürmerin Célia Šašić und vor der Doppelsechs fest. Machte aus dieser Position zu wenig. Genau wie bei ihrer Kopfballchance (62.). Wird sich steigern müssen, will sie nächste Saison den Konkurrenzkampf bei Paris Saint-Germain bestehen.

Célia Šašić

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(Foto: AFP)

Musste noch in der Mixed Zone mehrfach schluchzen. Die tragische Figur des Spiels. War nachher untröstlich. Genau von der Stelle im Olympiastadion von Montréal, von der sie gegen Frankreich gleich zweimal verwandelt hatte, schoss sie nun am linken Pfosten vorbei (60.). Die Schlüsselszene. Bis dahin behauptete sie kaum einen Ball, leistete sich unzählige Ballverluste.

Alexandra Popp

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

In diesem Halbfinale wieder in besserer Verfassung. Versuchte Schwung über die linke Seite zu entwickeln. Bezeichnend für ihren Einsatz, wie sie nach einem Kopfballduell mit Morgan Brian benommen liegen blieb und eine Platzwunde erlitt (34.). Spielte trotzdem bis zum Ende durch. In letzter Konsequenz aber vor dem Tor zu wenig durchschlagskräftig.

Dzsenifer Marozsan

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Kam in der 78. Minute zu spät, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. Zwar viel am Ball, aber ohne Zug zum Tor.

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