DFB-Elf nach der WM:Gnadenlos uneffektiv

Vom Pech verfolgt: Julian Draxler. (Foto: Fredrik von Erichsen/dpa)

77 Torschüsse, drei Treffer: So ernüchternd ist die Bilanz der DFB-Offensive seit dem WM-Finale in Rio de Janeiro. Die Gegner gehen deutlich effektiver mit ihren Chancen um. Julian Draxler verfolgt ein besonderes Pech.

Es gab einmal eine Stürmerdebatte in Deutschland, als das Land glaubte, keine erfolgreichen Mittelstürmer zu haben. Nun ist die Debatte irgendwie immer noch da, aber sie konzentriert sich nicht mehr allein auf den zentralen Angreifer: Stand Oktober 2014 nutzt einfach gar kein Spieler mehr effektiv seine Torchancen.

Bei der Fußball-WM in Brasilien schoss die DFB-Elf noch die meisten Tore, genau: 18. In den drei Spielen nach der WM ist die Statistik deutlich ernüchternder. Nur 5,6 Prozent der Torschüsse fanden den Weg ins Ziel, hat der Fußball-Statistik-Anbieter "Opta" errechnet.

Ein ziemlich schlechter Wert. Denn obwohl die DFB-Auswahl in den Duellen mit Schottland (2:1), Polen (0:2) und Irland (1:1) die Spiele dominierte, Chancen herausspielte und es auf rekordverdächtige 77 Torschüsse brachte, landete der Ball nur dreimal im Netz.

Im Gegensatz dazu präsentierten sich die deutschen Gegner wesentlich effektiver und trafen mit vier von insgesamt sieben Torschüssen, was einer Quote von 57 Prozent entspricht.

Ebenfalls interessant: Alle der vergangenen neun Gegentore in Pflichtspielen kassierte das DFB-Team nach der Halbzeitpause. Das ist es wohl, was Bundestrainer Joachim Löw meint, wenn er von Konzentrationsmängeln spricht.

Am schlimmsten ergeht es gerade dem Schalker Julian Draxler. Der späte Ausgleich der Iren am Dienstagabend verlängerte seine mysteriöse Serie: Elfmal spielte er 2014/15 für Schalke 04 oder das DFB-Team. Alle elf Spiele endeten für seine Teams sieglos.

© Süddeutsche.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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