Die Kurve im Stadion ist das Herz aller Fußballfans. Seitdem die Vereine die Haupttribünen und Gegengeraden für die besser zahlenden Zuschauer in Sitzplätze verwandelt haben, trifft sich hier zu jedem Heimspiel die aktive Szene eines Vereins. Hier stehen all jene, die ihrem Team durch Gesänge, Sprechchöre und Choreografien zum Sieg verhelfen wollen.
Einen besonders großen Stellenwert haben in der Fanszene Choreografien. Meist sind es Ultras, die solche Aktionen über Wochen oder gar Monate planen, um an einem besonderen Spieltag durch Kreativität und Ästhetik für wenige Sekunden die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Oft wird der Inhalt lange geheim gehalten, um den Überraschungsfaktor zu steigern. Die Beteiligten wissen um die Bildgewalt und investieren viel Arbeit.
Richtig peinlich kann es allerdings werden, wenn bei einer Choreografie etwas schief geht. Dann ist der Spott konkurrierender Fangruppierungen sicher. Besonders schlimm ist es jetzt den Fans des rumänischen Rekordmeisters Steaua Bukarest ergangen. Sie hatten sich für ihre Choreografie eine besondere Bühne ausgesucht: das Champions-League-Qualifikations-Spiel gegen Manchester City. Der Anlass war der Gewinn des Europapokals der Landesmeister vor 30 Jahren im Finale gegen den FC Barcelona.
Doch was als Erinnerung an den größten Erfolg der Vereinsgeschichte geplant war, geriet zu einer schweren Blamage. Rumänischen Medienberichten zufolge hatten sich vor dem Spiel Fans des Stadtrivalen Dinamo als Mitarbeiter eines Unternehmens ausgegeben, das Choreografien organisiert. Die Steaua-Fans fielen darauf herein und nahmen die Hilfe an.
Am Samstag besteht die Chance zur Revanche
Kurz vor Spielbeginn hielten die Fans in der Kurve brav ihre rot oder weiß gefärbten Schilder hoch. Und plötzlich stand da: "Doar Dinamo Bucaresti" ("Nur Dinamo Bukarest"). Die Demütigung war perfekt, die Dinamo-Fans hatten die Kurve des Erzfeindes erobert - ohne Gewalt.
Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert
Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.
Was in den folgenden 90 Minuten passierte, zerstörte den Traum selbst der optimistischsten Steaua-Fans, den Triumph von 1986 zu wiederholen. City unter Trainer Pep Guardiola gewann 5:0. Der zweite Stich ins Steaua-Herz an diesem Abend. Das Resultat dürfte im Rückspiel nicht mehr wettzumachen sein.
Das Team kann sich deswegen vollkommen auf seine Partie am kommenden Samstagabend konzentrieren. Der Gegner heißt dann: Dinamo Bukarest.
