Champions League:Boateng lässt sich einfach verladen

Der Abwehrspieler ist leicht zu bezwingen und verletzt sich, Holger Badstuber enteilen die Angreifer und Franck Ribéry zeigt kaum mehr als schöne Dribblings. Der FC Bayern in der Einzelkritik.

Von Johannes Aumüller, Rostow

Sven Ulreich

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(Foto: Maxim Shemetov/Reuters)

Vertrat den an der Wade verletzten Manuel Neuer - und spielte zum ersten Mal seit seinem Wechsel zum FC Bayern im Sommer 2015 von Beginn an für die Münchner. Kam nach zehn Minuten bei einem langen Ball zu spät aus seinem Tor gelaufen, weswegen Alexander Erochin den Ball an ihm vorbeiköpfeln konnte und nur Juan Bernats Rettungstat ein frühes 0:1 verhinderte. Rettete dafür später zwei Mal gegen den Iraner Azmoun. Trotzdem stand es am Ende 2:3 - undankbar für Ulreich.

Rafinha

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(Foto: REUTERS)

Darf sich inzwischen als Spezialist für osteuropäische Kälte fühlen. Neben Jérôme Boateng der einzige, der bei allen drei Münchner Kältespielen der jüngeren Vergangenheit (ZSKA Moskau 2013, Schachtjor Donezk 2015, nun Rostow) von Beginn an auf dem Feld stand. Darf sich leider immer noch nicht als Spezialist für präzise Flanken fühlen, wie sich wieder mehrere Male zeigte.

Jérôme Boateng

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Dürfte sich über die Rückkehr von Badstuber einerseits natürlich sehr gefreut, andererseits aber auch ein klitzekleines bisschen geärgert haben, weil ihm so in der Kältewertung zunächst nur Platz zwei blieb (kurzärmelig, aber Handschuhe; alle anderen langärmelig und Handschuhe). Ließ sich von Azmoun vor dessen Ausgleichstor zum 1:1 verladen; verschuldete den Elfmeter zum 1:2. Musste nach 58 Minuten verletzt raus, berichtete danach über eine Muskelverletzung.

Holger Badstuber

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(Foto: AP)

Hatte wegen seiner vielen Verletzungen seit Sommer 2015 nur unwesentlich mehr Pflichtspiele von Beginn an bestritten als Sven Ulreich. Nach seinem Teilzeit-Comeback gegen Augsburg nun erstmals seit dem DFB-Pokal-Sieg gegen Bochum im Februar in der Startelf. Mangelnde Spielpraxis und mangelnde Geschwindigkeit waren ihm deutlich anzumerken, hatte dabei seine liebe Mühe mit dem schnellen Azmoun. Belegte dafür Platz eins in der Kältewertung bei minus sieben Grad und bisweilen ekligem Wind: kurzärmeliges Shirt und ohne Handschuhe - in der zweiten Hälfte aber langärmelig unterwegs.

Juan Bernat

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(Foto: dpa)

Starke Rettungstat nach zehn Minuten, als er für den überspielten Torwart Ulreich kurz vor der Linie rettete. Offensiv mit nur wenigen Akzenten auf der linken Seite, kompensierte diesen Malus zumindest ein wenig, indem er das 2:2 schoss.

Thiago

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(Foto: AFP)

Hätte mit seinen Mannschaftskollegen bei einem Stadtrundgang in Erfahrung bringen können, dass dieses Dortmund die Münchner selbst bis an den Don verfolgt. Denn neben den Grünanlagen mit den landestypischen Namensgebungen nach Gorki, Puschkin, dem 1. Mai oder der Oktober-Revolution gibt es in Rostow seit 1983 auch einen zwei Hektar großen Park namens "Dortmund Skwer" - wegen einer Städtepartnerschaft. Hat dann recht bald feststellen können, dass auch fußballerisch eine kleine Verwandtschaft zwischen Rostow und Dortmund besteht. Nämlich darin, die Räume verdammt eng zu machen und kaum eine Torchance zulassen zu können.

Philipp Lahm

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(Foto: AFP)

Spielte wie früher unter Guardiola im Mittelfeld und spielte wie früher unter Guardiola durch. Musste deswegen also nicht wie noch gegen Dortmund wegen einer Auswechslung grantig sein, konnte aber wegen der Leistung der Mannschaft diesmal grantig sein. Kam selbst auch nicht richtig ins Spiel, hatte immerhin eine Kopfballchance kurz nach der Pause.

Renato Sanches

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(Foto: Maxim Shipenkov/dpa)

Seine stärksten Szenen hatte er stets kurz nach den überraschenden Rostower Führungstreffern. Da war er jeweils derjenige, der sich den Ball schnappte, zum Mittelkreis lief und schnell weitermachen wollte. Ansonsten aber mit vielen Fehlpässen und wenigen guten auffälligen Aktionen.

Douglas Costa

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(Foto: AFP)

Dank fünfjähriger Tätigkeit für Schachtjor Donezk (2010 - 2015) der in Sachen osteuropäische Kälte wohl erfahrenste Akteur der Bayern-Elf. War vielleicht auch deswegen in der ersten Hälfte die auffälligste Offensivkraft der Münchner, was er mit einigen Distanzschüssen mit seinem starken linken Fuß dokumentierte. Einer davon flog knapp übers Tor (32.), der nächste ins Tor zum 1:0 (36.). In der zweiten Hälfte schwächer.

Franck Ribéry

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(Foto: REUTERS)

In der ersten Hälfte wenig zu sehen, in der zweiten etwas besser, gleich zu Beginn mit einer schönen Flanke auf Lahm, dessen Kopfball nur knapp am Tor vorbeiging, dann mit der Vorarbeit zum 2:2 durch Bernat. Zeigte danach immerhin einige Dribblings, insgesamt aber zu wenig.

Robert Lewandowski

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(Foto: AFP)

Hatte immerhin ein bisschen Abwechslung, als ihn Rostows Innenverteidiger Wladimir Granat zu einer Ringereinlage an der Mittellinie bat. Das Ergebnis: Gelb für Granat, Freistoß für Lewandowski. Ansonsten eng bewacht von gleich zwei Rostowern und kaum in Szene gesetzt.

Mats Hummels

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(Foto: Bongarts/Getty Images,)

Kam nach 58 Minuten für den verletzten Boateng. Übernahm zwar nicht dessen zweiten Platz in der Kältewertung, übernahm aber dessen ungewohnt unsouveränes Auftreten.

Thomas Müller

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(Foto: Peter Kneffel/dpa)

Kam nach 73 Minuten für Renato Sanches. Keine echte Chance mehr, noch irgendetwas zu bewirken.

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