Calhanoglu über seine Zeit beim HSV:"Kreuzer ist mir in den Rücken gefallen"

Lesezeit: 2 min

Hakan Calhanoglu bei einem Kopfball in der Bundesliga-Partie gegen den SC Paderborn. (Foto: AFP)
  • Hakan Calhanoglu greift im ZDF den ehemaligen HSV-Sportchef Oliver Kreuzer an. Der habe trotz eines Versprechens den Wechsel zu einem anderen Verein boykottiert.
  • Der Türke spricht auch über einen Vorfall bei der Nationalmannschaft. Er sei von einem Begleiter des ehemaligen HSV-Profis Gökhan Töre mit einer Waffe bedroht worden.

Calhanoglu macht Kreuzer schwere Vorwürfe

Hakan Calhanoglu hat knapp 100 Tage nach seinem Wechsel vom Hamburger SV zu Bayer Leverkusen den ehemaligen HSV-Sportchef Oliver Kreuzer scharf attackiert. "Ich habe ihm vertraut, und er hat mich im Stich gelassen. Er ist mir in den Rücken gefallen", sagte Calhanoglu im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF.

Sein Treuebekenntnis zum HSV und die Vertragsverlängerung habe er vor allem gegeben, um dem unter Beschuss geratenen Kreuzer ein Erfolgserlebnis zu verschaffen. "Ich habe das eigentlich nur für Herrn Kreuzer getan", sagte der 20-Jährige. Kreuzer habe ihm aber mündlich versprochen: Bei einem guten Angebot könne er gehen. Davon habe Kreuzer später nichts mehr wissen wollen. "Somit stand ich einfach dumm da. Und die Fans wussten nicht, worum es geht", sagte Calhanoglu.

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Von Christof Kneer

Calhanoglus Krankschreibung in Hamburg

Die Krankschreibung zum Saisonstart in Hamburg begründete der türkische Nationalspieler auch mit Anfeindungen durch Fans. "In Hamburg konnte ich kaum mehr rausgehen. Ich wurde von allen Seiten beleidigt. Mein Auto wurde kaputtgeschlagen." Daraufhin sei er mental nicht mehr so stark gewesen und habe professionelle Unterstützung gebraucht. Eine Psychologin habe ihn krankgeschrieben.

Der neue Vertrag in Leverkusen habe ihm anschließend neue Motivation gegeben. Auch deswegen sei die Krankschreibung aufgehoben worden. Calhanoglu hatte im Februar seinen Vertrag in Hamburg bis 2018 verlängert, Anfang Juli unterschrieb er bei Bayer bis 2019. Der Werksklub soll etwa 14 Millionen Euro für den Mittelfeldspieler gezahlt haben.

"Sonst erschieß' ich dich"

Der türkische Nationalspieler äußerte sich auch erstmals öffentlich zum Vorfall mit Gökhan Töre. Nach einem Länderspiel im Jahr 2013 sei der frühere Hamburger Töre ins Hotelzimmer von Ömer Toprak gekommen, sagte Calhanoglu. Ein Begleiter Töres habe seinen Bayer-Teamkollegen Toprak und ihn mit einer Waffe bedroht. "Ich lag in einer Ecke, er ist zu mir gekommen und hat zu mir gesagt: Beweg dich nicht, sonst erschieß' ich dich", sagte Calhanoglu. "Ich war sehr nervös und konnte mich kaum bewegen."

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Bei dem Streit sei es um einen Freund Topraks und die Ex-Freundin von Töre gegangen. "Wir waren zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort", betonte der 20 Jahre alte Offensivspieler Calhanoglu. Er habe zunächst öffentlich zu den Vorkommnissen geschwiegen, weil er Töre nicht habe schaden wollen.

Bei den jüngsten Länderspielen hatte der türkische Nationaltrainer Fatih Terim den 22-jährigen Töre erstmals seit knapp einem Jahr wieder nominiert. Seine Absage habe damit aber nichts zu tun gehabt, sagte Calhanoglu. In der Bundesliga-Partie gegen den SC Paderborn habe er sich eine Wadenverletzung zugezogen. Nun hoffe er, mit dem Nationaltrainer ins Gespräch zu kommen. Zu möglichen Einsätzen im Test gegen Brasilien und in der EM-Qualifikation gegen Kasachstan im November sagte Calhanoglu: "Ich wünsche es mir natürlich, was es am Ende ergibt, muss ich abwarten."

Linktipp:

Hier geht es zum Sportstudio-Interview mit Hakan Calhanoglu in der ZDF-Mediathek.

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