Bundesliga:Interner Ärger beim BVB und HSV

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Raphaël Guerreiro soll Faherflucht begangen haben. (Foto: dpa)

Gegen Dortmunds Raphaël Guerreiro wird ermittelt, in Hamburg gibt es Stress um einen Schweden. Drei weitere russische Leichtathleten sind des Dopings überführt.

BVB, Raphaël Guerreiro: Gegen den portugiesischen Europameister von Borussia Dortmund läuft wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort ein Verfahren und soll vor dem Amtsgericht Dortmund verhandelt werden. Das bestätigte sein Rechtsanwalt Alfons Becker auf SID-Anfrage und damit einen entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung. Am 16. August ist ein Termin vor dem Dortmunder Amtsgericht terminiert."Weiter möchte ich mich zu dem Fall nicht äußern", betonte der Jurist und verwies auf das schwebende Verfahren. Laut Bild wurde ein Strafbefehl gegen den Iberer von 120.000 Euro (40 Tagessätze a 3000 Euro) sowie ein Fahrverbot für neun Monate verhängt.

Der Offensivmann hat offenbar dagegen Einspruch eingelegt. Guerreiros Porsche 911 Turbo war angeblich beim Abbiegen an einer Kreuzung in Dortmund mit einem anderen Fahrzeug zusammengestoßen, wobei der BVB-Profi offensichtlich die Vorfahrtregelung nicht beachtet haben soll. Der Borussen-Spieler soll sich den Schaden angeschaut haben, dann allerdings davongefahren sein. Später soll sich Guerreiro allerdings bei der Polizei gemeldet und zugegeben haben, in den Unfall verwickelt gewesen zu sein. Möglich erscheint, dass das Verfahren gegen eine Geldauflage eingestellt wird und es nicht zu einem Prozess kommt.

HSV, Streit: Nach dem Rauswurf des schwedischen Nationalspielers Nabil Bahoui hat dessen Berater HSV-Trainer Markus Gisdol scharf attackiert. Mit verunglimpfenden Worten kritisierte Nochi Hamasor dessen Vorgehen in der schwedischen Boulevardzeitung Expressen. Bahoui sowie dessen Teamkollegen Johan Djourou und Ashton Götz waren von den Verantwortlichen des abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten am Vortag aus dem Kader verbannt worden, "um unsere Kräfte noch einmal zu bündeln und alles unserer Mission (Klassenverbleib) unterzuordnen", hatte Sportchef Jens Todt den Entschluss begründet.

Beim HSV wollte man sich zu den harschen Berater-Worten nicht näher äußern. "Wir nehmen das Interview zur Kenntnis und konzentrieren uns jetzt auf das Sportliche", sagte ein Clubsprecher auf dpa-Anfrage. Gisdol wird mit den verbliebenen Akteuren vor dem Heimspiel gegen Mainz 05 von Donnerstag bis Samstag ein Trainingslager in Rotenburg/Wümme absolvieren. Die als Störfaktoren ausgemachten Profis erhielten das Angebot, bis Saisonende mit der U 21 oder einem Privattrainer zu arbeiten. Die Verträge des früheren HSV-Kapitäns Djourou und von Götz enden im Sommer, Bahouis Kontrakt läuft noch bis 2018. Der Edelreservist hat aber wohl keine Zukunft beim HSV.

Olympia, Doping: Drei weitere russische Leichtathleten haben nach Angaben des nationalen Verbands RusAF Doping-Verstöße zugegeben. Zu ihnen gehört auch Julija Tschermoschanskaja, die bei den Olympischen Spielen in Peking Gold mit der 4x100-m-Staffel gewonnen hatte. Die Medaillen wurden dem Team bereits im vergangenen Jahr aberkannt.Tschermoschanskaja war bei den Nachtests der Peking-Spiele des Dopings überführt worden. Auch Anna Omarowa and Soslan Tsirichow (beide Kugelstoßen) gestanden ihre Schuld ein. "Wir alle hoffen, dass das den Prozess der Rehabilitierung des RusAF beschleunigt," sagte die Anti-Doping-Beauftragte der RusAF, Jelena Ikonnikowa, der Nachrichtenagentur AFP: "Ich glaube, es wird die Situation nicht verschlimmern."

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Im letzten Monat hatten bereits die ehemalige Staffel-Weltmeisterin Antonina Kriwoschapka (4x400), Kugelstoßerin Jewgenija Kolodko, die ehemalige EM-Dritte Anna Bulgakowa (Hammerwurf), Diskuswerferin Wera Ganejewa und der Olympiavierte von London, Dimitri Starodubtschew (Stabhochsprung), Doping-Verstöße zugegeben.Die IAAF hatte Russlands Leichtathleten am 13. November 2015 nach den Enthüllungen über systematisches Doping von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Derzeit ist es zwölf russischen Leichtathleten erlaubt, unter neutraler Flagge zu starten.

RB Leipzig, Wechsel: Alexander Siebeck verlässt Leipzig zum Saisonende und schließt sich dem Zweitliga-Absteiger Karlsruher SC an. Das gaben beide Clubs am Mittwoch bekannt. Siebeck ist derzeit noch Kapitän der U23-Mannschaft von RB, die in der Regionalliga Nordost spielt. Das Team wird zum Saisonende aufgelöst. Der 23-Jährige offensive Mittelfeldspieler kam in dieser Saison in 30 von bislang 31 Spielen von Beginn an zum Einsatz und erzielte vier Tore. "Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe. Ich weiß um das klare Ziel Wiederaufstieg - und ich will dabei mithelfen, dieses zu erreichen", sagte Siebeck laut KSC-Mitteilung.

TSG Hoffenheim, Sportchef: Hansi Flick kehrt möglicherweise zu seinen Wurzeln zurück. Dem ehemaligen Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) soll ein unterschriftsreifer Vertrag des Bundesligisten 1899 Hoffenheim vorliegen, wo er von 2000 bis 2005 als Trainer gerarbeitet hatte. Flick ist Berichten des Fachmagazins kicker zufolge der Wunschkandidat von Mehrheitseigner Dietmar Hopp, der den Verein breiter aufstellen möchte.In welcher Funktion der 52-Jährige, der in Heidelberg geboren wurde und unweit des Hoffenheimer Trainingszentrums wohnt, eingespannt werden soll, ist allerdings noch offen.

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