Die deutschen Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst haben bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro gute Aussichten, eine Medaille zu gewinnen. Die Experten halten sogar Gold für möglich. Ludwig will von einer Favoritenrolle im Interview mit der Süddeutschen Zeitung aber nichts wissen. "Es sind meine ersten Olympischen Spiele mit meiner neuen Partnerin Kira Walkenhorst. Und für sie sind es die ersten Spiele überhaupt. Und die Olympischen Spiele sind dann eben doch kein Turnier wie jedes andere", erklärt Ludwig.
Olympia 2016 in Rio:Zeitplan der Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro
Eine Übersicht aller Termine und Zeiten der olympischen Wettbewerbe in Rio de Janeiro.
Für die 30-Jährige und fünf Jahre ältere ist es dagegen schon ihr dritter Olympiastart nach Peking 2008 und London 2012. Vor allem die ständige Reizüberflutung bei den Spielen findet sie beeindruckend. "Das Leben im olympischen Dorf ist eine ganz ungewohnte Situation", erzählt sie: "Plötzlich bist du mit Tausenden Athleten von überall aus der Welt zusammen. Du sitzt in der Mensa und rätselst: Wer kommt woher, und wer macht was? Die Atmosphäre und die Größe all dessen können sich Außenstehende kaum vorstellen. Mein Tipp an Kira: Genießen! Alles aufsaugen!"
"Am Anfang hat man das Gefühl: Das klappt nie"
Außerdem erklärt sie im Interview, wie man überhaupt eine neue Partnerin findet, warum sie trotz des Zika-Virus gerne nach Rio reist und und wie die Zusammenarbeit mit dem neuen Trainer Jürgen Wagner, der vor vier Jahren Julius Brink und Jonas Reckermann zur Goldmedaille geführt hat, klappt. Sie seien sich zunächst wie Anfängerinnen vorgekommen, gibt Ludwig zu. Sogar einen neuen Armschlag und eine neue Beinarbeit brachte Wagner ihnen bei. "Am Anfang hat man wirklich das Gefühl: Das klappt nie", bekennt Ludwig.
Außerdem äußert sie sich im Interview über die Ausreden gedopter Sportler und über die neuen Kleiderregeln, die mittlerweile im Beachvolleyball auch Shorts und Radlerhosen gestatten, damit sich die Sportart auch in Ländern verbreiten kann, in denen es für Frauen schwierig ist, sich freizügig zu kleiden. Laura Ludwig findet das gut, aber sie glaubt, dass sich das "nur mit Kleiderregeln nicht ändern lässt. Wichtiger als die Bikini-Frage sind die Strukturen und die Nachwuchsarbeit, die es in solchen Ländern gibt", sagt Ludwig und erklärt, warum sie den Bikini vorzieht: "Das ist eben unsere Arbeitskleidung. Und mit wenig Stoff am Körper ist es einfach angenehmer, sich schwitzend im Sand zu bewegen."