Niederlage für Bayern-Basketballer:Ulm besiegt die Bayern, verliert aber Ohlbrecht

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Tim Ohlbrecht (2.v.l.) wird verletzt vom Platz begleitet. (Foto: dpa)

Ulm gewinnt das Spitzenspiel der Basketball-Bundesliga beim FC Bayern - die schwere Knieverletzung vom Tim Ohlbrecht trübt die Freude.

Die Anhänger des FC Bayern München hatten eine weihnachtliche Choreografie mit viel Konfetti-Schnee mitgebracht, und die Konstellation der Partie am zweiten Feiertag rechtfertigte ja auch ein festliches Ambiente in der mit 6700 Zuschauern ausverkauften Halle: Die beiden besten Offensiven der Basketball-Bundesliga trafen aufeinander, der FC Bayern als Tabellendritter kam bis dahin auf 87,6 Zähler pro Spiel, der ungeschlagene Tabellenführer Ulm auf fast 92. Ganz so korbreich ging es im Spitzenspiel zwar nicht zu, aber spannend, eng und umkämpft: Erst Mitte des letzten Viertels stellten die Ulmer die Weichen auf Sieg, am Ende gewannen sie 87:79 (41:40) und feierten ihren 15. Erfolg im 15. Spiel.

"Ulm hat verdient gewonnen", sagte FCB-Trainer Sasa Djordjevic, "sie haben hart gespielt, sie wissen, wie man den Körper einsetzt. Und wir haben mit dem Schiedsrichter herumdiskutiert." Ulms heiserer Trainer Thorsten Leibenath lobte den "wahnsinnigen Charakter" seines Teams.

Allerdings wurde die Freude der Ulmer durch eine schwere Knieverletzung von Tim Ohlbrecht getrübt, die er sich bei einem Zusammenprall mit Djedovic im zweiten Viertel zuzog. Er musste auf seinem Weg in die Kabine von zwei Betreuern gestützt werden, später kehrte der 28-Jährige auf Krücken in die Halle zurück. Für den Tabellenführer, der auch erneut auf seinen Spielmacher Per Günther verzichten musste, ist es eine weitere bittere Personalie.

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Die Münchner können bald Revanche nehmen

Erstmals seit 2012 waren die Ulmer wieder als Ligaprimus in ein Spiel gegangen; die Münchener traten ebenfalls selbstbewusst an, soeben hatten sie beim 98:54 in Jena den höchsten Auswärtssieg ihrer Bundesliga-Geschichte gefeiert. Im ersten Viertel wurde es ein Offensivspektakel, geprägt von Ulms großer Lust auf Dreipunktwürfe und Bayerns treffsicherem Vladimir Lucic, der am Ende bester FCB-Werfer war (18 Punkte) vor Maxi Kleber (15, auf dem Foto rechts gegen Augustine Rubit). Am Ende führten die Gäste 25:21.

Im zweiten Viertel glichen die Münchner durch einen Dreier des genesenen Alex King aus (27:27, 12.), Lucic sorgte dann für den Führungswechsel (31:29, 15.). Ulms Trainer Thorsten Leibenath sah, wie sein Team gegen defensiv nun kompaktere Münchner etwas aus dem Tritt geriet und nahm eine Auszeit. Zur Pause führte seine Mannschaft wieder, 41:40.

Das dritte Viertel war geprägt von Führungswechseln und konzentrierter Defensivarbeit auf beiden Seiten; am Ende führte Ulm weiter mit einem Punkt Vorsprung (59:58). In der Mitte des vierten Durchgangs zogen die Schwaben, die in Raymar Morgan (21) den besten Werfer der Partie hatten, dann urplötzlich davon: Mit zwei Dreiern kurz hintereinander schraubten sie den Vorsprung auf 72:63 und jubelten, als hätten sie bereits gewonnen - zu Recht. Revanche können die Münchner im Eurocup nehmen: Dort treffen der FCB und Ulm Anfang 2017 zwei Mal aufeinander, zunächst am Mittwoch, 4. Januar, in Ulm, am 1. Februar dann wieder in München.

© SZ vom 27.12.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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