Australian Open:Kerber und Mayer trotzen der Hitze

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Australian Open: Angelique Kerber setzt sich gegen Alison Riske durch. (Foto: Getty Images)

Nur 1:38 Stunden muss er in der Hitze aushalten: Der Bayreuther Florian Mayer gewinnt bei den Australian Open klar gegen Jerzy Janowicz und steht erstmals im Achtelfinale. Auch Angelique Kerber setzt sich durch. Novak Djokovic hat gegen den Usbeken Istomin wenig Mühe. Serena Williams schreibt unterdessen Tennisgeschichte.

Die deutschen Tennisprofis Angelique Kerber und Florian Mayer haben der Mittagshitze von Melbourne getrotzt und stehen im Achtelfinale der Australian Open. Ausgeschieden ist dagegen Mona Barthel. Die Weltranglistenneunte Kerber setzte sich nach 79 Minuten gegen Alison Riske (USA) 6:3, 6:4 durch und trifft nun auf Flavia Pennetta. Die an Position 28 gesetzte Italienerin gewann gegen Kerbers Fed-Cup-Kollegin Barthel 6:1, 7:5.

Top-Favoritin Serena Williams feierte einen Rekordsieg beim ersten Grand Slam des Jahres. Fünfmal gewann die 32-Jährige bereits beim ersten Major der Saison. Nun ist sie auch in der Bestenliste an der australischen Tennis-Legende Margaret Court vorbeigezogen. Das 6:3, 6:3 über Daniela Hantuchova (Slowakei) war Williams' 61. Sieg in Melbourne - keine Spielerin der Tennis-Geschichte gewann bei den Australian Open derart viele Matches.

Auch Titelverteidiger Novak Djokovic erreicht ohne Probleme das Achtelfinale. Der Serbe gewann seine Drittrundenpartie gegen den Usbeken Denis Istomin klar mit 6:3, 6:3, 7:5. Djokovic feierte damit beim Grand-Slam-Auftakt der Tennis-Saison den dritten Sieg unter seinem neuen Trainer Boris Becker. Nächster Gegner des Weltranglisten-Zweiten ist der Italiener Fabio Fognini, der sich gegen Sam Querrey aus den USA mit 7:5, 6:4, 6:4 durchsetzte

Spielabbrüche bei den Australian Open
:Brennende Fragen

Wegen der exzessiven Hitze setzen die Organisatoren der Australian Open in Melbourne einen Notfall-Plan in Kraft. Spieler und Trainer sind trotzdem verärgert: Die Kriterien, nach denen über Weiterspielen oder Aufhören entschieden wird, geben Rätsel auf.

Von Gerald Kleffmann, Melbourne

Die Kielerin Kerber analysierte ihr Spiel kritisch. "Heute habe ich mich gut bewegt, hatte allerdings beim Service Probleme", sagte sie. An ihrem 26. Geburtstag am Samstag will sie daher eine Extraschicht einlegen: "Ich werde nach der Einheit noch zehn Minuten länger aufschlagen." Kerbers Bilanz gegen Pennetta ist ausgeglichen. 2011 und 2012 gewannen beide Spielerinnen jeweils ein Match. Kerber feierte ihre Siege allerdings bei den Grand-Slam-Turnieren in New York (2011) und Paris (2012).

Tipps von Barthel wird sich Kerber aber nicht holen: "Ich kenne Flavia ja sehr gut, und mein Trainer auch." Barthel ist davon überzeugt, dass Kerber das Viertelfinale erreicht. "Sie wird das machen, sie spielt so konstant, da wird nichts schiefgehen", sagte die 23-Jährige, die trotz des Ausscheidens zufrieden mit ihren Auftritten in Melbourne ist: "Die dritte Runde ist mein bisher bestes Grand-Slam-Ergebnis. Es geht in die richtige Richtung." Aus Melbourne nimmt Barthel vor allem die Erkenntnis mit, "dass ich auch bei über 40 Grad noch Tennis spielen kann. Wie ich mit diesen Bedingungen umgegangen bin, stimmt mich froh und gibt mir Selbstvertrauen."

Mayer zieht ins Achtelfinale ein

Erstmals in der Runde der besten 16 in Melbourne steht Florian Mayer. Der 30 Jahre alte Bayreuther profitierte am vierten und letzten Tag der Hitzewelle von den Temperaturen um 40 Grad im Schatten. Mayer behielt gegen den angeschlagenen Jerzy Janowicz (Polen/Nr. 20) kühlen Kopf und zog mit 7:5, 6:2, 6:2 ins Achtelfinale ein. Dort trifft die Nummer 37 der Weltrangliste am Sonntag auf die Nummer drei, den Spanier David Ferrer, der sich gegen Jeremy Chardy aus Frankreich mit 6:2, 7:6 (7:5), 6:2 durchsetzte. "Er ist sicherlich der Favorit", sagte Mayer.

Neben Serena Williams setzten sich am Freitag auch andere Favoriten durch. Vorjahresfinalistin Li Na rang die Tschechin Lucie Safarova mit 1:6, 7:6 (7:2), 6:3 nieder, musste dafür aber 2:37 Stunden lang in der Hitze kämpfen. Im zweiten Satz vergab Safarova sogar einen Matchball.

Auf Kerber und Mayer wartet nun die nächste klimatische Herausforderung. Der Cool Change lässt die Temperaturen am Samstag um 20 Grad sinken. "Das wird extrem", erwartet Kerber.

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