Angeschlagener Münchner:Bayern bangt zum Start um Franck Ribéry

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Der Franzose könnte beim Saison-Auftakt in Fürth fehlen - die Münchner Arena soll zukünftig mehr Zuschauer fassen. Die Fifa-Ethikkommission bestätigt die vorläufige Sperre gegen Bin Hammam. US-Baseball-Profi wird für einen erhöhten Testosteron-Wert hart bestraft, Fernando Torres rettet den FC Chelsea.

in Kürze

Könnte beim Saisonstart fehlen: Bayerns Franck Ribéry. (Foto: dapd)

FC Bayern, erstes Saisonspiel: Der Einsatz von Franck Ribery beim Bundesliga-Start der Bayern am Samstag bei Aufsteiger Greuther Fürth bleibt fraglich. Wie der FC Bayern am Donnerstag bestätigte, leidet der französische Nationalspieler weiter unter Fieber. Ribery war wegen der Erkrankung beim Pokalspiel der Münchner am Montag bei Zweitligist Jahn Regensburg (4:0) zur Pause ausgewechselt worden. Dagegen steht Nachwuchsmann Emre Can trotz einer Blessur am rechten Oberschenkel zur Verfügung. Der 18-Jährige, der in beiden Pflichtspielen der Bayern in dieser Saison als Linksverteidiger in der Startelf gestanden hatte, musste am Donnerstag das Training abbrechen.

Laut Angaben des Klubs steht seinem Einsatz in Fürth allerdings nichts im Wege. Im Duell mit dem Liga-Neuling "werden wir sehen, wo wir stehen", sagte Bayern-Kapitän Philipp Lahm am Donnerstag. "Für Fürth ist es ein Highlight, die Fans und die Spieler sind heiß. Aber wir sind auch heiß. Ein Punkt wäre nicht genug." Torwart Manuel Neuer ist optimistisch, dass die Mannschaft einen möglichen Ausfall von Ribery kompensieren kann. "Wir haben uns gut verstärkt", sagte er. Neuer fiebert dem Start entgegen. "Die Liga fängt an, es gibt jetzt keine Ausreden mehr."

Außerdem wurde bekannte, dass die Heimspiele des FCB künftig wohl noch mehr Zuschauer sehen können: Wie der Rekordmeister bestätigte, ist in der heimischen Arena eine Erweiterung der Zuschauerkapazität von bisher 69.000 auf 71.000 geplant. Bislang fehlten noch die entscheidenden Genehmigungen der Stadt München. Läuft jedoch alles nach Plan, sollen beim ersten Heimspiel am 2. September gegen den VfB Stuttgart schon 2.000 Zuschauer mehr als üblich auf der Tribüne sitzen. Der Umbau, bei dem im Oberrang zwei weitere Sitzreihen installiert werden sollen, könne innerhalb weniger Tage erfolgen, hieß es. Auch bei Champions-League-Spielen soll die Kapazität von 66.000 auf 68.000 erhöht werden.

Fifa, Bin Hammam: Nach Asiens Fußballverband (AFC) hat auch der Weltverband Fifa die vorläufige Suspendierung seines früheren Top-Funktionärs Mohamed bin Hammam bestätigt. Wie die Fifa am Donnerstag mitteilte wurde ein Einspruch des ehemaligen Vize-Präsidenten aus Katar von der Berufungskommission abgewiesen. Der Weltverband beschuldigt den 63-Jährigen, im Wahlkampf um den Fifa-Chefposten im Vorjahr mehrere Funktionäre aus der Karibik mit je 40.000 Dollar bestochen haben. Kurz vor dem Wahltermin im Mai 2011 hatte bin Hammam seine Kandidatur um den höchsten Funktionärsposten im Welt-Fußball zurückgezogen. Präsident Joseph Blatter wurde im Amt bestätigt. Am Freitag hatte der AFC seine vorläufige Suspendierung bin Hammams um 20 Tage verlängert. In Asien wird ihm finanzielles Fehlverhalten vorgeworfen. Dies habe die Prüfung von Verbandskonten ergeben. Bin Hammam bestreitet beide Vorwürfe. Der Internationale Sportgerichtshof CAS hob die lebenslange Sperre bin Hammans von allen Fußball-Aktivitäten wegen Bestechungsvorwürfen in diesem Sommer auf. Wenig später wurde er von Fifa und AFC vorläufig suspendiert. Die Untersuchungen gegen ihn dauern an.

Italien, Wettskandal: Nach seiner Verurteilung im Zuge des Manipulationsskandals im italienischen Fußball zu zehn Monaten Berufsverbot hat Trainer Antonio Conte von Juventus Turin den nationalen Verband FIGC scharf attackiert. "Ich habe einen Meisterschaftstitel gewonnen und zwei Klubs in fünf Jahren in die höhere Liga aufsteigen lassen. Wenn ich jemanden störe, weil ich gewinne, ist dies nicht mein Problem. Das was geschehen ist, ist eine Schande, ich habe mich stets korrekt verhalten", sagte der 43-Jährige am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Turin. Im "Fall Conte" sah das FIGC-Sportgericht auch in zweiter Instanz als erwiesen an, dass der Coach 2011 als damaliger Trainer des AC Siena Kenntnisse über Spielmanipulationen und seine Informationen nicht gemeldet hatte. Chefankläger Stefano Palazzi hatte ursprünglich sogar eine 15-monatige Sperre für Turins Meister-Coach, der vor rund drei Monaten vom verhafteten Profi Filippo Carobbio belastet worden war, gefordert. Conte hat alle Vorwürfe stets bestritten.

Baseball, MLB: Zweiter Dopingfall in der amerikanischen Baseball-Liga MLB binnen einer Woche: Der amerikanische Profi Bartolo Colon ist wegen Dopings zu 50 Spielen Sperre verurteilt worden. Dies gab die MLB am Mittwoch bekannt. Bei Colon wurde ein erhöhter Testosteron-Wert festgestellt, der 39-Jährige hat die Einnahme der Substanz inzwischen zugegeben. "Ich entschuldige mich bei den Fans, meinen Mitspielern und dem Verein", sagte Colon in einer Mitteilung am Mittwoch. "Ich trage die volle Verantwortung für meine Taten." Bereits eine Woche zuvor war Allstar Melky Cabrera von den San Francisco Giants wegen des gleichen Vergehens ebenfalls für 50 Spiele gesperrt worden.

1. FC Nürnberg, Sponsor: Nach monatelanger Suche hat der "Club" pünktlich zum Saisonstart im Textilunternehmen NKD einen neuen Hauptsponsor gefunden. Für mindestens vier Jahre und rund vier Millionen Euro wird das Unternehmen aus Bindlach die Franken unterstützen. "Es war uns wichtig, ein Unternehmen mit Wurzeln in der Region zu finden", sagte Sportchef Martin Bader am Freitag in Nürnberg. Neben dem klassischen Trikotsponsoring beinhaltet das Paket auch ein umfassendes Kommunikationspaket mit nationaler und regionaler Ausstrahlung. "Wir haben identische Ziele: Wir wollen beide besser werden und wachsen", führte Bader fort. Der bisherige Hauptsponsor der Nürnberger hatte sich zum Ende der vergangenen Saison zurückgezogen. Mit dem neuen Trikot im Gepäck tritt der Klub die Reise zum Liga-Auftakt am Samstag (15.30 Uhr) beim Hamburger SV an. "Wir haben Schiffbruch erlitten, aber wir haben alles gut aufgearbeitet. Ich gehe davon aus, dass wir ein anderes Gesicht zeigen werden", sagte Trainer Dieter Hecking.

Paralympics, Ausschluss: Jordanien hat drei wegen Sexualdelikten angeklagte Mannschaftsmitglieder von den Paralympics (29. August bis 9. September) ausgeschlossen. Die drei Männer waren am Montag nordwestlich von Belfast verhaftet worden, wo sich die jordanische Nationalmannschaft auf die Spiele vorbereitet. Dem Trio werden sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Die Männer wurden am Mittwoch auf Kaution entlassen und werden noch am Donnerstag nach Hause fliegen. Für die Anhörung vor Gericht sollen die beschuldigten Gewichtheber und ein Betreuer am 18. Oktober wieder nach Nordirland eingeflogen werden. Das nationale Paralympische Komitee Jordaniens begründete in einer schriftlichen Erklärung den Ausschluss damit, dass es "unangemessen" wäre, die Beschuldigten bei den Paralympischen Spielen noch gegen anderen Athleten antreten zu lassen.

Fußball, Europa League: Der ehemalige Bundesliga-Profi Martin Demichelis hat dem FC Malaga den Weg zur ersten Teilnahme an der Champions-League-Gruppenphase geebnet. Der Verteidiger, der im Winter 2011 vom FC Bayern zum spanischen Erstligisten gewechselt war, erzielte beim 2:0 (2:0) im Play-off-Hinspiel gegen den griechischen Spitzenklub Panathinaikos Athen die frühe Führung (3.). Eliseu machte in der 34. Minute das wichtige zweite Tor. Im Topspiel des Mittwochabends kam der portugiesische Europa-League-Finalist von 2011, Sporting Braga, nicht über ein 1:1 (0:1) gegen den italienischen Topklub Udinese Calcio hinaus. Unter der Leitung des deutschen Schiedsrichters Wolfgang Stark (Ergolding) brachte Dusan Basta Udine in Front (23.), Ismaily (68.) glich aus. Licht und Schatten erlebte derweil der im September zum Hamburger SV wechselnde Milan Badelj. Der Mittelfeldspieler traf im Duell des kroatischen Serienmeisters Dinamo Zagreb mit NK Maribor (Slowenien) erst ins eigene Tor (39.), dann erzielte er den Siegtreffer (74.) zum 2:1 (1:1). Duje Cop (10.) hatte das 1:0 für Zagreb erzielt.

Mit einem Bein in der Gruppenphase steht derweil der weißrussische Vertreter BATE Borissow mit dem Ex-Bundesliga-Spieler Alexander Hleb. Witali Rodionow (29./78.) erzielte beim 2:0 (1:0) gegen den israelischen Meister Ironi Kiryat Shmona beide Treffer. Chancen aufs Weiterkommen hat weiter der zyprische Meister AEL Limassol durch das etwas überraschende 2:1 (1:0) gegen den belgischen Rekordchampion RSC Anderlecht. Dossa Junior (34.) und Rui Miguel (72.) markierten die Tore für Limassol, Dieumerci Mbokani (62.) hielt Anderlechts Hoffnungen am Leben.

Fußball in England: Welt- und Europameister Fernando Torres hat Champions-League-Sieger FC Chelsea vor einem Rückschlag im Kampf um den englischen Titel bewahrt. In einer vorgezogenen Partie des 3. Spieltages der Premier League brachte der Spanier die Blues an der heimischen Stamford Bridge in der 81. Minute vorentscheidend 3:2 in Führung. Branislav Ivanovic machte in der Nachspielzeit den 4:2 (1:2)-Sieg gegen den FC Reading perfekt.

Drei Tage nach 2:0 zum Saisonauftakt bei Wigan Athletic erwischte Chelsea auch gegen Reading einen Start nach Maß. Frank Lampard verwandelte einen Foulelfmeter zum 1:0 (18.), nachdem Neuzugang Eden Hazard zu Fall gebracht worden war. Doch der Außenseiter schlug in der Person des Ex-Stuttgarters Pawel Pogrebjnak, der per Kopf das 1:1 erzielte (25.), zurück. Noch vor der Pause gelang Danny Guthrie (29.) unter gütiger Mithilfe von Chelsea-Schlussmann Petr Cech die Führung für Reading. Gary Cahill traf nach dem Wechsel (69.) zum Ausgleich, ehe Torres seinen großen Auftritt hatte. Der verletzte Ex-Bremer Marko Marin stand bei Chelsea erneut nicht im Kader.

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Bundesliga, VfB Stuttgart: Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart muss den 2:0 (0:0)-Sieg im Hinspiel der Play-offs zur Gruppenphase der Europa League gegen Dynamo Moskau vermutlich teuer bezahlen. Bei Kapitän Serdar Tasci besteht Verdacht auf einen Mittelhandbruch der rechten Hand. Der Innenverteidiger war nach einem Kopfballduell unglücklich auf dem Rasen gelandet. Der Ex-Nationalspieler wurde noch in der Nacht auf Donnerstag im Krankenhaus untersucht.

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2. Liga, 1. FC Köln: Pedro Geromel wechselt vom Zweitligisten 1. FC Köln zum RCD Mallorca. Der 26 Jahre alte brasilianische Verteidiger sollte an diesem Donnerstagmittag bei den Mallorquinern vorgestellt werden, teilte der spanische Fußball-Erstligist am Mittwochabend auf seiner Internetseite mit. Am Mittwoch hatte Geromel den medizinischen Check absolviert, weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. Zuletzt war über ein Leihgeschäft spekuliert worden. Der frühere Kölner Mannschaftskapitän hatte nach dem Bundesliga-Abstieg der Rheinländer in der vergangenen Saison die Freigabe für einen Wechsel erhalten. Sein Vertrag beim FC läuft noch bis zum Sommer 2014.

Tennis, New Haven: Tennisspielerin Andrea Petkovic ist im Achtelfinale des WTA-Turniers in New Haven/Connecticut gescheitert. Die 24-Jährige aus Darmstadt unterlag im zweiten Spiel nach ihrem Comeback der an Position sechs gesetzten Slowakin Dominika Cibulkova nach 1:10 Stunden mit 4:6, 1:6. Petkovic war beim Vorbereitungsturnier auf die US Open (27. August bis 9. September) erstmals nach 116 Tagen Verletzungspause wegen eines doppelten Bänderrisses wieder angetreten. Wie schon beim Auftaktsieg gegen Timea Babos aus Ungarn hatte Petkovic große Probleme beim eigenen Aufschlag. In beiden Sätzen brachte die ehemalige Weltranglistenneunte, die während ihrer Abwesenheit von der Tour bis auf Rang 43 durchgereicht worden war, jeweils nur ein einziges Aufschlagspiel durch. Beim ersten Aufschlag machte sie nicht einmal die Hälfte aller Punkte.

Tennis, US Open: Die derzeit beste deutsche Tennisspielerin Angelique Kerber ist bei den US Open in New York (27. August bis 9. September) erwartungsgemäß an Position sechs gesetzt worden. Die 24 Jahre alte Linkshänderin, die beim vierten Grand-Slam-Turnier des Jahres im vergangenen Jahr das Halbfinale erreicht hatte, geht damit so aussichtsreich wie bei keinem anderen Major zuvor ins Rennen. Ebenfalls zu den gesetzten Spielerinnen gehören Sabine Lisicki (Berlin) auf Platz 16 und Julia Görges (Bad Oldesloe) auf Platz 18. Das Tableau wird angeführt von der Weißrussin Wiktoria Asarenka. Auf Position zwei folgt Wimbledonfinalistin Agnieszka Radwanska (Polen) vor Maria Scharapowa (Russland) und der zweifachen Olympiasiegerin von London, Serena Williams (USA).

© Süddeutsche.de/dpa/sid/dapd/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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