Abstimmung der DFL:Bundesliga-Klubs lehnen Torlinientechnik ab

Das Phantomtor von Stefan Kießling befeuerte eine Debatte um technische Hilfsmittel im Fußball. (Foto: Simon Hofmann/Getty Images)

Die Fußball-Bundesliga bleibt vorerst frei von technischen Hilfsmitteln. Die Klubs der ersten Liga stimmen in Frankfurt gegen die Einführung der Torlinientechnologie. Die Entscheidung über Tor oder nicht Tor fällt weiterhin nur der Schiedsrichter.

Die Deutsche Fußball Liga wird vorerst keine Torlinientechnologie einführen. Bei einer Versammlung der 36 Profi-Klubs der beiden obersten Spielklassen stimmten am Montag in Frankfurt/Main aus der Bundesliga nur neun Vereine für den Einsatz der technischen Hilfe. Erforderlich für eine Änderung wäre eine Zwei-Drittel-Mehrheit gewesen.

Der Rekordmeister FC Bayern München hatte zuvor angekündigt, für die neue Art der Überprüfung von strittigen Torentscheidungen votieren zu wollen. Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen hatte hingegen gesagt, gegen die Einführung der Technik zu stimmen.

DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig hatte sich zuletzt die vier lizenzierten Techniken vorführen lassen, zwei davon basieren auf Kameras. Das deutsche System Goal Control wurde beim Confederations Cup 2013 in Brasilien getestet und kommt auch bei der Weltmeisterschaft im Sommer zum Einsatz. Die deutschen Spitzenreferees hatten sich für die Einführung im Ligabetrieb ausgesprochen.

Damit bleibt die englische Premier League die bislang einzige Liga, die auf die technische Unterstützung der Schiedsrichter baut.

Auslöser der monatelangen Diskussion war am 18. Oktober das "Phantomtor von Sinsheim". Bayer Leverkusens Torjäger Stefan Kießling hatte im Spiel bei 1899 Hoffenheim den Ball durch ein Loch im Außennetz geköpft, der von Schiedsrichter Felix Brych (München) gegebene Nicht-Treffer musste in der Folge vom DFB-Sportgericht bestätigt werden.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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