Transfergerüchte um BVB-Profi:Wackelkandidat Ilkay Gündoğan

Lesezeit: 2 min

Der nächste auf der Dortmunder Verkaufsliste? Ilkay Gündogan. (Foto: Bernd Thissen/dpa)

Kaum trainiert der Mittelfeldspieler nach einer Rückenverletzung wieder mit der Mannschaft, gibt es Wechselgerüchte: Eine spanische Zeitung zitiert Vater und Berater Irfan Gündoğan, der das Interesse von Real Madrid bestätigt. Borussia Dortmund dementiert das. Dennoch ist sich der Klub unsicher, ob er Ilkay Gündoğan langfristig an sich binden kann.

Borussia Dortmund muss wieder einmal auf Gerüchte reagieren, einer seiner hochbegabten Fußballprofis werde demnächst den Klub verlassen. Diesmal heißt das Spekulationsobjekt Ilkay Gündoğan.

Die spanische Sportzeitung AS berichtete am Samstag vom Werben Real Madrids um den Mittelfeldspieler. Das Blatt zitierte dessen Vater und Berater Irfan Gündoğan: "Das Interesse Reals an meinem Sohn ist sehr groß. Sie möchten gerne verhandeln. Aber wir können das nicht machen, bevor er seine Rückenverletzung komplett auskuriert hat. Wenn er wieder regelmäßig spielt, können wir sprechen." Entsprechend groß war die Aufregung rund um die Borussia.

Einen Tag später kam das Dementi des Klubs. Die Zeitung AS habe die Aussagen von Irfan Gündoğan "in dieser Form frei erfunden". Der Vater des Nationalspielers betone stattdessen: "Borussia Dortmund wird der erste Ansprechpartner für uns sein. Es gibt keinerlei Gespräche mit anderen Vereinen."

Und dann meldete sich noch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke persönlich. "Wenn wir alles glauben, was in spanischen Medien gestanden hat, wer uns angeblich verlässt, müssten wir uns Sorgen machen, dass wir noch eine Mannschaft zusammen bekommen", erklärte er in der Bild-Zeitung und fügte an: "Wir wissen weder von Ilkay, noch von seinem Vater, dass er uns verlassen will."

Die Lage um den 23-Jährigen bleibt unübersichtlich. Gündoğan hatte im ersten Halbjahr mit herausragenden Leistungen beeindruckt, unter anderem auch gegen Real Madrid im Champions-League-Halbfinale. Beim Supercup-Sieg gegen den FC Bayern war er der beste Spieler auf dem Platz, auch beim DFB-Sieg in Paris gegen Frankreich hatte er zu den Stärksten gehört. Doch nach dem nächsten Test-Länderspiel gegen Paraguay war Schluss: Wegen einer Rückenverletzung hat Ilkay Gündoğan seit 14. August kein Spiel mehr bestritten. Erst seit kurzem ist er wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt.

Sein Vertrag beim BVB läuft im Sommer 2015 aus, der Klub möchte den Kontrakt verlängern, doch eine Einigung steht bislang aus. Nach SZ-Informationen sind sich die Verantwortlichen keinesfalls sicher, dass Gündoğan ihr Angebot annehmen und sich längerfristig an die Borussia binden wird. Vater Irfan Gündoğans Aussagen sind widersprüchlich, der Spieler selbst hat sich noch nicht geäußert. Der BVB erlebte ohne Gündoğan ein enttäuschendes Ende des Spieljahres 2013 mit einigen Misserfolgen und dem Fall auf Rang vier in der Bundesliga.

Gegen die Variante Madrid spricht die Geschichte mit Nuri Sahin, der es nach seinem Wechsel bei Real nicht zum Stammspieler gebracht hat und inzwischen wieder in Dortmund spielt. Dagegen sucht der königliche Klub wohl einen Nachfolger für Xabi Alonso, der 32-Jährige könnte schon nach dieser Saison Madrid verlassen.

Am 1. Januar darf nach den Statuten des Fußball-Weltverbands Fifa auch BVB-Spieler Robert Lewandowski erklären, wohin er in einem halben Jahr wechseln werde. Ein halbes Jahr vor seinem Vertragsende in Dortmund wird er voraussichtlich mitteilen, dass er von Juli an dem FC Bayern München angehören wird - nach den Einlassungen aller Beteiligten wäre alles andere eine Transfer-Sensation. Dortmund droht ein turbulenter Start ins Jahr 2014.

© SZ.de/hum/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: