4:0-Sieg gegen Hoffenheim:Bayern ist der Bundesliga entwachsen

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Stürmer Robert Lewandowski spielt mit dem FC Bayern derzeit in einer eigenen Liga. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Die Liga hat sich damit abgefunden, dass Platz eins vergeben ist. Nie wurde das so deutlich wie an diesem Spieltag: Bayern gewinnt trotz vieler Ausfälle locker mit 4:0 gegen Hoffenheim - für die Verfolger interessieren sich die Münchner nicht einmal mehr.

Aus dem Stadion von Thomas Hummel

Die Bundesliga ist nicht in Gefahr. Jedenfalls nicht an diesem sonnigen Novembertag in München. Gut, die Bayern haben nun sieben Punkte Vorsprung, den bisherigen Tabellenfünften haben sie trotz Ausfall von vielen wichtigen Spielern locker mit 4:0 besiegt. Dennoch hat die TSG Hoffenheim Schaden von der Liga abgewendet. Mit den Worten von Sportdirektor Alexander Rosen: "Wir haben einen aufrichtigen, ehrlichen Versuch gestartet, sie hier zu ärgern."

Das reicht der Liga. DFL-Chef Christian Seifert hatte im SZ-Interview erklärt: Der FC Bayern sei erst dann eine Gefahr, wenn "die anderen schon vor Spielbeginn kapitulieren". Das war nicht der Fall. Alles in Ordnung.

Die Liga hat sich damit abgefunden, dass Platz eins vergeben ist. Nie wurde das so deutlich wie an diesem zwölften Spieltag: Die Mannschaften auf Platz zwei, drei, vier und fünf haben allesamt verloren. Der FC Bayern ist der Bundesliga dramatisch weit entwachsen. Man interessiert sich nicht einmal mehr für sie. Auf die Niederlagen der Verfolger angesprochen, wirkte Sebastian Rode leicht irritiert, er sagte: "Darauf achten wir gar nicht." Manuel Neuer antwortete auf die Frage, ob die Bundesliga hilflos sei gegen diesen FC Bayern? "Das geht uns nichts an."

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Spannend wie selten zuvor

Dabei lohnt ein Blick hinunter vom sonnigen München auf Platz zwei bis 18 durchaus. Dort spielt sich eine fast anarchische Saison ab, in der heute kaum etwas so ist, wie es vor einer Woche zu sein schien. Wolfsburg gewinnt sechs Spiele in Serie, liegt dann aber 0:3 nach 25 Minuten gegen zuvor biederste Schalker zurück. Gladbach bleibt wettbewerbsübergreifend 18 Spiele in Serie ungeschlagen, kassiert nun zu Hause gegen Frankfurt die zweite Niederlage hintereinander. Freiburg kann nicht mehr verlieren. Und Dortmund? Dort spielt sich eine ganz eigene Tragödie ab.

Wenn es so weiter geht, wird fast jeder Klub einmal in dieser Saison von einem Champions-League-Platz träumen dürfen. Um sich wenig später den Abstiegsplätzen bedrohlich zu nähern. Und umgekehrt. Eintracht Frankfurt ist als derzeit Zwölfter von Platz drei nur ganze fünf Punkte entfernt. Nach den beiden Sonntagsspielen allerdings könnte der Vorsprung zu Platz 16 auf drei Punkte schrumpfen.

Fazit: Die Liga ist spannend wie selten zuvor. Natürlich fernab von München. Von dort aus fliegt der FC Bayern nun nach Manchester. Champions League gegen einen milliardenschweren Scheichklub. Das könnte, das müsste doch auch mal spannend werden. Oder? Die Münchner sind als Gruppensieger bereits für das Achtelfinale qualifiziert. Im Grunde geht es für sie in England um nichts.

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