2. Bundesliga:4:4 - Zuschauer erleben irrwitziges Spiel in Bielefeld

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Jeder Ball umkämmpft: Berlins Christopher Trimmel (rechts) und der Bielefelder Christopher Nöthe. (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Eintracht Braunschweig stürmt mit einem 6:1-Sieg gegen Nürnberg an die Tabellenspitze.
  • FC St. Pauli bleibt weiter sieglos und Bielefeld und Union Berlin begeistern die Zuschauer.
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Arminia Bielefeld und der 1. FC Union Berlin bleiben in der 2. Fußball-Bundesliga nach dem 4:4 (2:1) weiter ohne Saisonsieg. Vor 13 604 Zuschauern sorgte Sebastian Schuppan in der 30. Minute für die Arminia-Führung. Beim 1:1 durch Stephan Fürstner (37.) ließ Bielefeld-Keeper Wolfgang Hesl den Ball durch die Beine rutschen. Fabian Klos (42.) und Christopher Nöthe (63.) trafen zum 3:1, ehe Steven Skrzybski (66.) und Collin Quaner (69.) ausglichen. Skrzybski gelang am Sonntag aus abseitsverdächtiger Position sogar das 4:3 für Union. Der eingewechselte Franzose David Ulm (85.) verhinderte eine Bielefelder Niederlage.

Bielefeld macht aus 0:1 noch ein 6:1

Eintracht Braunschweig ist an die Tabellenspitze gestürmt. Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht feierte am Sonntag mit dem klaren 6:1 (2:1) gegen den 1. FC Nürnberg den dritten Sieg im dritten Spiel. Mit dem Maximum von neun Punkten verdrängte Braunschweig den bisherigen Spitzenreiter Hannover 96 auf Platz zwei. Nürnberg ging zwar vor 20 840 Zuschauern durch Guido Burgstaller (8. Minute) in Führung. Doch die Eintracht bewies bei tropischen Temperaturen gute Moral. Domi Kumbela (43.), zweimal Saulo Decarli (45.+2/55.), Dave Bulthuis (64.) per Eigentor, Nik Omladic (87.) und Christoffer Nyman (89.) trafen zum Heimsieg.

Dresdens Lambertz sorgt für den ersten Saisonsieg

Der FC St. Pauli bleibt sieg- und punktlos Tabellenletzter. Die Hamburger verloren am Sonntag bei Dynamo Dresden mit 0:1 (0:1) und machten damit ihren Fehlstart in die neue Saison perfekt. Vor 29 350 Zuschauern bescherte Andreas Lambertz (7. Minute) am 3. Spieltag dem Aufsteiger den ersten Saisonsieg und St. Pauli bereits die dritte Niederlage. Die Dresdner, die in der Vorwoche im Pokal schon Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig ausgeschaltet hatten, sind nach zuvor zwei Remis weiter ungeschlagen und kletterten in der Tabelle auf Rang fünf. Dresden war den enttäuschenden Gästen in allen Belangen überlegen.

Der Karlsruher SC hat in Unterzahl einen Punkt gegen den TSV 1860 München erkämpft. Nach der Gelb-Roten Karte für Manuel Torres (57. Minute) verteidigte der KSC das 0:0 und geht nach dem dritten Remis in Serie ungeschlagen in die Länderspielpause.

Die Löwen verpassten eine Woche nach dem 2:1 im DFB-Pokal gegen den KSC ihren ersten Auswärtssieg und damit den Anschluss an die Spitze der 2. Fußball-Bundesliga. Vor 13 246 Zuschauern im Wildparkstadion hatten beide Teams lange kaum Torgelegenheiten. Zum Ende der Partie erhöhten die Münchner den Druck, doch zu einem Treffer reichte es nicht mehr.

KSC-Trainer Thomas Oral kritiserte hinterher Ansetzung und Anstoßzeit der Partie. "Ich finde es nicht in Ordnung, wenn ein- oder zweimal im Jahr so ein Wetter ist, dass wir dann um ein Uhr mittags Fußball spielen müssen. Wir wollen den Fans was bieten, wir wollen leidenschaftlichen Tempofußball sehen. Das ist unter diesen Bedingungen unheimlich schwer", sagte Oral nach dem 0:0 am Samstag in Karlsruhe.Im Wildparkstadion spielten beide Teams bei Temperaturen weit jenseits der 30 Grad und kaum Schatten auf dem Feld. Schiedsrichter Guido Winkmann unterbrach die Partie mehrfach für Trinkpausen.

"Leider hat nicht der Fußball Priorität, sondern vielleicht andere Sachen, dass man da nicht flexibel genug ist. Wenn was passiert, ist das Geschrei danach immer groß, zum Glück passiert nichts, aber irgendwann ist es mal wieder der Fall. Und da muss man ganz klar den Vorwurf machen, dass das nicht okay ist", schimpfte Oral.Sein Kollege Kosta Runjaic sagte: "Ich denke, beide Teams sind heute an ihre Grenzen gegangen. Für diese Umstände haben wir noch ein ganz ordentliches Spiel gesehen."

Fürth jubelt in der letzten Sekunde des Spiels

Die SpVgg Greuther Fürth hat sich mit dem zweiten Heimsieg auf den vierten Tabellenplatz nach vorne geschoben. Die Franken setzten sich gegen Erzgebirge Aue vor 8705 Zuschauern mit 3:2 (1:0) durch. Marcel Franke (90.+4) traf in allerletzter Sekunde für die Hausherren.

Sebastian Freis (39.) brachte die Hausherren vor der Pause in Front, Serdar Dursun (47.) legte gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit nach. Zuvor hatte Fürths Robert Zulj einen Foulelfmeter über das Tor (32.) geschossen und die große Chance zum 1:0 leichtfertig vergeben.

Mario Kvesić machte es in der 62. Minute noch einmal spannend, ehe ein Eigentor von Marcel Franke (78.) den Aufsteiger jubeln ließ. Doch Franke traf auch für seine eigene Mannschaft. In der 88. Minute hatte Aues Christian Tiffert die Gelb-Rote Karte gesehen.

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