Städtetipps von Insidern: Paris:Bienvenue à Paris!

Wer sich von unseren Insider-Tipps leiten lässt, findet sie selbst in einer Mega-City wie Paris: Verschwiegene Plätze, Treffpunkte von Einheimischen, Kunst auf der Straße.

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Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern: Paris, Fred Moussaïan

Quelle: SZ

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In Reiseführern finden Touristen "Städte-Klassiker", doch selten steht darin, wo der beste Platz für ein Picknick ist oder wann außergewöhnliche Clubs öffnen. Der City-Blog 'Spotted by Locals' führt deshalb zu den Lieblingsorten lokaler Blogger. Für sueddeutsche.de haben Insider die besten Tipps für zehn Städte zusammengestellt. In dieser Woche verraten Pariser, welche Orte sie in ihrer Stadt lieben.

Place Furstemberg - wie eine Bühnenkulisse

"Vielleicht werden sich einige fragen, was so besonders ist an diesem Platz. Andere, mich eingeschlossen, sind einfach verliebt in dieses versteckte Kleinod.

Obwohl er mitten in Saint-Germain-des-Prés liegt, herrscht nicht viel Verkehr auf den umliegenden Straßen und wer den Place Furstemberg nicht kennt, läuft leicht daran vorbei. Sein besonderer Charme entsteht durch die Symmetrie der Fassaden, die majestätisch hohen Bäume und die fünfarmige Straßenlaterne, die in seiner Mitte steht. Abends verleiht ihr Licht dem Plätzchen eine theatralische Atmosphäre.

Eugène Delacroix, ein berühmter französischer Maler des 19. Jahrhunderts, dessen Hauptwerke im Louvre zu sehen sind, wohnte und arbeitete im Haus Nr. 6. Dort befindet sich heute ein kleines Delacroix-Museum. Viel mehr als die überschaubare Anzahl der ausgestellten Gemälde dürfte einen der idyllische Garten interessieren. Hier vergisst man komplett, dass man sich mitten in Paris befindet."

Rue de Furstemberg, Quartier Latin. Täglich 24 Stunden

Text und Foto: Fred Moussaïan, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern: Paris, Tamara Mesaric

Quelle: SZ

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Art Brut - wechselnde Farben und Sounds

"In der Rue Quincampoix nahe am Centre Pompidou hat man die Qual der Wahl zwischen drei ziemlich guten Bars: L'Imprévu, La Comédie und Art brut. Ich empfehle Art brut. Die Bar ist eng und spärlich beleuchtet, strahlt aber unglaublich viel Energie und Charme aus.

Art brut ist Lokal und Galerie in einem, die ausstellenden Künstler sorgen für die ständig wechselnde Dekoration der Wände mit Photographien, Malerei und Skulpturen. Hier treffen sich Kunstinteressierte und Leute aus allen möglichen Ecken der Welt zu den monatlich wechselnden Ausstellungen. Neben unbekannten Künstlern haben auch schon 'Stars' ihre Werke gezeigt, darunter die berühmte französische Musikgruppe Têtes raides.

Die Bedienungen sind unaufdringlich und freundlich. Bei der Musik dominiert Rock aus Serbien und Kroatien gemischt mit traditioneller Musik aus dieser Gegend von Europa. Dementsprechend sind unter den meistbestellten Getränken auch Slivovitz, ein Pflaumenschnaps, und Niksicko-Bier aus Montenegro. Der Kaffee ist ziemlich günstig (jedenfalls für diese Gegend von Paris) und die Wurst- und Käse-Platten lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen."

78 Rue Quincampoix, Louvre/Les Halles. Täglich von 16.00 - 02.00 Uhr

Text und Foto: Tamara Mesaric, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern: Paris, Fred Moussaïan

Quelle: SZ

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Maoz - Falafel zum Selbermachen

"Viele Reiseführer preisen die Lokale der Rue des Roisiers im Viertel Marais als ausgezeichnete Falafel-Ziele. Dabei gibt es die köstlichen Gemüse-Sandwiches mittlerweile in der ganzen Stadt und so verfügt auch das linke Seine-Ufer über einige gute Imbisse. Maoz in der Fußgängerzone nahe Saint Michel gehört dazu.

Während man in der Rue des Rosiers gewöhnlich in einer langen Schlange wartet, um das fertig zubereitete Falafel-Sandwich entgegenzunehmen, kann man hier zwischen fünf verschiedenen Saucen wählen und außerdem bestimmen, welche Beilagen zu den Kichererbsen-Bällchen im Pita-Brot hinzukommen.

Es lohnt sich, noch eine Minute zu warten, bevor man in sein Maoz-Falafel beißt und die paar Schritte bis zum Place Viviani zu gehen. Von den schattigen Bänken aus hat man einen tollen Blick auf Notre-Dame und man kann außerdem den ältesten Baum von Paris bestaunen. Inmitten des Platzes sprudelt eine kleine Wasserfontäne (allerdings nur im Frühjahr und im Sommer) - die Rettung, falls man zu viel von der superscharfen Sauce erwischt hat ...

Es gibt noch einen Ableger von Maoz etwa fünf Minuten zu Fuß Richtung Odéon, 36 Rue Saint-André-des-Arts."

8 Rue Xavier Privas, Quartier Latin. Täglich von 11.30 - 01.00 Uhr

Text und Foto: Fred Moussaïan, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern: Paris, Kathryn Frengs

Quelle: SZ

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Berko - das süße Leben in Paris

"Ein Trend aus den USA hat seinen Weg nach Paris gefunden: In der modern eingerichteten Konditorei Berko gibt es ausschließlich 'Cupcakes', das sind kleine, muffinähnliche Kuchen in allen möglichen Variationen. Man nimmt sie einzeln 'to go', für den etwas größeren Hunger oder für Parties gibt es sie aber auch im Dutzend - die perfekte süße Stärkung für einen Bummel durch das Viertel Marais. Besonders zu empfehlen: der schokoladenfeuchte Oreo Cupcake!"

23 Rue Rambuteau, Marais/Bastille. Dienstag bis Freitag 11.30 - 20.00, Samstag 11.00 - 20.00, Sonntag 11.00 - 19.30 Uhr

Text und Foto: Kathryn Frengs, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern: Paris, Kathryn Frengs

Quelle: SZ

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Rue Sainte Anne - ein Stück Japan im Zentrum

"Gelegen in der schicken Gegend rund um die Oper bietet die Rue Sainte Anne die größte und beste Auswahl an japanischem Essen in Paris. Hier in 'Little Tokyo' reicht die Palette vom Ramen-Restaurant über Sushi-Imbisse bis hin zu kleinen japanischen Lebensmittel- und Snackläden - der ideale Platz für alle, die während des Shoppens oder auf der Besichtigungstour eine nahrhafte Pause brauchen.

Die meisten Lokale sind klein und nehmen keine Reservierungen an. Rechnen Sie mit etwas Wartezeit und ärgern Sie sich nicht: Lange Schlangen bis auf die Straße sind ein Zeichen für Qualität!"

Rue Sainte Anne, Louvre/Les Halles. Täglich 24 Stunden

Text und Foto: Kathryn Frengs, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern: Paris, Adam Roberts

Quelle: SZ

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Rue Dénoyez - Open-Air-Galerie

"In Sachen Straßenkunst gehört Paris international nicht gerade zu den ersten Adressen. Aber wer an Graffiti und Wandmalerei interessiert ist, findet auch in der französischen Hauptstadt ein paar interessante Orte. Der vielleicht eindrucksvollste ist die Rue Dénoyez.

Lange Zeit war dies lediglich eine heruntergekommene Straße inmitten der Stadt. Doch es ist viel renoviert und saniert worden.

Glücklicherweise gingen dabei die Graffiti nicht verloren. Aus neu eröffneten Galerien und Bars blickt man auf bunten Mauern mit ihrer ständig wechselnden Bemalung. In der Rue Dénoyez präsentiert das Viertel eine sonst eher ungewohnte Facette: Junge Künstler sprayen, daneben spielen tunesische Männern Karten. Coole Bars machen gegenüber von Obdachlosenhotels auf, überall spielen Kinder - und Blogger fotografieren!"

Rue Dénoyez, Belleville/Nation. Täglich 24 Stunden

Text und Foto: Adam Roberts, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern: Paris, Adam Roberts

Quelle: SZ

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La Cantine de Belleville - für jeden etwas

"Es gibt wenige Lokale in Paris, die die Bedürfnisse von gleich mehreren Zielgruppen befriedigen, die Cantine de Belleville ist eines davon. Vom ersten Kaffee am Morgen bis zum letzten Glas am Abend werden hier die Gäste beglückt.

Davon abgesehen gibt es eine schöne Terrasse auf der Vorderseite, das Essen ist gut und günstig und im Kellergewölbe spielen Live-Bands bei freiem Eintritt. Der perfekte Abend ist eine Kombination aus diesen drei Elementen: Bei schönem Wetter ein Aperitif draußen, dann zum Essen ins Innere und danach hinunter zur Musik."

108 Boulevard Belleville, Belleville/Nation. Täglich von 06.00 - 02.00 Uhr

Text und Foto: Adam Roberts, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern: Paris, Harriet O'Brien

Quelle: SZ

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Le Faitout - große Ledersessel und freundliche Bedienung

"Das Faitout ist ein gemütliches Lokal, das hauptsächlich von Leuten aus dem Viertel Belleville besucht wird. Ein bisschen scheint in der entspannten Atmosphäre die Zeit stehengeblieben zu sein - freilich mit freiem Internetzugang!

Die Bedienungen sind jung und charmant, der Café-eigene iPod wird zur freien Musikauswahl unter den Gästen herumgereicht, das selbe geschieht am Nachmittag mit kostenlosem Popcorn.

Die Karte ist abwechslungsreich und reicht von traditionellen französischen Gerichten wie Blanquette de Veau (Kalbsfrikassee) bis zu internationalen Speisen wie Thaicurry und marokkanischem Couscous. Man isst günstig, alles wird frisch zubereitet und appetitlich angerichtet. Außerdem bietet das Faitout eine gute Weinauswahl.

Entlang der Wände ziehen sich Bücherregale, auf denen Romane, Reiseführer und englische und französische Magazine stapeln. Daneben liegen Brettspiel-Klassiker wie Scrabble und Monopoly. Die großen Ledermöbel laden dazu ein, ein paar Stunden nur mit Lesen, Essen, Trinken und Spielen zu verbringen.

Später am Tag füllen sich die Bar und die Terrasse mit hippen, modisch gekleideten Gästen. Decken sorgen draußen dafür, dass es auch die Raucher bequem und warm haben."

23 Avenue Simon Bolivar, Belleville/Nation. Täglich von 08.00 - 01.00 Uhr

Text und Foto: Harriet O'Brien, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern: Paris, Adam Roberts

Quelle: SZ

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L'Aromatik - der Geschmack von Jazz

"Gut essen zu gehen, ist in Paris nicht sonderlich schwierig. Ein Restaurant zu finden, wo auch die Atmosphäre stimmt, kann zur Herausforderung werden.

Das L' Aromatik sieht aus wie ein Lokal aus der Jazz-Ära. Die Einrichtung stammt zum Teil noch aus den 30er Jahren. Originale Art-Deko-Elemente sind mit hellblauer, sonnengelber und himberroter Farbe akzentuiert. Große Spiegel und eine geschickt gesetzte Beleuchtung lassen das kleine Lokal größer wirken.

Dezente Jazz-Klänge schwingen durch den Raum und man kann sich sehr gut vorstellen, wie Josephine Baker, einst ein Stammgast, sich am Nachbartisch niederlässt. Sie hätte vermutlich keine Schwierigkeiten, ihr altes Lieblingslokal wiederzuerkennen und würde sicher auch die Live-Band, die hier jeden Montag spielt, zu schätzen wissen.

Glücklicherweise ruht sich das L'Aromatik nicht auf seiner gastronomischen Historie aus, sondern vermischt Traditionelles mit einer modernen Küchen aus saisonalen Bio-Produkten. Selbst Bistro-Klassiker bekommen hier durch asiatische Einflüsse einen neuen Dreh. Auch die Weinkarte führt eine große Auswahl an Bio-Weinen und der Brunch am Wochenende wird ausschließlich mit Bio-Waren bestückt."

7 Rue Jean-Baptiste Pigalle, Montmartre/Clichy. Montag bis Sonntag 10.00 - 15.00, 19.00 - 01.00 Uhr

Text und Foto: Adam Roberts, Spotted by Locals

Spotted by Locals, Städtetipps von Insidern: Paris, Adam Roberts

Quelle: SZ

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Village Charonne - eine kleines Dorf mitten in Paris

"Etwas außerhalb des Zentrums findet man Stadtteile, die früher Vororte oder kleine Dörfer waren. Einige von ihnen, wie Belleville, Montmartre und Batignolles, zählen heute zu den bekannten Quartiers. Aber Charonne gehört für mich zu den Vierteln, die sich ihren dörflichen Charakter am besten erhalten haben - auch wenn inzwischen Hochhäusern dieses "Dorf" begrenzen.

Der einfachste Weg nach Charonne hinein führt die Rue de Bagnolet hinauf bis zur Eglise St. Germain de Charonne, einer von zwei romanischen Kirchen in Paris, an die sich direkt ein Friedhof anschließt.

Wer Ruhe abseits der Großstadthektik sucht, der findet sie hier auf den Kirchenbänken. Danach spaziert man in die Rue St. Blaise, eine kleine, lebhafte Straße mit Bars, Restaurants und Galerien. Am Ende der Rue St. Blaise ragen die eingangs beschriebenen Hochhäuser in den Himmel. Aber nur ein paar Schritte weiter durch die Rue Vitruve und die Rue des Pyrenees und man steht in der Rue des Haies - möglicherweise eine der letzten wirklich authentischen Arbeiter- und Handwerkerstraßen in Paris."

Rue de Bagnolet/Rue St. Blaise, Charonne. Täglich 24 Stunden

Text und Foto: Adam Roberts, Spotted by Locals

(sueddeutsche.de/dd)

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