Reisetipps für 2015:Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Wenn Sie im kommenden Jahr reisen, dann am besten an diese Orte. Denn einige Ziele drängen sich 2015 geradezu auf. Tipps für Europa und den Rest der Welt - von der Megametropole über die romantische Einöde bis zum Noch-Geheimtipp.

Aus der Reiseredaktion

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Chennai, Indien

Indian women sells fish at a fish market in Chennai

Quelle: picture alliance / dpa

Warum gerade 2015?

Chennai - das frühere Madras - ist die indische Megametropole für Einsteiger. In der Hauptstadt des Bundesstaates Tamil Nadu treffen Tradition und Moderne aufeinander, genauso wie verschiedenste Kultureinflüsse. Neben Sehenswürdigkeiten können Reisende den lärmend-bunten Alltag Indiens erleben - im Gegensatz zu Mumbai oder Delhi handelt es sich bei der Küstenstadt jedoch (noch) nicht um einen völlig unüberschaubaren Moloch. Die meisten Einwohner Chennais sprechen mindestens ein paar Brocken Englisch, alle wichtigen Hinweisschilder sind auch auf Englisch beschriftet, so dass Touristen sich gut zurechtfinden. Wer 2015 Indien entdecken will, findet hier den idealen Einstieg fernab breitgetrampelter Massentourismusrouten.

Das sollten Sie nicht verpassen:

Sehenswert sind das 1640 in der britischen Kolonialzeit erbaute Fort St. George und der reich geschmückte Shiva-Tempel Kapaliswarar im Stadtteil Mylapore. In der Mint Street in Georgetown, dem Herzen der Stadt, kommen alle Elemente des Indien-Flairs zusammen: Rikschas und hupende Autos, Straßenstände, Menschenmengen, Geschäfte, Garküchen, Mönche aus dem Hindu-Tempel, Frauen in Saris, Geschäftsleute. Am kilometerlangen Stadtstrand Marina Beach lässt sich bei einem Picknick das bunte Treiben beobachten. Wer entspannen oder surfen möchte, ist am Covelong-Strand besser aufgehoben. Besucher sollten die pikanten Currys und Chutneys der tamilischen Küche probieren. Und danach vielleicht ins Kino gehen: Die Filmpaläste zeigen internationale Blockbuster oder tamilische Produktionen made in "Kollywood".

Richtig ist hier, wer ...

... schon immer Indien besuchen wollte, sich bislang aber nicht so richtig getraut hat.

Sarah K. Schmidt

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Auf zum Polarlicht

Polarlicht

Quelle: Martial Trezzini/dpa

Warum gerade 2015?

2015 ist das internationale Jahr des Lichts. Ideal für die Suche nach dem spektakulärsten, mysteriösesten und womöglich schönsten Licht der Welt. Aurora borealis, das Polarlicht, lässt sich in vielen Gegenden beobachten - die Auswahl an Destinationen ist also nicht gering. Je nach Vorliebe kann man in Island, Grönland, Kanada, Alaska, Nordskandinavien, Nordschottland, Spitzbergen und Nordsibirien auf Lichtfang gehen.

Das sollten Sie nicht verpassen:

Das Wunder selbst. Das Polarlicht tatsächlich zu sehen, ist bekanntermaßen gar nicht so einfach. Um Frust zu vermeiden, sollte man ein paar Ratschläge beachten. Die Polarlichtsaison beschränkt sich auf das Winterhalbjahr. Doch die dunkelsten Zeiten sind statistisch gesehen gar nicht die besten - September, Oktober und März sind stattdessen die optimalen Monate für die Reise zum Licht. Wen es beim Wort "Polar" jetzt schon friert, sollte am ehesten im September fahren - dann sind die Temperaturen immerhin noch über dem Gefrierpunkt. Weiterhin gilt natürlich: Je nördlicher man kommt, desto eher geht das Licht an. Gleichzeitig wird ganz einfach derjenige belohnt, der es öfter versucht, belohnt: Ein Wochenendtrip nach Tromsø ist riskant, zwei Wochen in Nordnorwegen wesentlich erfolgversprechender.

Richtig ist hier, wer ...

... kein Problem mit extremer Kälte und langen Nächten hat, in denen man nicht die Kneipenszene erkundet, sondern durch den finsteren Wald stapft. Ansonsten werden leidenschaftliche Fotografen den Finger nicht mehr vom Auslöser bekommen und Naturliebhaber womöglich das Spektakel ihres Lebens sehen.

Katharina Wilhelm

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Neapel

Neapel, Italien

Quelle: nikla - Fotolia

Warum gerade 2015?

Das "Jahr des Lichts" steht also bevor. Falls das Polarlicht zu weit weg ist, hier noch ein Vorschlag: Wagen Sie sich nach Neapel. Denn wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten - und wo gibt es beides in stärkerem Kontrast als dort?

Das sollten Sie nicht verpassen:

Zwischen engen Gassen, in denen sogar an Sommertagen tiefe Nacht zu herrschen scheint, und dem blendenden Anblick von Capri, Ischia und Procida im Meer liegen Welten. Tasten wir uns vom Dunkel zum Licht vor. Wahrlich düster ist der "Cimitero delle Fontanelle", ein morbider Mittelpunkt des neapolitanischen Totenkults. In kühlen, stillen Gewölben werden hier Abertausende offen aufgestapelte Schädel und Knochen früherer Einwohner in Ehren gehalten. Wenige Ecken weiter tobt das längst nicht immer süße Leben in der Altstadt rund um Orientierungspunkte wie Piazza Dante und Piazza del Gesú. Angst, sich zu verirren? Dann gehen Sie die Spaccanapoli entlang, die Gasse führt schnurgerade durch das alte Neapel. Durchatmen lässt es sich auf dem noblen Innenstadthügel Vomero, das Panorama von Castel Sant'Elmo oder San Martino ist spektakulär. Hinab Richtung Promenade trägt dann die Seilbahn "Funicolare di Chiaia". Am Lungomare flanieren und posieren Jung und Alt, spätestens jetzt wird die Sonnenbrille unverzichtbar. Perfekter Aussichtspunkt hier am Wasser: das Castel dell'Ovo. Wer geblendet werden will, nimmt eine Fähre zu den Inseln, nach Sorrento oder weiter zur Amalfi-Küste. Trotz allen Verfalls und Ausverkaufs gibt es sie dort nämlich noch, die sonnendurchfluteten Postkartenidyllen, für die die Region einst so berühmt wurde.

Richtig ist hier, wer ...

... sich nicht vom miesen Ruf der Stadt abschrecken lässt und Dinge gerne mit eigenen Augen sieht. Vorsicht ist zwar angebracht und die berüchtigte Straßenkriminalität leider keine Erfindung. Neapel aber deshalb zu meiden, wäre jammerschade.

Irene Helmes

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Brasilien

Sie zählt zu Brasiliens schönsten Stränden: die Praia do Sancho

Quelle: Manuel Meyer/dpa

Warum gerade 2015?

Nach dem Sport ist vor dem Sport: Die WM 2014 in Brasilien ist vorbei, im Jahr 2016 tritt der olympische Zirkus in Rio de Janeiro auf. Da ist 2015 die ideale Zwischenzeit, um sich mal persönlich im Land umzuschauen, ohne vom sportlichen Trubel abgelenkt zu werden. Und bei der Übertragung der Sommerolympiade streut der Kenner lässig ein: Da war ich auch schon.

Das sollten Sie nicht verpassen:

Ipanema ist berühmter, und Sie können auch an den Stadtstränden von Rio de Janeiro baden, tauchen, surfen. Noch schöner ist es aber auf der Insel Fernando de Noronha: Dort liegt der perfekte Strand, der Sand halbmondförmig zwischen Hügeln: Zur einsamen Praia do Sancho kommt man nur mit dem Boot - oder durch eine enge Grotte. Wem der Archipel im Atlantik zu abgelegen ist, der bleibt in der Nähe von São Paulo: Hier liegt die Ilhabela, die "schöne Insel".

Richtig ist hier, wer ...

... Fußball, Samba und Strände mag. Und kein Karnevals-Muffel ist.

Katja Schnitzler

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Bornholm

Bornholm

Quelle: Stephan Morrosch - Fotolia.com

Warum gerade 2015?

Weil der Sommer 2014 im Süden äußerst bescheiden ausfiel und wir täglich neidisch auf die Wetterkarten in den Tagesthemen geschaut haben, die über Nord- und Ostsee viele Wochen lang wolkenloses, warmes Badewetter verkündeten. 2013 war es auch schon so ähnlich und seit einem gefühlten Jahrzehnt liegt der sonnenreichste Ort Deutschlands immer im Norden: 2014 war es Rügen, von wo aus die Fähre in 3,5 Stunden nach Bornholm pflügt. 2015 trauen wir uns endlich, und es wird schön werden!

Das sollten Sie nicht verpassen:

Die langen, weißen und feinsandigen Strände im Süden der Insel, etwa bei Dueodde. Hier kann man kilometerweit gehen, ohne hässliche Hotelburgen oder überhaupt ein Gebäude zu sehen - ausgenommen ein paar bunte Ferienhäuschen. Genauso wenig verpassen sollte man die Granitklippen am Nordende der Insel. Am schönsten erlebt man diese Landschaft auf einer Wanderung von Hasle hinauf zur mittelalterlichen Burg Hammershus. Es geht zuerst durch lichten Laubwald mit uralten Bäumen und Farnen, bis man das fjellartige Felsplateau mit der Burgruine erreicht. Im Spätsommer kann man sich hier an Brombeeren satt essen und den Tankern auf der Ostsee nachschauen. Apropos Essen: Unbedingt eine der Heringsräuchereien besuchen, etwa in Hasle, und goldenen Hering mit rohem Eidotter, Radieschen und Zwiebel essen, "Sonne über Gudhjem" heißt das Gericht. Mit Schnaps nachspülen!

Richtig ist hier, wer...

... gerne draußen ist, campt und die Freiheit schätzt, die diese Art der Reduzierung auf das Wesentliche mit sich bringt. Besonders auf Bornholm, wo man sich immer ein bisschen fühlt, als würde man Urlaub wie vor 40 Jahren machen. Ohne Schnickschnack. Und mit viel Sonne. Ganz sicher!

Hans Gasser

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Südafrika

Table Mountain in Cape Town

Quelle: dpa

Warum gerade 2015?

Terroranschläge in Kenia und Nigeria, Ebola in Sierra Leone und Liberia - nein, lieber nicht nach Afrika reisen. Ein Reflex, so alt wie der Tourismus. Denn immer ist es irgendwo gefährlich auf diesem riesigen Kontinent. Es wird jedoch höchste Zeit zu differenzieren. Und im Grunde muss es heißen: Jetzt erst recht, zum Beispiel nach Südafrika. Die Safari-Industrie im ganzen Süden und Osten des Kontinents leidet unter massiven Buchungsrückgängen aufgrund einer diffusen Angst europäischer und amerikanischer Touristen vor einer Epidemie, die allerdings in vier- bis fünftausend Kilometer Entfernung zu Südafrika ausgebrochen ist. Deutschland liegt auch nicht weiter weg von Sierra Leone. Und dann sind Reisen nach Südafrika zurzeit sehr günstig aufgrund des aktuellen Wechselkurses zwischen Euro und Rand.

Das dürfen Sie nicht verpassen:

Die guten Braai-, also Grillrestaurants von Kapstadt. Wie ein gelungener Abend in Kapstadt aussieht, können Sie hier lesen.

Richtig ist hier, wer ...

... Solidarität zeigen möchte. Und auch, wer mit kleinerem Budget unterwegs ist: Es gibt inzwischen viele Hostels und einen Backpacker-Busservice, Bazbus genannt. Außerdem kann man den Sommer in Südafrika schon Anfang des Jahres haben.

Stefan Fischer

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Irland

Schafe Irland

Quelle: Alexey Zarodov - Fotolia

Warum gerade 2015?

2015 ist im Chinesischen Kalender das Jahr des Schafs, und warum nach Neuseeland schweifen, wenn die irische Insel so nah ist? Irland ist auch noch schöner, größer und weitaus vielseitiger als die anderen berühmten Schafsinseln, die Färöer, auf denen sich "das Wetter nicht immer so benimmt, wie Sie es wollen" (so warben die Färöer einmal um Touristen). Zugegeben, auch die Grüne Insel Irland leidet nicht unter Regenmangel. Doch regnet es oft so sanft und leicht hernieder, dass der Regen "Irish mist" genannt wird. Am schönsten reist es sich von Juni bis September - das ist bekannt, daher ist es im Juli und August auch am vollsten.

Das sollten Sie nicht verpassen:

Sie sind so berühmt wie Irlands Schafe: die Cliffs of Moher. Die meisten Touristen drängen sich am Besucherzentrum am O'Brien's Tower (wenige Kilometer südlich des Musikpub-Dorfs Doolin). Wahre Genießer stellen sich höchstens kurz dazu, dann lassen sie die Menge hinter sich und wandern ein paar Stunden lang am Moher-Küstenweg entlang.

Richtig ist hier, wer ...

... nach Wandern, Radfahren, Reiten, Surfen, Bodyboarden, Klettern noch in Stimmung ist für einen gemütlichen Plausch mit Einheimischen im Dorfpub.

Katja Schnitzler

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Gascogne

La Bastide d'Argmagnac, Frankreich

Quelle: Gerhard Seybert - Fotolia

Warum gerade 2015?

Über das Périgord rümpfen sie weiter im Süden, in der Gascogne, die Nase. Viel zu touristisch sei es da inzwischen, und die Gänseleber von dort sei auch nicht mehr, was sie einmal war. Nun ist das Périgord noch weit davon entfernt, eine zweite Provence zu werden. Aber der Prozess, der selbst in der Gascogne bereits eingesetzt hat, ist dort schon weiter vorangeschritten: Dass Ausländer Häuser kaufen und zu Feriensitzen machen, die Preise verderben und so die Bodenständigkeit verloren geht. In der Gascogne hingegen ist Frankreich derzeit tatsächlich noch sehr französisch. Fragt sich: Wie lange noch?

Das sollten Sie nicht verpassen:

Von den wenigen Weinbergen, deren Rebstöcke im 19. Jahrhundert die Reblaus überlebt haben, befinden sich einige hier in der Gascogne. Wer einen Wein trinken möchte, dessen Trauben an einem beinahe 150 Jahre alten Rebstock gereift sind, kann es hier tun - und beinahe nur hier.

Richtig ist hier, wer ...

... sich nicht zu den Vegetariern zählt und das Tier, dessen Fleisch er gerade isst, gerne persönlich gekannt hat. Das erste Glas Wein des Tages sollte man am besten auch bereits mittags vertragen.

Stefan Fischer

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Nepal

A trekker stands in front of Mount Everest at Kala Patthar in Solukhumbu District

Quelle: Navesh Chitrakar/Reuters

Warum gerade 2015?

Noch gibt es sie: sagenumwobene Gipfel, einsame Wanderpfade mitten durch atemberaubende Hochgebirgslandschaften, Einblicke in ein Leben fernab westlicher Zivilisationen. Nepal befindet sich in einem Moment des Übergangs: Einerseits finden Trekking-Urlauber hier noch echtes Abenteuer und unberührte Natur. Andererseits verfügt der Himalaya-Staat mittlerweile über eine so gut ausgebaute Tourismus-Infrastruktur, dass die meisten Trails ein lückenloses Netz an Tea Houses, also einfachen Unterkünften, bieten. In Scharen stehen Wanderurlauber aus aller Welt mittlerweile auf den Routen zum Mount Everest Basecamp und rund um die Annapurna "im Stau". Das ist gut für alle, die 2015 abseits deser prestigeträchtigen Massenrouten noch weitgehend unbekannte Geheimtipps vorfinden.

Das sollten Sie nicht verpassen:

Die Route rund um den gut 8000 Meter hohen Manaslu bietet all denen ein herausforderndes Trekking-Erlebnis, denen die Alpen zu voll und zu langweilig geworden sind. Zelte und Verpflegung muss auf dieser Tour niemand mehr tragen (lassen). Mittlerweile gibt es nach jeder Etappe die Möglichkeit, mit einem Dach über dem Kopf zu nächtigen. Die Unterkünfte sind jedoch meist sehr einfach - es empfiehlt sich ein Daunenschlafsack mit niedrigschwelliger Komforttemperatur. Wer vor Kollegen und Bekannten nach der Rückkehr nun partout angeben will: "Ich war im Urlaub übrigens auf dem Mount Everest ...", der sollte wenigstens den Trampelpfad gen Basislager verlassen und lieber die Tour zum Vorgipfel Gokyo Ri wählen.

Richtig ist hier, wer ...

... ein unvergleichliches Naturerlebnis und die sportliche Herausforderung sucht, auf Komfort verzichten kann und Bergerfahrung mitbringt. Die Touren sollten auf keinen Fall unterschätzt werden: Neben der Höhenkrankheit drohen in der Region auch immer wieder gefährliche Wetterumbrüche, Erdbeben und Lawinen.

Sarah K. Schmidt

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Kulturhauptstadt Mons

Feuerdrachen, Google und Van Gogh: Mons ist Kulturhauptstadt 2015

Quelle: dpa-tmn

Warum gerade 2015?

Mons? Nie gehört? Nun, es kann nicht immer Istanbul oder Marseille sein. Nach Geheimtipps wie dem finnischen Turku (2011) oder dem slowakischen Košice (2013) liegt auch 2015 wieder eine der beiden europäischen Kulturhauptstädte weit ab vom touristischen Trubel. Die einstige Industriehochburg Mons, zu Deutsch auch Bergen, findet sich im Westen Belgiens in der französischsprachigen Wallonie und hat Großes vor. "Wenn sich 2015 dem Ende zuneigt, wird man Mons nicht nur als temporäre Kulturhauptstadt wahrnehmen, sondern es wird in der selben Liga spielen wie Europas größte Kulturhauptstädte", heißt es mutig in einer Ankündigung.

Das sollten Sie nicht verpassen:

"Wochenenden des Wahnsinns" sind versprochen. Zu diesen Terminen lädt Mons jeweils eine europäische Stadt beziehungsweise deren Künstler ein - für neue Einsichten in die belgische und internationale Szene. Wer es etwas klassischer mag: Das Kohlerevier Borinage rund um Mons erschien dem jungen Vincent van Gogh einst angeblich so malerisch wie "das alte Venedig oder Arabien"; zum 125. Todestag gibt es zu seinen Ehren die große Ausstellung "Geburt eines Künstlers". Besonders in den Mittelpunkt rückt Mons jedoch die Stadtentwicklung. Ganze Viertel wurden und werden - natürlich begleitet von Kontroversen - umgestaltet, es gibt ein neues Kulturquartier und ein aufgehübschtes Schlachthofviertel. Und die Gelegenheit, "Work in Progress" zu beobachten: Am - von Stararchitekten umgemodelten - Bahnhof etwa wird noch eifrig gewerkelt. Zum offiziellen Programm für 2015 in Mons geht es hier.

Richtig ist hier, wer ...

... schon alle Städte des Kontinents zu kennen glaubte und nicht abwinkt, sobald er Kultur oder Europa hört. Und wer tatsächlich schon einmal in Mons gewesen sein sollte, dem versprechen die Veranstalter schließlich nichts weniger als eine "Transformation", eine "neu erfundene Stadt". Noch sind sie nicht widerlegt.

Irene Helmes

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Kulturhauptstadt Pilsen

Bierkultur und Maori-Geister: Pilsen ist Kulturhauptstadt 2015

Quelle: dpa-tmn

Warum gerade 2015?

Die westböhmische Stadt liegt um die Ecke, nur 75 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. In Pilsens schöner, denkmalgeschützter Altstadt finden sich Bauwerke aus sämtlichen Epochen von Gotik bis Jugendstil. Zudem ist die Metropole für Brauereikunst noch lange nicht so touristisch überlaufen wie Tschechiens Hauptstadt Prag - hier lässt sich ein entspanntes Wochenende verbringen. Wem das allein noch nicht genug gute Gründe für einen Besuch sind, der bekommt 2015 noch einen besonders guten dazu: Plzeň ist dann neben Mons die zweite europäische Kulturhauptstadt. Das ganze Jahr über findet unter dem Motto "Pilsen open up!" ein bunt gemixtes Programm aus Kunst-, Theater- und Musikveranstaltungen statt.

Das sollten Sie nicht verpassen:

Beim Sightseeing gehören die zentrale St.-Bartholomäus-Kathedrale, das Marionetten-Museum und die Pilsener-Urquell-Brauerei zum Pflichtprogramm. Ein Schwerpunkt des Kulturhauptstadt-Jahres ist der "Neue Zirkus". Artisten aus aller Welt machen 2015 aus Pilsen eine große Manege. Mit der "Hidden City"-App sollen Besucher sich von Einwohnern versteckte Orte zeigen und die Geschichten dazu erzählen lassen. Besonders sehenswert wird außerdem die Ausstellung von Porträts des Pilsener Künstlers Bohumír Lindauers, der im 19. Jahrhundert Neuseelands Maori-Häuptlinge im Stil Wiener Bürgerportäts malte. Für das Pilsener Kulturjahr verlassen diese Bilder erstmals Neuseeland. Im Sommer stehen ein Musikfestival und neun "Barock-Wochen" an. Einen adventlichen Abschluss findet "Pilsen open up!" am 12. Dezember mit einem Lichterfest.

Richtig ist hier, wer ...

... nicht weit weg will, Lust auf Geschichte, Kunst, Kultur und ein kühles Bier hat.

Sarah K. Schmidt

Sie planen ein verlängertes Wochenende für das kommende Jahr und können sich zwischen Städtetrip und Wanderurlaub nicht entscheiden? Dann machen Sie einfach beides - mit diesen Tipps finden Sie geeignete Ziele.

© SZ.de/ihe/kaeb/rus
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