Neues Gehry Hotel,:Spitze Winkel, sanfte Kurven

Nach dem Guggenheim-Museum in Bilbao feiert das spanische Baskenland ein zweites Werk des Stararchitekten Frank Gehry. Das Marques de Riscal liegt in Elciego im Herzen der Weinregion Rioja.

Seit 1997 gehört das Guggenheim-Museum in Bilbao zu einer der beliebtesten Touristenattraktionen des Landes. Das neue Projekt wollte der in Kanada geborene Gehry wegen der großen Entfernung zu seiner Wahlheimat Kalifornien eigentlich gar nicht annehmen. Die Besitzer des Weingutes luden den 82-Jährigen jedoch zu einem Besuch ein und servierten ihm einen Wein aus seinem Geburtsjahr 1929. "Er war sehr gut und nach einigen Gläsern habe ich angenommen", sagte Gehry der Zeitung El Mundo.

Auf Haupt- und Nebengebäude verteilt, erwarten zwei Gourmet-Restaurants und 43 modern ausgestattete Suiten sowie ein ausgedehnter Spa-Bereich die Gäste. Auch bei der Inneneinrichtung war Gehry federführend. Überragt und optisch akzentuiert wird das Ganze von einer kühnen Dachkonstruktion mit einer (fast) frei schwebend wirkenden Titanhaut. Die in Rosé, Silber und Gold eingefärbten Platten sollen die Blätter und das Geäst einer Weinrebe stilisiert darstellen. Soviel Luxus hat natürlich seinen Preis, selbst die Spezialarrangements beginnen bei etwa 300 Euro die Nacht - pro Person.

Frank 0. Gehry, eigentlich Frank Ephraim Goldberg, studierte in Los Angeles und betreibt dort seit über vierzig Jahren ein Architekturbüro. Er vertritt eine Architektur ohne Regeln. Seine frühen Bauten Ende der 1950er Jahre zeigen sich kubisch, Ende der 1970er begann er, Gebäude zu errichten, die additiv und gebrochen wirken. Hierbei benutzte er einfache Materialien aus dem Baumarkt und erzielte bewusst den Eindruck unfertiger Gebäude. Charakteristisch für Gehry sind abgewinkelte Ebenen, kippende Räume, umgekehrte Formen und eine gebrochene Geometrie. Auch in Deutschland hat Gehry bereits mehrere Projekte realisiert, unter anderem den neue Zollhof im Düsseldorfer Medienhafen, den Gehry-Tower in Hannover und das Museum für zeitgenössische Kunst MARTa in Herford.

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