Regierungspartei verliert in ihrer Machtbasis
Die militärnahe Regierungspartei USDP hat am Montag starke Verluste bei der historischen Parlamentswahl in Myanmar eingeräumt. "Wir haben sämtliche Sitze in der Region des Irrawaddy-Delta verloren", sagte der USDP-Vorsitzende Htay Oo.
Wahlen in Myanmar:Gebremste Favoritin
Freiheitskämpferin Aung San Suu Kyi wird voraussichtlich die Wahlen in Myanmar gewinnen - Präsidentin kann sie trotzdem nicht werden. Dafür hat das Militär gesorgt.
Das Delta galt als eine Machtbasis der Regierungspartei. Auch der Parteichef verlor seinen Sitz. "Landesweit gab es mehr Niederlagen als Siege", sagte Htay Oo dem Sender DVB. Die Partei akzeptiere dieses Ergebnis, auch wenn die Auszählungen noch nicht offiziell beendet seien. Der Wille des Volkes zähle. Myanmar war bis 2011 eine Militärdiktatur.
"Bleibt friedlich und ruhig", fordert Suu Kyi
Die oppositionelle Nationalliga für Demokratie (NLD) zeigte sich in ihrer Parteizentrale unterdessen siegesgewiss. "Es ist zu früh, unseren Kandidaten zu gratulieren, aber ihr habt sicher alle eine Vorstellung, wie die Ergebnisse aussehen", sagte die Vorsitzende, Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Niemand solle aber herumprahlen, das verletze die Gefühle der Verlierer. "Bleibt friedlich und ruhig", sagte Suu Kyi. Ein echter Sieg müsse zum Wohle des Landes begangen werden, nicht als Erfolg einer Gruppe oder gar eines Einzelnen gefeiert werden.
Nach eigenen Hochrechnungen hat die NLD mehr als 70 Prozent der zu besetzenden Mandate erobert. Dieses Resultat beruhe auf Ergebnissen einzelner Wahllokale im ganzen Land, teilte ein Parteisprecher mit.