Vetements-Chefdesigner Demna Gvasalia:"Ich habe alles bei H&M gekauft"

Lesezeit: 10 min

Demna Gvasalia trägt gerne Kappen und zieht sich ansonsten an, wie eben an dem Tag gerade die Laune ist. Oft schwarz. (Foto: Julien Mignot/The New York Times/Redux/laif)

Demna Gvasalia, Kreativchef der Marke Vetements, wollte früher modisch nicht auffallen. Menschen interessieren ihn bis heute mehr als Kollektionen. Das ist unerhört, und übrigens auch unerhört teuer.

Von Johanna Adorján

Ende Januar gab es in Paris eine Modenschau, die vollkommen anders war als alles, was sonst auf Laufstegen gezeigt wird. Die Models sahen aus, als hätte man kurz vor der Show ein paar Leute aus der Pariser Metro gezogen und losgeschickt, und zwar so, wie sie an diesem Tag eben gerade angezogen waren. Da war ein massiger Schwarzer in einer dieser Lederjacken, die ein bisschen zu groß und zu neu aussehen, um richtig cool zu sein. Eine weiße Frau im Trenchcoat hielt die ganze Zeit einen Motorradhelm in der Hand, als müsse sie gleich weg. Ein Typ mit Smiley-Schal wirkte, als komme er direkt aus einem Techno-Club; elegant war die grauhaarige Dame im Pelz; der ältere Herr, der sein Hemd in seine geräumige Cordhose gestopft hatte, wirkte unsicher. Allen war gemein, dass sie mit dem, was sie trugen, eins zu sein schienen, niemand sah aus, als führte er etwas vor.

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