Vertrauter Putins:Moskaus Bürgermeister ruft vorgezogene Wahl aus

Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin hat eine vorgezogene Neuwahl für sein Amt ausgerufen.

Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin hat am Mittwoch eine vorgezogene Neuwahl für sein Amt ausgerufen. Er reichte bei Präsident Wladimir Putin seinen Rücktritt ein und kündigte zugleich an, bei der vorgezogenen Wahl anzutreten. Die bislang erst für 2015 vorgesehene Entscheidung über ein neues Stadtoberhaupt wird voraussichtlich auf den 8. September 2013 vorverlegt.

Sobjnanin ist ein Vertrauter Putins. "Wir haben lange zusammen gearbeitet und ich kenne Ihre Fähigkeiten", sagte der Präsident laut russischen Nachrichtenagenturen zu Sobjanin. "Ich wünsche Ihnen Erfolg", fügte Putin demnach hinzu. Sobjanin solle die Amtsgeschäfte bis zur Wahl weiter führen.

Sobjanins Entscheidung könnte der Versuch sein, die kremlkritische Opposition zu schwächen. Seinen politischen Gegnern bleibt wenig Zeit, um sich für die Wahl in Stellung zu bringen. Laut einem Bericht der Tageszeitung Wedomosti hat Sobjanin die vorgezogene Neuwahl bereits seit dem vergangenen Jahr vorbereitet. Mit einem Wahlsieg könnte der Stadtchef demonstrieren, dass er die Unterstützung der Bürger genießt.

Für den Bürgermeister ist es der erste Stimmungstest an der Urne - er war im Jahr 2010 vom Kreml ernannt worden. Inzwischen wurden auch unter dem Eindruck heftiger Proteste gegen Putins erneute Wahl zum Präsidenten im Winter 2011/2012 die Bestimmungen geändert.

© Süddeutsche.de/AFP/mane - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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