Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat den ehemaligen kongolesischen Warlord Germain Katanga für schwere Kriegsverbrechen wie Mord schuldig gesprochen. Der 35-Jährige mit dem Beinamen "Simba" (Löwe) sei mitverantwortlich für ein Massaker an mehr als 200 Bürgern im Dorf Bogoro 2003, urteilten die Richter in Den Haag.
Sie sprachen den Angeklagten jedoch vom Vorwurf frei, Kindersoldaten rekrutiert und Mädchen als Sexsklavinnen missbraucht zu haben. Es sei nicht erwiesen, dass er tatsächlich absolute Befehlsgewalt über die Miliz hatte. Das Strafmaß wird bei einer späteren Sitzung festgelegt. Der Milizenführer Mathieu Ngudjolo Chui, der auch wegen dieses Verbrechens vor Gericht stand, war Ende 2012 freigesprochen worden.
Katanga soll den Ngiti angehören, einer Untergruppe der Lendu. 2005 wurde "Simba" auf Anordnung der kongolesischen Behörden festgenommen und im Oktober 2007 an den IStGH in Den Haag überstellt. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Geboren wurde Katanga 1978 in Mambasa im rohstoffreichen Ostkongo. Anfang 2003 stieg er zum Anführer der FRPI auf und leitete die Miliz bei Attacken der ethnischen Lendu-Gruppe gegen die verfeindeten Hema.