Das Wunder ist ausgeblieben: Der Oberste Gerichtshof der USA hat ein Gnadengesuch der zum Tode verurteilten Doppelmörderin Teresa Lewis abgelehnt. Damit steht die erste Hinrichtung einer Frau im US-Bundesstaat Virginia seit fast 100 Jahren kurz bevor.
Zwei der drei Richterinnen des neunköpfigen Supreme Court hätten sich für eine Aussetzung der Hinrichtung ausgesprochen, heißt es in der Mitteilung des Gerichts.
Bereits am vergangenen Freitag hatte der Gouverneur von Virginia, Bob McDonnell, ein Gnadengesuch der 41-Jährigen abgelehnt. Die Hinrichtung durch eine Giftspritze soll nun am Donnerstag stattfinden.
Seit Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA 1976 sind dort bisher erst elf Frauen hingerichtet worden, wohingegen mehr als 1200 zum Tode verurteilte Männer starben. In Virginia wurde zuletzt 1912 gegen eine Frau die Todesstrafe vollstreckt.
Teresa Lewis war schuldig gesprochen worden, im Jahr 2002 den Mord an ihrem Ehemann und ihrem Stiefsohn in Auftrag gegeben zu haben, um an eine Lebensversicherungspolice im Wert von 250.000 Dollar (191.000 Euro) zu gelangen. Sie habe ihre Komplizen durch sexuelle Gefälligkeiten und Manipulation davon überzeugt, die Morde zu begehen, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Das Urteil ist allerdings stark umstritten, da Lewis lediglich über eine sehr geringe Intelligenz verfügt. Nach Ansicht ihrer Anwälte grenzt ihr Geisteszustand an eine Behinderung, was ein Todesurteil ausschließen müsste. Zudem wird bemängelt, dass die beiden Männer, die die Tat letztlich ausgeführt hatten, mit lebenslangen Haftstrafen davonkamen.
Auf einer Website von Freunden und Unterstützern war zuletzt ein Audio-File mit der Stimme von Teresa Lewis zu hören: Darauf singt die 41-Jährige "I need a miracle".