Tokio:Japan wirft China Provokation im Ostchinesischen Meer vor

Streitpunkt zwischen den beiden Ländern: Eine Inselgruppe, die von Japan als Senkaku und von China Diaoyu bezeichnet wird. (Foto: REUTERS)
  • Japan hat gegen den Einsatz eines chinesischen Kriegsschiffes in der Nähe umstrittener Inseln im Ostchinesischen Meer protestiert.
  • Die Fregatte habe sich in der Nähe des Seegebietes aufgehalten, das Japan als sein Hoheitsgebiet betrachtet.
  • Japan bestellte den chinesischen Botschafter in Tokio ein und warf China vor, mit dem Einsatz des Kriegsschiffs provozieren zu wollen.

Japan hat den Botschafter Chinas einbestellt, um gegen die Präsenz eines chinesischen Kriegsschiffes nahe einer umstrittenen Inselgruppe im Ostchinesischen Meer zu protestieren. Die Fregatte habe sich in der Nähe des Seegebietes aufgehalten, das Japan als sein Hoheitsgebiet betrachtet, teilte die Regierung in Tokio mit. Dabei handelt es sich um eine Inselgruppe, die von Japan Senkaku und von China Diaoyu bezeichnet wird.

Japan warf China vor, mit dem Einsatz des Kriegsschiffs provozieren zu wollen. "Japan ist extrem besorgt über diese Aktion, die einseitig die Spannung in diesem Gebiet erhöht", warnte Kabinettssekretär Yoshihide Suga. Die japanischen Behördenvertreter erklärten, es sei jedoch das erste Mal, dass hier ein Kriegsschiff entdeckt worden sei. Chinas Verteidigungsministerium erklärte, es werde die Berichte prüfen.

Beide Staaten erheben Anspruch auf die unbewohnten Felsinseln, in deren Umgebung Öl- und Gasvorkommen vermutet werden und die in einem fischreichen Gebiet liegen. Dort kam es immer wieder zu Konfrontationen von Schiffen der Küstenwachen Japans und Chinas.

Ringen um Vorherrschaft in der Region

Der Streit um die Inselgruppe ist schon seit längerem Teil eines Ringens um die Vorherrschaft in der Region, an dem auch Russland und die USA beteiligt sind.

Als die chinesische Fregatte vor der Inselgruppe auftauchte, waren nach japanischen Angaben auch drei russische Kriegsschiffe in der Gegend. Es werde geprüft, ob es sich dabei um eine abgestimmte Aktion gehandelt habe. Russland und Japan sind ebenfalls in einen Streit um Inseln verstrickt. Derzeit bereiten sich die USA, Japan und Indien auf ein gemeinsames Marinemanöver vor.

© SZ.de/Reuters/dpa/fie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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