Das Bundesarchiv hat sich geirrt. Der frühere V-Mann und Thüringer Rechtsradikale Kai-Uwe Trinkaus alias "Ares" war zu DDR-Zeiten wohl doch nicht Mitarbeiter der Stasi. Eine Sachbearbeiterin des Militärarchivs in Freiburg "hat sich bedauerlicherweise in der Zeile vertan", stellte die Behörde nun klar.
Dies hätte nicht geschehen dürfen, heißt es zerknirscht in einem Schreiben an den Thüringer Landtag. Dort beschäftigt sich ein Untersuchungsausschuss mit dem Vorgehen des Landesamts für Verfassungsschutz und dessen früherem Spitzel.
Vergangene Woche hatte ein Schreiben des Bundesarchivs die Abgeordneten elektrisiert. Denn ein altes Dokument schien zu belegen, dass der Spitzel schon zu DDR-Zeiten für den Geheimdienst tätig war.
Trinkaus dementierte das umgehend und fügte hinzu, die Meldung über seine vermeintliche Stasi-Vergangenheit habe ihn amüsiert. Es sei ihm rätselhaft, wie sie zustande gekommen sei. Zwar sei ein Großteil seiner Familie bei der Stasi gewesen, er selbst jedoch nicht.
Das Bundesarchiv hatte sich auf eine Akte über Trinkaus' Studium an einer Offiziersschule der Nationalen Volksarmee bezogen. Angeblich habe es dort in dem Feld "Bemerkung" einen Eintrag gegeben, dass Trinkaus zum Ministerium für Staatssicherheit gehörte. Das aber stimmte nicht. Die Bemerkung war einer anderen Person zugeordnet.