Syrische Führungsspitze:Kaum ernannt, schon verbannt

Autokrat mit Personalproblemen: Enge Mitarbeiter des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad setzen sich ab, andere kommen bei Attentaten ums Leben. Was bleibt, sind die immer gleichen Aufnahmen des Ernennungszeremoniells. Eine Auswahl prominenter Fälle.

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Ein Autokrat mit Personalproblemen: Enge Mitarbeiter des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad setzen sich ab, andere kommen bei Attentaten ums Leben. Was bleibt, sind die immer gleichen Aufnahmen des Ernennungszeremoniells. Mit dieser Pose hat der syrische Präsident Baschar al-Assad (rechts im Bild) inzwischen leidvolle Erfahrungen gemacht. Vor zwei Monaten hatte er Riyad Hijab (Riad Hidschab) zum Ministerpräsidenten ernannt. Am 6. August gab Hijab bekannt, das Land verlassen und sich der Opposition angeschlossen zu haben. Das Regime verkündete freilich, Hijab sei gefeuert worden. Es war nicht der erste Rückschlag, den Assad zu verkraften hatte.

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Gleiche Pose, ähnlicher Fall: Im September 2008 wurde Nawaf Fares (links) zum Botschafter Syriens im Irak ernannt. Im Juli 2012 sagte der einstige Polizist und Gouverneur, er habe dem Regime abgeschworen und kämpfe nun auf der Seite des syrischen Volkes. Dem arabischen TV-Sender al-Dschasira zufolge sind vier Kabinettsmitglieder, 29 ranghohe Militärs und Sicherheitsbehamte, acht Diplomaten und vier Parlamentarier zu den Aufständischen übergelaufen oder getötet worden. Eine interaktive Übersicht gibt es hier.

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(Foto: REUTERS)

Anderer Raum, gleiche Haltung: Das Foto vom 9. Oktober 2011 zeigt Präsident Assad bei der Ernennung von Daoud Rajha zum Verteidigungsminister. Neun Monate später kam Rajha bei einem Bombenanschlag der Rebellen in Damaskus ums Leben. Auch sein Vorgänger ...

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... Hassan Turkmani, hier bei seiner Vereidigung im Mai 2004, starb bei dem Attentat. Al-Dschasira zufolge hatte Turkmani Assad zuletzt als stellvertretender Armeechef (Deputy Commander in Chief of the Army and Armed Forces) gedient.

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Und auch dieser Mann war von dem Attentat betroffen: Mohammed Ibrahim al-Shaar. Gerüchten, wonach der Innenminister (hier bei seiner Ernennung am 16. April 2011) getötet wurde, widersprach das staatliche Fernsehen. Al-Shaar soll verletzt worden sein, sein Zustand sei aber stabil. Ob er sein Amt weiterhin ausübt, ist unklar.

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