Schwulen- und Lesbenrechte:Uruguay erlaubt Homo-Ehe

Freude und Rührung: Uruguayische Bürger feiern das Abstimmungsergebnis im Parlament von Montevideo. (Foto: REUTERS)

Als zweites Land in Südamerika führt Uruguay die gleichgeschlechtliche Ehe ein. Das Abgeordnetenhaus stimmte mit großer Mehrheit für einen Gesetzentwurf, dem zuvor bereits der Senat zugestimmt hatte. Außerdem wurde das Heiratsalter auf 16 Jahre heraufgesetzt.

Uruguay hat als zweites südamerikanisches Land die Homo-Ehe erlaubt. Das Abgeordnetenhaus stimmte am Mittwoch mit großer Mehrheit für ein Gesetz, dass Eheschließungen vom Geschlecht unabhängig macht. 71 von 92 Abgeordneten im Unterhaus votierten für den Entwurf, der 90 Tage nach dem Beschluss in Kraft tritt. Der Senat hatte dem bereits zugestimmt.

Verteter von Homosexuellen-Organisationen priesen die Abstimmung als "historisch" für das Land. Präsident José Mujica hatte sich für die gleichgeschlechtliche Ehe eingesetzt. Widerstand kam von der katholischen Kirche.

Auf dem Platz vor dem Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Montevideo versammelten sich dutzende Unterstützer des Gesetzes. Zu elektronischer Musik schwangen sie Regenbogenflaggen und feierten die Entscheidung.

In den vergangenen sechs Jahren war in Uruguay bereits die Lebenspartnerschaft sowie die Adoption von Kindern durch homosexuelle Paare genehmigt worden. Zudem wurden Homosexuelle für die Streitkräfte zugelassen.

Argentinien führte Homo-Ehe 2010 ein

Das jetzt beschlossene neue Gesetz sieht weitere Änderungen beim Scheidungs-, Erb- und Adoptionsrecht vor. Das Mindestalter für die Eheschließung für alle Paare wurde zudem auf 16 Jahre angehoben. Bislang konnten Frauen ab zwölf und Männer ab 14 Jahren heiraten.

Uruguays Nachbarland Argentinien hatte gleichgeschlechtliche Ehen 2010 erlaubt. Auch in Mexiko-Stadt dürfen lesbische und schwule Paare heiraten.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/mane - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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