Prozess:IS-Terrorist aus Dinslaken zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt

Der Angeklagte Nils D. verhüllt im Januar sein Gesicht im Gerichtssaal. (Foto: dpa)
  • Das OLG Düsseldorf verurteilt den IS-Terroristen Nils D. aus Dinslaken zu viereinhalb Jahren Haft.
  • Dieser hatte gestanden, als Mitglied des sogenannten Sturmtrupps des IS in Syrien Menschen verhaftet und Foltergefängnisse bewacht zu haben.
  • Vor gut einem Jahr war er nach seiner Rückkehr nach Deutschland festgenommen worden.

Der geständige islamistische Terrorist Nils D. aus Dinslaken ist vom Düsseldorfer Oberlandesgericht zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der 25-Jährige sei Mitglied der Terrorgruppe Islamischer Staat gewesen, befand das Gericht unter Vorsitz von Richterin Barbara Havliza.

Die Bundesanwaltschaft hatte eine drei Monate längere Haftstrafe beantragt. Er habe der Terrormiliz die Treue geschworen und ihr gedient.

Nils D. hatte gestanden, als Mitglied des sogenannten Sturmtrupps des IS Menschen verhaftet und Foltergefängnisse bewacht zu haben. Im Prozess distanzierte er sich vom IS. Er gehörte einer Gruppe von Salafisten an, die sich aus Dinslaken-Lohberg nach Syrien abgesetzt hatte.

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Nils D. gehörte zur "Gestapo des IS". Vor Beginn seines Prozesses gibt er tiefe Einblicke in die entsetzliche Welt der Terrormiliz.

Von Lena Kampf

Vor gut einem Jahr war er nach seiner Rückkehr nach Deutschland festgenommen worden. Ihm wurde vorgeworfen, als IS-Mitglied dessen "Kerngeschäft" verrichtet, nämlich die Bevölkerung eingeschüchtert zu haben. Bewaffnet mit Kalaschnikow, Handgranaten und Sprengstoffgürtel habe er mit seinen Komplizen Häuser umstellt und vermeintliche Spione und Deserteure aus den Reihen des IS in die Foltergefängnisse gebracht.

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