Prozess in Ägypten:Verfahren gegen Mubarak vertagt

Das Gericht braucht mehr Zeit und mehr Beweise - der Prozess gegen den ägyptischen Ex-Präsidenten ist vertagt worden. Der zweite Verhandlungstag, den Mubarak erneut vom Bett aus verfolgte, dauerte nur zwei Stunden.

Nach nur zwei Stunden Verhandlungsdauer ist der Prozess gegen den ägyptischen Ex-Präsidenten Hosni Mubarak vertagt worden. Das Verfahren soll am 5. September fortgesetzt werden. Damit sei Zeit für die Beibringung zusätzlicher Beweismittel gewonnen, begründete der Vorsitzende Richter Achmed Rifaat die Entscheidung.

Mubarak verfolgte den zweiten Verhandlungstag erneut vom Bett aus in einem Käfig, der im Gerichtssaal aufgebaut wurde. (Foto: dpa)

Die Anklage wirft Mubarak die Tötung von mehr als 800 Demonstranten sowie Amtsmissbrauch vor. Der Ex-Herrscher verfolgte das Verfahren wie schon am ersten Prozesstag vor knapp zwei Wochen vom Krankenbett aus. Künftig werde es von dem Prozess keine Live-Übertragung im Fernsehen mehr geben, gab Richter Rifaat weiter bekannt.

Bereits in der ersten Sitzung hatte sich Mubarak für nicht schuldig erklärt. Zusammen mit ihm stehen seine beiden Söhne Gamal und Alaa wegen illegaler Bereicherung vor dem Richter. Mubarak wird seit seinem Sturz im Februar infolge von Massenprotesten wegen Herzproblemen im Krankenhaus behandelt.

Vor dem Gerichtssaal kam es kurzzeitig zu einem Handgemenge zwischen Anhängern und Gegnern des gestürzten Präsidenten. Hunderte Mubarak-Anhänger protestierten gegen das, was sie als Demütigung des ehemaligen Machthabers bezeichneten.

© sueddeutsche.de/dpa/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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