In den USA herrschte von 1920 bis 1933 ein striktes Alkoholverbot - erfolgreich war es nicht. Während der Prohibition florierte der Handel mit Bier, Wein und Schnaps - die Kriminalität nahm stetig zu, Kartelle wurden groß und reich. Auf diesem Foto von 1924 zerstören Regierungsbeamte konfiszierte Whiskey-Flaschen.
Die Kriminellen ließen sich ausgefallene Schmuggelmethoden einfallen. Hier ist ein Auto zu sehen, in dessen Dach fast 400 Liter Schnaps in einem Tank versteckt waren.
So wie heute die harten Drogen oft über den Wasserweg in die USA transportiert werden, lief auch damals viel Schmuggel über Schiffe. Auf diesem vor der Freiheitsstatue ankernden britischen Trawler wurden 1927 Tausende Whiskey-Flaschen entdeckt.
Die Kartelle verfeinerten ihre Masche, um der Küstenwache zu entgehen: In sicherem Abstand zum Festland füllten sie den Alkohol auf den Schiffen in Schwimmtanks ab. Diese trieben danach zur Küste - und wurden dort von Komplizen aufgesammelt.
In Chicago wurden Flaschen in Schweinekadavern versteckt. Über die Schlachtereien der Großstadt sollte die verbotene Ware verteilt werden.
Die Fahnder setzten damals auf neueste technische Errungenschaften: Hier durchleuchten Zivilbeamte nahe Los Angeles Heuballen mit einem tragbaren Röntgengerät.
Die Verbraucher waren bemüht, den begehrten Stoff für Außenstehende nicht sichtbar mitzunehmen. Hier zeigt eine Frau, wo sie ihren Schnapsvorrat trägt.
In diesem Benzintank fanden kalifornische Alkoholfahnder 225 Tequilaflaschen.
Auch gegen illegale Brauereien und Destillerien ging der Staat hart vor. Auf diesem Bild müssen aufgeflogene Alkoholfreunde Maische auf die Straße kippen, die zum Bierbrauen angesetzt wurde.
Alkohol wurde während der Prohibition auch in eigens dafür geformten Tanks am Körper getragen.
Der Schmuggel-Phantasie waren keine Grenzen gesetzt, wie man an diesem präparierten "Buch" sieht.
Neben der Abstinenzbewegung erstarkten die Kräfte, die das Verbot kippen wollten. Angesichts der zugenommenen Kriminalität und den drastischen Folgen der Weltwirtschaftskrise forderten immer mehr Amerikaner ein Ende der Prohibition. Im Bild: ein Protestmarsch von Gewerkschaftsmitgliedern 1931 in Newark.
US-Präsident Herbert Hoover, der auch mit den Stimmen der Abstinenzlerbewegung ins Weiße Haus gewählt worden war, musste am Ende seiner Amtszeit erleben, wie durch den 21. Verfassungszusatz die Prohibition endete. Dieses Foto zeigt Hoover (links) am Tag der Amtsübergabe an seinen Nachfolger Franklin D. Roosevelt am 4. März 1933.
Die erneute Legalisierung des Alkohols wurde landesweit gefeiert - zum Beispiel in dieser New Yorker Bar. Das Schild "Farewell 18th Amendment" hinter dem Tresen spielt auf den Verfassungszusatz an, der das Verbot geregelt hatte.