Präsidenten-Flugzeug:Trump will Bestellung von neuer Air Force One stornieren

President Obama Departs After Meeting European Leaders

Die Maschine des US-Präsidenten in Berlin beim Besuch von Barack Obama, am 18. November 2016.

(Foto: Getty Images)
  • Die Flugzeuge mit Namen Air Force One, in denen traditionell der US-Präsident reist, kommen in die Jahre.
  • Die US-Regierung hat deshalb bei Boeing neue Maschinen bestellt, die ab 2024 eingesetzt werden sollen.
  • Der künftige Präsident Donald Trump fordert bei Twitter, die Bestellung zu stornieren. Dabei wird er selbst wohl gar nicht damit fliegen.

Fast dreißig Jahre alt sind die zwei Flugzeuge mit Namen Air Force One, die den US-Präsidenten und seine Familie um die Welt befördern. Mindestens zwei neue Maschinen sind deshalb beim Flugzeugbauer Boeing in Auftrag - doch der künftige US-Präsident Donald Trump will offenbar auch hier eigene Wege gehen.

"Boeing baut eine neue 747 Air Force One für künftige Präsidenten, aber die Kosten sind außer Kontrolle, mehr als vier Milliarden Dollar.", teilte er über den Kurznachrichtendienst Twitter mit - und fügte hinzu: "Bestellung stornieren!"

Der Nachsatz hat es in sich - denn Boeing rühmt sich, seit mehr als fünfzig Jahren die Flugzeuge der US-Präsidenten zu bauen. Für die neuen Maschinen des Modells 747-8 hat Boeing nur einen Anfangsvertrag bekommen, der nach Unternehmensangaben 170 Millionen Dollar umfasst. Wie die von Trump angegebenen vier Milliarden zustande kommen, ist ebenso unklar wie eine mögliche Alternativlösung.

Tatsächlich hat die Firma den serienmäßigen Bau des alten Modells 747-200 längst eingestellt, Ersatzteile müssen deshalb sonderangefertigt werden. Eine der beiden Maschinen, die seit 1990 den US-Präsidenten und seine Familie zu Besuchen in der ganzen Welt transportieren, steht fast immer im Hangar.

"Wir wollen, dass Boeing viel Geld verdient, aber nicht so viel Geld", drückte der künftige US-Präsident seinen Unmut bei einem Auftritt in der Lobby seines Trump Tower in New York aus. Dabei betrifft ihn die Bestellung ohnehin nur am Rande: Die neuen Flugzeuge sollen ab spätestens 2024 eingesetzt werden - Trumps Präsidentschaft ist dann bereits beendet, sollte er nicht für eine zweite Amtszeit wiedergewählt werden. Derzeit reist er in seinem eigenen Flugzeug, einer Boeing 757.

Boeing bemüht sich angesichts der schroffen Attacke des künftigen US-Präsidenten um Optimismus: Man freue sich auf die Zusammenarbeit mit der Air Force, um Flugzeuge mit bestmöglichem Wert für die amerikanischen Steuerzahler zu liefern, hieß es in einer Mitteilung.

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