Politicker:Selbstmordanschlag auf Regierungskonvoi in Somalia

Die Regierung war gewarnt. Genutzt hat es nichts. Ein Islamist verübt einen Anschlag auf den somalischen Innenminister. Es gibt viele Tote, doch der Minister bleibt unverletzt.

Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Fahrzeugkolonne der Regierung sind in der somalischen Hauptstadt Mogadischu mindestes acht Menschen getötet worden. Ein Attentäter steuerte sein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in den Konvoi und brachte es zur Explosion.

Der Anschlag habe sich auf dem Kreisverkehr KM4 in der Innenstadt ereignet, sagte Gouverneur Abdi Mohamud Warsame der Nachrichtenagentur dpa. Innenminister Abdikarim Huseen Gulled entkam dem Attentat unverletzt.

Der US-Sender CNN berichtete, in dem angegriffenen Autokonvoi habe sich auch eine Delegation des Ölemirates Katar befunden. An dem Anschlagsort kreuzen sich mehrere Buslinien. "Die Explosionen haben Zivilisten in der Gegend betroffen", sagte Warsame. Es habe auch Verletzte gegeben. Augenzeugen berichteten der dpa, mehrere Autos seien völlig zerstört worden. "Ich sah die Leichen mehrerer Leute", sagte der Augenzeuge Kiin Omar Makaraan. "Ihre Leichen waren in Teile zerrissen."

Somalische Twitterer berichteten, nach dem Anschlag seien zahlreiche Schüsse gefallen. Die Straße war gerade erst nach einer dreitägigen Sperre für den Verkehr wieder freigegeben worden. Die Regierung hatte nach Anschlagsdrohungen der radikalislamischen Miliz Schabaab die Sperrung der Verkehrsachsen Mogadischus angeordnet.

Die Miliz hatte nach 2007 große Teile Somalias und der Hauptstadt erobert, war aber 2011 mit Hilfe afrikanischer Eingreiftruppen aus Mogadischu vertrieben worden. Seitdem hat sich die Miliz auf Bombenanschläge verlegt.

© Süddeutsche.de/dpa/rela - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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