Politicker:Bhutaner strafen Regierung ab

Im kleinen Himalaya-Staat Bhutan haben die Menschen zum zweiten Mal in der Geschichte des Landes ein neues Parlament gewählt - und prompt die Regierung abgestraft.

Im kleinen Himalaya-Staat Bhutan haben die Menschen zum zweiten Mal in der Geschichte des Landes ein neues Parlament gewählt - und prompt die Regierung abgestraft. Fast 400.000 Menschen waren am Samstag zur Unterhauswahl aufgerufen. Sie konnten sich zwischen der bislang regierenden Partei für Frieden und Wohlstand (DPT) und der oppositionellen Volksdemokratischen Partei (PDP) entscheiden.

Die Wähler haben der Oppositionspartei einen Erdrutschsieg verschafft. Die Volksdemokratische Partei (PDP) habe mindestens 32 der 47 Parlamentssitze erhalten, sagte ein Sprecher der Wahlkommission, als nur noch die Ergebnisse für einen Sitz fehlten. Die Partei für Frieden und Wohlstand (DPT), die bislang fast alle Abgeordneten stellte, erhält künftig höchstens 15 Sitze.

Vor den Wahllokalen klagten viele Menschen, die Regierung sei korrupt und habe das Land in den vergangenen fünf Jahren kaum vorangebracht. Es war erst die zweite Wahl in der Geschichte des Landes.

Der König hatte 2005 den Wandel von einer jahrhundertealten Monarchie zu einer parlamentarischen Demokratie mit zwei Kammern eingeleitet. Alle Parteien sind allerdings königstreu und konsultieren den im Land beliebten Monarchen in wichtigen Fragen. Vor allem: Keine stellt die Wichtigkeit des einzigartigen Bruttoglücksproduktes infrage, das sich aus der Zufriedenheit mit Umwelt, Bildung, Kultur und den eigenen Perspektiven zusammensetzt.

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