Österreich:Skandal um Nazi-Liederbuch

Lesezeit: 2 min

FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer (Foto: dpa)

Auch Tage nach Bekanntwerden der Vorwürfe schlagen die antisemitischen Lieder in der Burschenschaft eines FPÖ-Politikers weiter hohe Wellen.

Von Peter Münch, Wien

Ein Skandal um Burschenschaftslieder bringt die rechtspopulistische österreichische Regierungspartei FPÖ in Bedrängnis. Im Mittelpunkt steht der junge FPÖ-Aufsteiger Udo Landbauer, der sich im Chor mit anderen Funktionären der Freiheitlichen nun wortreich vom Antisemitismus distanzieren muss, seit ein Liederbuch seiner Burschenschaft bekannt wurde, das die sechs Millionen Opfer des Holocaust verhöhnt. "Da trat in ihre Mitte der Jude Ben Gurion: Gebt Gas, ihr alten Germanen, wir schaffen die siebte Million", heißt es da. Und die nächste Strophe lautet: "Da schritt in ihre Mitte ein schlitzäugiger Chines': Auch wir sind Indogermanen und wollen zur Waffen-SS." Bei solchem Liedgut ist der Interpretationsspielraum gering, weshalb die Affäre nun zum ersten Stresstest der Regierungskoalition aus ÖVP und FPÖ geworden ist.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: